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Altägyptische Mythologie?
#1
Lightbulb 
Es gibt keine altägyptische Mythologie, das ist der erste Satz. Aber es herrscht dennoch Ordnung unter den ägyptischen Göttern. Das ist dem Fleiß der altägyptischen Theologen zu verdanken, die sich bemühten, die verschiedenen Schichten und Aspekte der ägyptischen Religion in eine zusammenhängende Ordnung zu bringen. 

Die älteste Schicht der ägyptischen Götter ist die Schicht der Fetische, die teils aus der Sahara mitgebracht wurden, teils im Niltal bereits vorhanden waren, als die Einwanderer aus der Sahara dorthin kamen, das war vor etwa fünftausend Jahren. Diese Fetische sind in der ägyptischen Religion immer vorhanden geblieben und zwar als die Götter der verschiedenen Provinzen. 

Aber dann wird es schon komplex, denn dann kommen die Götter wie gehagelt: das Licht, die Erde, der Luftraum zwischen beiden und dann ist da noch ein Gott, aus dem sie alle hervorgehen. Einen Gott der Finsternis gibt es nicht, auch keinen des Mondes, einen Wassergott gibt es auch nicht. Es gibt den Chapi, aber das ist der Nilstrom. Ra ist also nicht unbedingt die Sonne, sondern in der Sonne zeigt sich Ra den Menschen. 

Ich sagte, es gibt keinen Gott der Finsternis. Aber es gibt einen Beherrscher des Totenreiches, das ist der eigentliche Vegetationsgott Osiris, ein auch recht alter Gott und da Ägypten ein Agrarland ist, ein sehr volkstümlicher, der die Toten in der Erde bewahrt, das ist seine erste Funktion und sie verträgt sich gut mit seiner Rolle als Gott der Vegetation, denn die Toten werden wie eine Saat in die Erde gelegt. 

Und noch mehr Götter kommen herzu: Horus, der Gott des Königs als der Falke, der alles sieht und hoch über allem kreist, Isis kommt hinzu, die Beschützerin und Personifizierung der königlichen Macht, weshalb sie als der Thron des Königs gilt, auf dem bekanntlich mehrere Könige nacheinander zu sitzen kommen, also der Thron ist mehr, als die, die darauf Platz nehmen, so ist das zu verstehen. Dann ist da noch allerhand aus der Natur zu respektieren: die Wadjet, die Kobra, die Nechbeth, das Geierweibchen, die Selket, die Skorpionin, der König sitzt wie ein Hahn im Korb unter lauter Weibern. Er ist so garstig, dieser König, dass die Weiber ihn permanent besänftigen müssen, so ist das gemeint. 

Und all das beschaut sich der Gott der über allen ist - der eigentlich keinen Namen hat, aber für Ägypten speziell einen bereit hält, nennt ihn also Ptah oder Atum - Re oder dann eben auch mal Amun, obwohl - Amun ist kein richtiger Reichsgott. Er ist Politik. Er kommt auch ganz spät und ist mehr materiell als geistig. Und drunter weg wird das Gewusel immer größer. Denn jeder Ägypter hat genau genommen seinen eigenen Gott. Da sind Tiere, Bäume, Fabelwesen, aber keine Menschen. Da sind die verblichenen Ahnen, die versorgt werden müssen, alte afrikanische Sitte, heute noch anzutreffen, die aber auch Dienste leisten, man schreibt den Toten Briefe, man redet mit ihnen, erteilt ihnen Aufträge und ihre Zahl ist Legion. 

