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Normale Version: Was mich eigentlich interessiert...
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Oh, was hab ich mir da angetan... dieses Werk ist ja selten schwer zu lesen.
Ich hab fast 200 Seiten geschafft, und treffe nur auf tausende und abertausende Zitate und Verweise, und es wird mir dabei nicht klar, was eigentlich gesagt werden soll.
Grüß Dich,

Im Grunde belegen ja die Zitate und Verweise nur das gesagte, resp. die Schlussfolgerungen des Autors.
Tja, dann scheinen mir die Schlussfolgerungen zu entgehen - oder sind für mich nicht bemerkenswert.

Aufgefallen ist mir bisher nur:
  • Das Urchristentum wird mit "Gnosis" gleichgesetzt (das ist hochproblematisch, weil man dazu "Gnosis" definieren müsste - und damit macht man ein Faß auf)
  • und im Konflikt zur Romkirche dargestellt (was nicht überraschend ist, weil es da von vorneherein um Machtausbau ging und nicht um irgendwelche Erkenntnis).
  • Die reale Existenz Jesu wird für belegbar erklärt (mein Bauchgefühl hält die Herleitung für abenteuerlich, aber um die Qualität dieser Herleitung sachlich angemessen einschätzen zu können, müsste man erst jahrelange Quellenforschung betreiben).
Ja, und nebenbei taucht irgendwo auch die These von Feldwebel Schultz auf, dass Jesus in Wirklichkeit der Sohn einer Marketenderin und eines römischen Soldaten sei. Es fehlt freilich die weitere Darlegung von Feldwebel Schultz, dass nämlich Salome eine Jüngerin Jesu gewesen sei, die als Agentin ausgesandt wurde, um Johannes den Täufer zu beschaffen, oder jedenfalls dessen abgeschnittenen Kopf, weil man diesen für magische Oerationen benötigte (was immer man von dieser These halten mag).

Insgesamt scheint es sich praktisch nur um Textanalyse und Textkritik zu drehen - was zur Folge hat, dass sehr viel Interessantes gar nicht erst aufscheint, weil man dafür zunächst die Frage stellen müsste, wozu eigentlich Spiritualität betrieben wird.

Was ich bislang auch noch gar nicht gefunden hab, ist irgendein Hinweis auf das, wonach ich eingangs fragte: eine Grundlage für die Annahme, dass Jesus (so es ihn wirklich gegeben hat) von aristokratischer Abstammung gewesen sei.
(29.05.2017, 18:12)Elevation Eight schrieb: [ -> ]Tja, dann scheinen mir die Schlussfolgerungen zu entgehen - oder sind für mich nicht bemerkenswert.

Aufgefallen ist mir bisher nur:
  • Das Urchristentum wird mit "Gnosis" gleichgesetzt (das ist hochproblematisch, weil man dazu "Gnosis" definieren müsste - und damit macht man ein Faß auf)
  • und im Konflikt zur Romkirche dargestellt (was nicht überraschend ist, weil es da von vorneherein um Machtausbau ging und nicht um irgendwelche Erkenntnis).
  • Die reale Existenz Jesu wird für belegbar erklärt (mein Bauchgefühl hält die Herleitung für abenteuerlich, aber um die Qualität dieser Herleitung sachlich angemessen einschätzen zu können, müsste man erst jahrelange Quellenforschung betreiben).
Ja, und nebenbei taucht irgendwo auch die These von Feldwebel Schultz auf, dass Jesus in Wirklichkeit der Sohn einer Marketenderin und eines römischen Soldaten sei. Es fehlt freilich die weitere Darlegung von Feldwebel Schultz, dass nämlich Salome eine Jüngerin Jesu gewesen sei, die als Agentin ausgesandt wurde, um Johannes den Täufer zu beschaffen, oder jedenfalls dessen abgeschnittenen Kopf, weil man diesen für magische Oerationen benötigte (was immer man von dieser These halten mag).

Insgesamt scheint es sich praktisch nur um Textanalyse und Textkritik zu drehen - was zur Folge hat, dass sehr viel Interessantes gar nicht erst aufscheint, weil man dafür zunächst die Frage stellen müsste, wozu eigentlich Spiritualität betrieben wird.