Die Sache mit den Tieren hat meist Methode, man soll, so die Absicht, sie respektieren und unter ihnen nicht wie die Axt im Walde hausen. Mit dem Getreide und dem Gemüse haust niemand, deshalb gibt es da auch keine Götter. Jeder geht sowieso sorgsam damit um. Aber mit den Rauibtieren - da gibt es die Löwin, die Sachmet, damit man die Löwen nicht ausrottet, denn sie sind gefährlich. Da gibt es die Thoeris, das Nilpferd, auch gefährlich und daher geschützt als Göttin der Schwangeren und der Geburt (sehen ja auch schwanger aus, die Viecher) und da ist der Affe, der Thot, als Gott der Bildung und des Wissens gepriesen, damit man ihn in Ruhe lassen soll und der Ibis, der auf den Feldern steht und Samen pickt und den man ebenfalls in Ruhe picken lassen soll und Bastet, die Katze, die die Ernte schützt und wer eine Katze tötet, der wird als Schädling am Volksvermögen selbst zu Tode gebracht, jawohl. Und Sobek ist da, das Krokodil, sieht nicht schön aus, ist aber nützlich und außerdem auch gefährlich. Und dann ist da noch Anubis oder Wepwawet, der streunende Schakal, der führt die Toten aus der Finsternis ins Licht, also lasse man ihn sein Werk tun. Und haut bitte keine Sykomoren um, na überhaupt, und kleine Leute lasst ihr auch in Frieden, sonst kommt euch der Bes.. beinahe für alle Dummheiten, die ein Mensch an der Natur begehen kann, wird ein Riegel vorgeschoben. An Nutztieren werden geschützt: die Kuh als Hathor, der Stier als Apis, der Widder als Amun, die Gans als Mut, ich denke, man sieht schon, wie die Ägypter ihre Mythologie aufbauten, nämlich pragmatisch und darin übrigens sehr afrikanisch. Aber dann gibt es auch das Unbehagliche - Seth. Mit dem lege man sich nicht an, der ist gefährlich, ein Trickser und 'Täuscher zudem, aber mächtig gewaltig. Seth ist die Wüste, der Schrecken des Lebensfeindlichen, aber gerade darum ist er auch der Herr der Schätze, die die Erde birgt. Ahpep. den Unterweltsdämon von der Welt der Menschen fern zu halten aber ist Sache des Königs im Verein mit seinen "jenseitigen" Helfern. 

Die Ägypter transzendieren ihre Welt? Nein, das auch nicht, es gibt viele Lebewesen, denen keine Gottheit die Stange hält. Nur da, wo es im Bestand kritisch werden kann, oder wo besondere Sorgfalt walten muss, gibt es Götter. Die Botschaft ist; man darf nicht alles platt machen, was einem nicht genehm ist und man darf mit dem, was einem genehm ist, nicht sorglos und bedenkenlos umgehen. 

Tja, der König, das ist ein eigenes Kapitel in der ägyptischen Religion. Er ist der Schreckliche, dem ein gewöhnlicher Sterblicher nicht ins Angesicht schauen darf. Er ist der Gott unter den Menschen, die Verbindung von Himmel und Erde, er ist der Horizont der menschlichen und der göttlichen Existenz in einem. Er war aber nicht immer so - einst war er nur ein Häuptling unter anderen und auch zwischendurch war er das immer wieder einmal. Dann aber nahm ein Mensch ihn und machte ihn zu einem Gott. Das blieb er bis die Menschen diese reine Göttlichkeit nicht mehr ertrugen und ihn zu einem Sohn Gottes machten, was sie leichter verstanden. Denn wie sollten sie begreifen, dass der Gottkönig eigentlich das Vorbild für sie alle war? Dass er ihnen zeigte, was und wie ein Gott ist: nicht unfehlbar, nicht allmächtig, nicht allwissend, aber ewig und mit der Ewigkeit auch als Mensch auf Du und Du? Ägypten hat sich zu dieser Erkenntnis nie durchgerungen. Aber Ägypter haben diese Erkenntnis gewonnen und an diesem Punkt dann wird die Religion zur Philosophie, wird der Kult zur Methode. Denn dann geht es nicht mehr um "das Göttliche", dann geht es darum, wie ein Mensch sich in der Welt verhalten, was er ehren und was er verabscheuen sollte, was anzustreben und was zu meiden ist. Das Göttliche ist kein Thema, es ist vorhanden, es hat viele Gesichter und weiterhin ist nichts dazu zu sagen.
Lautlos ist die Wahrheit, wie der Staub in einem tönernen Gefäß, das Gefäß kann brechen, was bleibt ist die Wahrheit.....
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#2
(11.02.2017, 20:53)Eik schrieb: Es gibt keine altägyptische Mythologie, das ist der erste Satz. Aber es herrscht dennoch Ordnung unter den ägyptischen Göttern. Das ist dem Fleiß der altägyptischen Theologen zu verdanken, die sich bemühten, die verschiedenen Schichten und Aspekte der ägyptischen Religion in eine zusammenhängende Ordnung zu bringen. 

Die älteste Schicht der ägyptischen Götter ist die Schicht der Fetische, die teils aus der Sahara mitgebracht wurden, teils im Niltal bereits vorhanden waren, als die Einwanderer aus der Sahara dorthin kamen, das war vor etwa fünftausend Jahren. Diese Fetische sind in der ägyptischen Religion immer vorhanden geblieben und zwar als die Götter der verschiedenen Provinzen. 

Aber dann wird es schon komplex, denn dann kommen die Götter wie gehagelt: das Licht, die Erde, der Luftraum zwischen beiden und dann ist da noch ein Gott, aus dem sie alle hervorgehen. Einen Gott der Finsternis gibt es nicht, auch keinen des Mondes, einen Wassergott gibt es auch nicht. Es gibt den Chapi, aber das ist der Nilstrom. Ra ist also nicht unbedingt die Sonne, sondern in der Sonne zeigt sich Ra den Menschen. 

Ich sagte, es gibt keinen Gott der Finsternis. Aber es gibt einen Beherrscher des Totenreiches, das ist der eigentliche Vegetationsgott Osiris, ein auch recht alter Gott und da Ägypten ein Agrarland ist, ein sehr volkstümlicher, der die Toten in der Erde bewahrt, das ist seine erste Funktion und sie verträgt sich gut mit seiner Rolle als Gott der Vegetation, denn die Toten werden wie eine Saat in die Erde gelegt. 

Und noch mehr Götter kommen herzu: Horus, der Gott des Königs als der Falke, der alles sieht und hoch über allem kreist, Isis kommt hinzu, die Beschützerin und Personifizierung der königlichen Macht, weshalb sie als der Thron des Königs gilt, auf dem bekanntlich mehrere Könige nacheinander zu sitzen kommen, also der Thron ist mehr, als die, die darauf Platz nehmen, so ist das zu verstehen. Dann ist da noch allerhand aus der Natur zu respektieren: die Wadjet, die Kobra, die Nechbeth, das Geierweibchen, die Selket, die Skorpionin, der König sitzt wie ein Hahn im Korb unter lauter Weibern. Er ist so garstig, dieser König, dass die Weiber ihn permanent besänftigen müssen, so ist das gemeint. 

Und all das beschaut sich der Gott der über allen ist - der eigentlich keinen Namen hat, aber für Ägypten speziell einen bereit hält, nennt ihn also Ptah oder Atum - Re oder dann eben auch mal Amun, obwohl - Amun ist kein richtiger Reichsgott. Er ist Politik. Er kommt auch ganz spät und ist mehr materiell als geistig. Und drunter weg wird das Gewusel immer größer. Denn jeder Ägypter hat genau genommen seinen eigenen Gott. Da sind Tiere, Bäume, Fabelwesen, aber keine Menschen. Da sind die verblichenen Ahnen, die versorgt werden müssen, alte afrikanische Sitte, heute noch anzutreffen, die aber auch Dienste leisten, man schreibt den Toten Briefe, man redet mit ihnen, erteilt ihnen Aufträge und ihre Zahl ist Legion. 

Die Sache mit den Tieren hat meist Methode, man soll, so die Absicht, sie respektieren und unter ihnen nicht wie die Axt im Walde hausen. Mit dem Getreide und dem Gemüse haust niemand, deshalb gibt es da auch keine Götter. Jeder geht sowieso sorgsam damit um. Aber mit den Rauibtieren - da gibt es die Löwin, die Sachmet, damit man die Löwen nicht ausrottet, denn sie sind gefährlich. Da gibt es die Thoeris, das Nilpferd, auch gefährlich und daher geschützt als Göttin der Schwangeren und der Geburt (sehen ja auch schwanger aus, die Viecher) und da ist der Affe, der Thot, als Gott der Bildung und des Wissens gepriesen, damit man ihn in Ruhe lassen soll und der Ibis, der auf den Feldern steht und Samen pickt und den man ebenfalls in Ruhe picken lassen soll und Bastet, die Katze, die die Ernte schützt und wer eine Katze tötet, der wird als Schädling am Volksvermögen selbst zu Tode gebracht, jawohl. Und Sobek ist da, das Krokodil, sieht nicht schön aus, ist aber nützlich und außerdem auch gefährlich. Und dann ist da noch Anubis oder Wepwawet, der streunende Schakal, der führt die Toten aus der Finsternis ins Licht, also lasse man ihn sein Werk tun. Und haut bitte keine Sykomoren um, na überhaupt, und kleine Leute lasst ihr auch in Frieden, sonst kommt euch der Bes.. beinahe für alle Dummheiten, die ein Mensch an der Natur begehen kann, wird ein Riegel vorgeschoben. An Nutztieren werden geschützt: die Kuh als Hathor, der Stier als Apis, der Widder als Amun, die Gans als Mut, ich denke, man sieht schon, wie die Ägypter ihre Mythologie aufbauten, nämlich pragmatisch und darin übrigens sehr afrikanisch. Aber dann gibt es auch das Unbehagliche - Seth. Mit dem lege man sich nicht an, der ist gefährlich, ein Trickser und 'Täuscher zudem, aber mächtig gewaltig. Seth ist die Wüste, der Schrecken des Lebensfeindlichen, aber gerade darum ist er auch der Herr der Schätze, die die Erde birgt. Ahpep. den Unterweltsdämon von der Welt der Menschen fern zu halten aber ist Sache des Königs im Verein mit seinen "jenseitigen" Helfern. 

Die Ägypter transzendieren ihre Welt? Nein, das auch nicht, es gibt viele Lebewesen, denen keine Gottheit die Stange hält. Nur da, wo es im Bestand kritisch werden kann, oder wo besondere Sorgfalt walten muss, gibt es Götter. Die Botschaft ist; man darf nicht alles platt machen, was einem nicht genehm ist und man darf mit dem, was einem genehm ist, nicht sorglos und bedenkenlos umgehen. 

Tja, der König, das ist ein eigenes Kapitel in der ägyptischen Religion. Er ist der Schreckliche, dem ein gewöhnlicher Sterblicher nicht ins Angesicht schauen darf. Er ist der Gott unter den Menschen, die Verbindung von Himmel und Erde, er ist der Horizont der menschlichen und der göttlichen Existenz in einem. Er war aber nicht immer so - einst war er nur ein Häuptling unter anderen und auch zwischendurch war er das immer wieder einmal. Dann aber nahm ein Mensch ihn und machte ihn zu einem Gott. Das blieb er bis die Menschen diese reine Göttlichkeit nicht mehr ertrugen und ihn zu einem Sohn Gottes machten, was sie leichter verstanden. Denn wie sollten sie begreifen, dass der Gottkönig eigentlich das Vorbild für sie alle war? Dass er ihnen zeigte, was und wie ein Gott ist: nicht unfehlbar, nicht allmächtig, nicht allwissend, aber ewig und mit der Ewigkeit auch als Mensch auf Du und Du? Ägypten hat sich zu dieser Erkenntnis nie durchgerungen. Aber Ägypter haben diese Erkenntnis gewonnen und an diesem Punkt dann wird die Religion zur Philosophie, wird der Kult zur Methode. Denn dann geht es nicht mehr um "das Göttliche", dann geht es darum, wie ein Mensch sich in der Welt verhalten, was er ehren und was er verabscheuen sollte, was anzustreben und was zu meiden ist. Das Göttliche ist kein Thema, es ist vorhanden, es hat viele Gesichter und weiterhin ist nichts dazu zu sagen.

[Bild: Religion_-_Sonnengott_Ra-Harachte.jpg]Sonnengott RA-Harachte
[Bild: Religion_-_Totengott_Osiris.jpg]Totengott Osiris
Die Alten Ägypter glaubten an viele Götter und Göttinnen. Für alle Naturerscheinungen und Ereignisse waren Gottheiten zuständig. In den Augen der alten Ägypter hielten sie die Dinge der Welt am Laufen. Die Zahl der Götter war unermesslich. Es waren Hunderte. Aber einige waren von besonderer Bedeutung. Die wichtigsten Gottheiten seien kurz vorgestellt.
Gott Ra:
Der Sonnengott Ra oder Re fährt täglich mit einem Boot von Osten nach Westen über dem Himmel. In seinem Boot hat er die Sonnenscheibe. Abends geht der Sonnengott im Westen unter, um in der Unterwelt zu leuchten. Er zieht von West nach Ost zurück zu seinem Ausgangspunkt, wo er im Morgengrauen wieder aufgehen kann. Die Alten Ägypter glaubten, dass die Sonne jeden Morgen neu geboren wird, auf ihrem Weg nach Westen altert, dann untergeht und sich während der Nachfahrt verjüngt, um am nächsten Morgen wieder neu geboren zu werden. Dies ist ein täglicher Kreislauf der Natur: Tot und Wiedergeburt.
Gott Osiris:
Osiris ist der Gott des Totenreichs. Einst war er ein König in Ägypten. Dann wurde er von seinem Bruder Seth ermordet. Doch die Schwester des Osiris, die Göttin Isis, machte mit ihren Zaubersprüchen den Leib des Osiris wieder lebendig. Allerdings konnte Osiris seitdem nur noch als Herrscher der Unterwelt über die Toten regieren. Die Rolle des Herrschers über die Lebenden übernahm sein Sohn Horus. Horus rächte Osiris, indem er gegen Seth kämpfte.
Gott Isis:
Sie ist die Frau und Schwester des Osiris und galt als Göttin der Zauberkunst Isis und Osiris hatten einen gemeinsamen Sohn. Er hieß Horus.
Gott Horus:
Er ist der Sohn des Osiris und der Isis. Dargstellt wurde er als Falke oder als Mensch mit Falkenkopf. Der Pharao galt als Verkörperung des Horus.
Gott Seth:
Er hat den Kopf eines fremdartigen, hundeähnlichen Tieres. Seth gilt als Gott des Chaos und der Wüste. Er ist ein Gegenspieler seines Bruders Osiris.
Gott Anubis:
Als Totengott ist Anubis für die Einbalsamierung des Verstorbenen zuständig. Abgebildet wurde er als Schakal oder als Mensch mit Schakalskopf.
Gott Ptah:
Ein wichtiger Schöpfergott ist Ptah. Er wurde mit der [url=https://www.aegypten-online.de/religion/schoepfung.htm][/url] der Welt in Verbindung gebracht. Außerdem gilt er als Patron der Handwerker und Künstler. Ptah wird mumienförmig dargestellt.
Gott Thot:
Dieser Gott wird als Ibis dargestellt oder als Mensch mit Ibis-Kopf. Ein Ibis ist ein Wasservogel mit einem langen dünnen Schnabel, mit dem er am Ufer nach Futter sucht. Thot ist der Gott der Weisheit. Er gilt als Erfinder der Schrift und des Kalenders. Beim Totengericht protokolliert er den Prozess.
Gott Amun:
Er gilt als König der Götter. Sein Name heißt „der Verborgene“. In Theben war dem Amun eine ganze Tempelstadt geweiht.

Gott Osiris:
Osiris ist der Gott des Totenreichs. Einst war er ein König in Ägypten. Dann wurde er von seinem Bruder Seth ermordet. Doch die Schwester des Osiris, die Göttin Isis, machte mit ihren Zaubersprüchen den Leib des Osiris wieder lebendig. Allerdings konnte Osiris seitdem nur noch als Herrscher der Unterwelt über die Toten regieren. Die Rolle des Herrschers über die Lebenden übernahm sein Sohn Horus. Horus rächte Osiris, indem er gegen Seth kämpfte.
Gott Isis:
Sie ist die Frau und Schwester des Osiris und galt als Göttin der Zauberkunst Isis und Osiris hatten einen gemeinsamen Sohn. Er hieß Horus.
Gott Horus:
Er ist der Sohn des Osiris und der Isis. Dargstellt wurde er als Falke oder als Mensch mit Falkenkopf. Der Pharao galt als Verkörperung des Horus.
Gott Seth:
Er hat den Kopf eines fremdartigen, hundeähnlichen Tieres. Seth gilt als Gott des Chaos und der Wüste. Er ist ein Gegenspieler seines Bruders Osiris.



Die Liste der Götter geht noch endlos weiter...,so war es wohl des Menschens ewiger Wunsch,wenn es keinen Regen gab,musste ein Regengott her....den man dann Präsente machte,anrief oder sonstige Rituale
Wenn es dann regnete....so war es denn sein Verdienst...

So zieht sich das aber durch alle Mythen,dass der anderen Völker....

Hier ein Zitat von dir Eik:

Ich sagte, es gibt keinen Gott der Finsternis. Aber es gibt einen Beherrscher des Totenreiches, das ist der eigentliche Vegetationsgott Osiris, ein auch recht alter Gott und da Ägypten ein Agrarland ist, ein sehr volkstümlicher, der die Toten in der Erde bewahrt, das ist seine erste Funktion und sie verträgt sich gut mit seiner Rolle als Gott der Vegetation, denn die Toten werden wie eine Saat in die Erde gelegt.
 Zitat..Ende

Da stimme ich dir zu und zwar,sah ich vor kurzem einen Bericht,dass die Chinesen einen bisher unbekannten Planeten entdeckt haben und ihre Sonde hat an der Oberfläche, Stoffe gefunden,die an ein vergangenes Leben hinweisen...

Die Universen sind unendlich und mir kam bei dem Satz

"der die Toten in der Erde bewahrt", ein Gedanke und ein Satz,den ich schon so oft schrieb,aber jetzt erst
so richtig seine Bedeutung bei mir fand.

Sind wir doch der Humus der Erde,wenn wir beerdigt werden...unsere Körper werden zu lebendigen Fleisch...Raupen,Larven,Fliegen,Käfer usw.,die sicher den Weg aus dem Sarg finden...

Ernähren unsere Leiber also die Erde....."aus der Erde bist du gekommen und zur Erde kehrst du zurück"

Mal angenommen,,es wäre so,dann würde die Erde bald vergehen,weil sie keine Nahrung mehr bekommt...lassen
sich die Meisten einäschern...

Diesen Gedanken noch weiter verfolge,denn ,wenn ich da an die Tiere denke....verenden sie doch auch und
werden ebenfalls zu lebendigen Getier...vergräbt man sie,natürlich ohne Sarg...

Mal in den Raum gestellt...so haben die Ägyphter doch mehr Geheimnisse,als mancher ahnt

Heart Heart Heart phaeton
Die Augen eines Wolfes öffen dir das Tor zum Ursprung,so öffne dein Herz und du wirst wissen...Erkenntnisse sind der Weg zur Weisheit...
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#3
Mal kurz angemerkt, wenn ich Zeit habe mehr:

Theologie kannte man so nicht in Ägypten, es wurde nicht unterschieden zwischen Philosophie, Theologie und Wissenschaften. Die ältesten Belege sind über 10.000 Jahre alt und sprechen über ein üppig bewaldetes Land, die Wüste, so wie Heute gab es noch nicht, deshalb ist der alt ägyptische Name für das Land auch Kemet, bedeutet "das schwarze Land" und bezieht sich auf die Herstellung von Holzkohle.

Die Ägypter gingen davon aus, das ihr Geist (Seele) nach dem Tod weiter existiert, in der so genannten "Anderswelt", was modernen Vorstellungen ziemlich nahe kommt, wenn man von den üblichen Religionen mal absieht und sich Abhandlungen über Quantenmechanik anschaut, waren die Ägypter sehr nahe dran.

Inzwischen hätte ich den Text ganz anders verfasst  Big Grin

Lieben Gruß

Eik
Floating_heart

Smilie_zauber
Lautlos ist die Wahrheit, wie der Staub in einem tönernen Gefäß, das Gefäß kann brechen, was bleibt ist die Wahrheit.....
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#4
(14.01.2019, 12:34)Eik schrieb: Mal kurz angemerkt, wenn ich Zeit habe mehr:

Theologie kannte man so nicht in Ägypten, es wurde nicht unterschieden zwischen Philosophie, Theologie und Wissenschaften. Die ältesten Belege sind über 10.000 Jahre alt und sprechen über ein üppig bewaldetes Land, die Wüste, so wie Heute gab es noch nicht, deshalb ist der alt ägyptische Name für das Land auch Kemet, bedeutet "das schwarze Land" und bezieht sich auf die Herstellung von Holzkohle.

Die Ägypter gingen davon aus, das ihr Geist (Seele) nach dem Tod weiter existiert, in der so genannten "Anderswelt", was modernen Vorstellungen ziemlich nahe kommt, wenn man von den üblichen Religionen mal absieht und sich Abhandlungen über Quantenmechanik anschaut, waren die Ägypter sehr nahe dran.

Inzwischen hätte ich den Text ganz anders verfasst  Big Grin

Lieben Gruß




Eik
Floating_heart

Smilie_zauber

Lieber Eik,

Theologie hatte ich auch gar nicht gemeint....,wenn man zb.die griechische,germanische,römische Mythologie oder aus dem asiatischen Raum vergleicht...,alle hatten etwas gemeinsam,sie schätzten all das,was sie hatten,ohne all diese sinnlose Zerstörung.

Und wenn du sagst...die ältesten Belege sind über 10.000 Jahre alt und es gab ein üppig bewaldetes Land.,
das Gras so grün,wie es schöner nicht hätte sein können,ja,eben genau das,wofür sie auch ihre
"Götter" brauchten,dass all diese unverfälschten,sich ständig erneuerten Landschaften....ja auch erhalten bleiben,dies sich Anderstwelt nennt....ja,da ist das damalige Denken auf einem Nenner,egal,welcher
Mythologien

Ohne irgendwelche religiösen Hintergründe....,sie all das fanden,was uns heute hilft,alles besser zu verstehen...

Diese Anderswelt  ,die ich mittlerweile auch gerne Spiegelwelt nenne,weil sich das immer wieder Erneuerte
am selbigen Ort wiederfindet...
Nur,dass es dort wirklich so ist,wie eben....anderst....es sein sollte.

Ja,auch die Ägypther glaubten an ein Leben nach dem irdischen Sein..,wobei der Körper nicht mit aufsteigt,eben zum Humus der Erde wird...die Seele als Fluidum,oder auch Energie/Lichtwesen aufsteigt...wohin auch immer
dies sein wird...
Da bin ich der Meinung,dass es eben genau diese Anderswelt ist bzw. andere Planeten....,,einen Zwang gibt es nicht,es ist der  reinste,eigene Wille,die Spezies Mensch erleben wird..,,genauso rein,wie auch bei
der Wiedergeburt.
Hier ist es angebracht,was soviel Unglück über den Planeten Erde brachte....

"einen reinen,,eigenen Willen zu haben"

Erinnere ich da mal kurz an das "Davor"....,ein katastrophaler "Probelauf"....,als der Neid die Macht der Habgierigen erwachen ließ...

Es gilt noch soviel zu wissen über das alte Ägypthen...,ein wundervoller Mythos


liebe Grüsse,phaeton

Heart Heart Heart
Die Augen eines Wolfes öffen dir das Tor zum Ursprung,so öffne dein Herz und du wirst wissen...Erkenntnisse sind der Weg zur Weisheit...
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#5
(11.02.2017, 20:53)Eik schrieb: Es gibt keine altägyptische Mythologie, das ist der erste Satz. Aber es herrscht dennoch Ordnung unter den ägyptischen Göttern. Das ist dem Fleiß der altägyptischen Theologen zu verdanken, die sich bemühten, die verschiedenen Schichten und Aspekte der ägyptischen Religion in eine zusammenhängende Ordnung zu bringen. 

Die älteste Schicht der ägyptischen Götter ist die Schicht der Fetische, die teils aus der Sahara mitgebracht wurden, teils im Niltal bereits vorhanden waren, als die Einwanderer aus der Sahara dorthin kamen, das war vor etwa fünftausend Jahren. Diese Fetische sind in der ägyptischen Religion immer vorhanden geblieben und zwar als die Götter der verschiedenen Provinzen. 

Aber dann wird es schon komplex, denn dann kommen die Götter wie gehagelt: das Licht, die Erde, der Luftraum zwischen beiden und dann ist da noch ein Gott, aus dem sie alle hervorgehen. Einen Gott der Finsternis gibt es nicht, auch keinen des Mondes, einen Wassergott gibt es auch nicht. Es gibt den Chapi, aber das ist der Nilstrom. Ra ist also nicht unbedingt die Sonne, sondern in der Sonne zeigt sich Ra den Menschen. 

Ich sagte, es gibt keinen Gott der Finsternis. Aber es gibt einen Beherrscher des Totenreiches, das ist der eigentliche Vegetationsgott Osiris, ein auch recht alter Gott und da Ägypten ein Agrarland ist, ein sehr volkstümlicher, der die Toten in der Erde bewahrt, das ist seine erste Funktion und sie verträgt sich gut mit seiner Rolle als Gott der Vegetation, denn die Toten werden wie eine Saat in die Erde gelegt. 

Und noch mehr Götter kommen herzu: Horus, der Gott des Königs als der Falke, der alles sieht und hoch über allem kreist, Isis kommt hinzu, die Beschützerin und Personifizierung der königlichen Macht, weshalb sie als der Thron des Königs gilt, auf dem bekanntlich mehrere Könige nacheinander zu sitzen kommen, also der Thron ist mehr, als die, die darauf Platz nehmen, so ist das zu verstehen. Dann ist da noch allerhand aus der Natur zu respektieren: die Wadjet, die Kobra, die Nechbeth, das Geierweibchen, die Selket, die Skorpionin, der König sitzt wie ein Hahn im Korb unter lauter Weibern. Er ist so garstig, dieser König, dass die Weiber ihn permanent besänftigen müssen, so ist das gemeint. 

Und all das beschaut sich der Gott der über allen ist - der eigentlich keinen Namen hat, aber für Ägypten speziell einen bereit hält, nennt ihn also Ptah oder Atum - Re oder dann eben auch mal Amun, obwohl - Amun ist kein richtiger Reichsgott. Er ist Politik. Er kommt auch ganz spät und ist mehr materiell als geistig. Und drunter weg wird das Gewusel immer größer. Denn jeder Ägypter hat genau genommen seinen eigenen Gott. Da sind Tiere, Bäume, Fabelwesen, aber keine Menschen. Da sind die verblichenen Ahnen, die versorgt werden müssen, alte afrikanische Sitte, heute noch anzutreffen, die aber auch Dienste leisten, man schreibt den Toten Briefe, man redet mit ihnen, erteilt ihnen Aufträge und ihre Zahl ist Legion. 

Die Sache mit den Tieren hat meist Methode, man soll, so die Absicht, sie respektieren und unter ihnen nicht wie die Axt im Walde hausen. Mit dem Getreide und dem Gemüse haust niemand, deshalb gibt es da auch keine Götter. Jeder geht sowieso sorgsam damit um. Aber mit den Rauibtieren - da gibt es die Löwin, die Sachmet, damit man die Löwen nicht ausrottet, denn sie sind gefährlich. Da gibt es die Thoeris, das Nilpferd, auch gefährlich und daher geschützt als Göttin der Schwangeren und der Geburt (sehen ja auch schwanger aus, die Viecher) und da ist der Affe, der Thot, als Gott der Bildung und des Wissens gepriesen, damit man ihn in Ruhe lassen soll und der Ibis, der auf den Feldern steht und Samen pickt und den man ebenfalls in Ruhe picken lassen soll und Bastet, die Katze, die die Ernte schützt und wer eine Katze tötet, der wird als Schädling am Volksvermögen selbst zu Tode gebracht, jawohl. Und Sobek ist da, das Krokodil, sieht nicht schön aus, ist aber nützlich und außerdem auch gefährlich. Und dann ist da noch Anubis oder Wepwawet, der streunende Schakal, der führt die Toten aus der Finsternis ins Licht, also lasse man ihn sein Werk tun. Und haut bitte keine Sykomoren um, na überhaupt, und kleine Leute lasst ihr auch in Frieden, sonst kommt euch der Bes.. beinahe für alle Dummheiten, die ein Mensch an der Natur begehen kann, wird ein Riegel vorgeschoben. An Nutztieren werden geschützt: die Kuh als Hathor, der Stier als Apis, der Widder als Amun, die Gans als Mut, ich denke, man sieht schon, wie die Ägypter ihre Mythologie aufbauten, nämlich pragmatisch und darin übrigens sehr afrikanisch. Aber dann gibt es auch das Unbehagliche - Seth. Mit dem lege man sich nicht an, der ist gefährlich, ein Trickser und 'Täuscher zudem, aber mächtig gewaltig. Seth ist die Wüste, der Schrecken des Lebensfeindlichen, aber gerade darum ist er auch der Herr der Schätze, die die Erde birgt. Ahpep. den Unterweltsdämon von der Welt der Menschen fern zu halten aber ist Sache des Königs im Verein mit seinen "jenseitigen" Helfern. 

Die Ägypter transzendieren ihre Welt? Nein, das auch nicht, es gibt viele Lebewesen, denen keine Gottheit die Stange hält. Nur da, wo es im Bestand kritisch werden kann, oder wo besondere Sorgfalt walten muss, gibt es Götter. Die Botschaft ist; man darf nicht alles platt machen, was einem nicht genehm ist und man darf mit dem, was einem genehm ist, nicht sorglos und bedenkenlos umgehen. 

Tja, der König, das ist ein eigenes Kapitel in der ägyptischen Religion. Er ist der Schreckliche, dem ein gewöhnlicher Sterblicher nicht ins Angesicht schauen darf. Er ist der Gott unter den Menschen, die Verbindung von Himmel und Erde, er ist der Horizont der menschlichen und der göttlichen Existenz in einem. Er war aber nicht immer so - einst war er nur ein Häuptling unter anderen und auch zwischendurch war er das immer wieder einmal. Dann aber nahm ein Mensch ihn und machte ihn zu einem Gott. Das blieb er bis die Menschen diese reine Göttlichkeit nicht mehr ertrugen und ihn zu einem Sohn Gottes machten, was sie leichter verstanden. Denn wie sollten sie begreifen, dass der Gottkönig eigentlich das Vorbild für sie alle war? Dass er ihnen zeigte, was und wie ein Gott ist: nicht unfehlbar, nicht allmächtig, nicht allwissend, aber ewig und mit der Ewigkeit auch als Mensch auf Du und Du? Ägypten hat sich zu dieser Erkenntnis nie durchgerungen. Aber Ägypter haben diese Erkenntnis gewonnen und an diesem Punkt dann wird die Religion zur Philosophie, wird der Kult zur Methode. Denn dann geht es nicht mehr um "das Göttliche", dann geht es darum, wie ein Mensch sich in der Welt verhalten, was er ehren und was er verabscheuen sollte, was anzustreben und was zu meiden ist. Das Göttliche ist kein Thema, es ist vorhanden, es hat viele Gesichter und weiterhin ist nichts dazu zu sagen.

Nur eine kleine Anmerkung: In der ansonsten klugen Darstellung ist Dir leider ein kleiner Fehler unterlaufen, indem Du den blödsinnigen Amun mitten unter die guten, vollwertigen Götter gestellt hast. Dass Amun zum Reichsgott wurde, entspringt einer rein pragmatischen Erwägung zur Zeit der Hyxos.
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