Was ich bislang auch noch gar nicht gefunden hab, ist irgendein Hinweis auf das, wonach ich eingangs fragte: eine Grundlage für die Annahme, dass Jesus (so es ihn wirklich gegeben hat) von aristokratischer Abstammung gewesen sei.

Ich glaube,da wirst du soviele Antworten bekommen,wobei jeder behauptet,die Seinige sei die einzigst Wahre, wie es Menschen auf dieser Welt gibt.

Was man aber m.E. getrost trennen kann,den historischen Jesus und wie den,von den Kirchen präsentierten Jesus....

Geht es mir seit langem schon so,dass ich dazu gar keine Meinung mehr abgebe, weil irgendwie scheint man ständig jemanden dabei auf die "Füße" zu treten.

Also,möge jeder das Seinige finden ,wer war Jesus wirklich....gibt es ja auch verschiedene Namen,wie zb. Jawe...Joshua...usw.

Erkenntnis ist das Ergebnis aus Spiritualität und der Wissenschaft,wobei auch hier jeder selbst abwägen muss....oftmals ist das Spirituelle besser nachzuvollziehen,weil die Wissenschaft zu wenig preisgibt,von all ihren Erkenntnissen.

phaeton
Zitat:Tja, dann scheinen mir die Schlussfolgerungen zu entgehen - oder sind für mich nicht bemerkenswert.

Aufgefallen ist mir bisher nur:
  • Das Urchristentum wird mit "Gnosis" gleichgesetzt (das ist hochproblematisch, weil man dazu "Gnosis" definieren müsste - und damit macht man ein Faß auf)
  • und im Konflikt zur Romkirche dargestellt (was nicht überraschend ist, weil es da von vorneherein um Machtausbau ging und nicht um irgendwelche Erkenntnis).
  • Die reale Existenz Jesu wird für belegbar erklärt (mein Bauchgefühl hält die Herleitung für abenteuerlich, aber um die Qualität dieser Herleitung sachlich angemessen einschätzen zu können, müsste man erst jahrelange Quellenforschung betreiben)

Nun, diese Quellenforschung hat der Autor betrieben und legt ja im Grunde auch dar, woran er die Existenz eines historischen Jesus fest macht, da müssten wir schon im Buch und Detail gehen. 


Zitat:Ja, und nebenbei taucht irgendwo auch die These von Feldwebel Schultz auf, dass Jesus in Wirklichkeit der Sohn einer Marketenderin und eines römischen Soldaten sei. Es fehlt freilich die weitere Darlegung von Feldwebel Schultz, dass nämlich Salome eine Jüngerin Jesu gewesen sei, die als Agentin ausgesandt wurde, um Johannes den Täufer zu beschaffen, oder jedenfalls dessen abgeschnittenen Kopf, weil man diesen für magische Oerationen benötigte (was immer man von dieser These halten mag).


Damit kann ich als Konklusion aus dem Inhalt des Buches (eigentlich sind es ja 2 Bücher) nichts anfangen.


Zitat:Insgesamt scheint es sich praktisch nur um Textanalyse und Textkritik zu drehen - was zur Folge hat, dass sehr viel Interessantes gar nicht erst aufscheint, weil man dafür zunächst die Frage stellen müsste, wozu eigentlich Spiritualität betrieben wird.

Textanalyse und Kritik, dient, so wie ich das verstehe, der Wahrheitsfindung und Spiritualität, ist schlicht die Suche nach dem eigentlichen Wesen von Existenz, sozusagen nach der Essentia des Lebendigen.


Zitat:Was ich bislang auch noch gar nicht gefunden hab, ist irgendein Hinweis auf das, wonach ich eingangs fragte: eine Grundlage für die Annahme, dass Jesus (so es ihn wirklich gegeben hat) von aristokratischer Abstammung gewesen sei.

Ich weiss, das der Autor einige seiner Thesen nicht, oder nur indirekt erwähnt, aber ich kenne seine Ansicht dazu, die sich eben auf Jahrzehnte Quellenforschung stützt, aber auch nicht zuletzt auf sein "Bauchgefühl" und seine "Spiritualität" und daher hält er, womit er nicht allein steht, Jesus für den Sohn des Bruders (Joseph) von Herodes dem Großen, also ein Mitglied des Königshauses. Dafür gibt es mittelbare Belege im Talmud und im Thomastext. 

LG

Eik
(29.05.2017, 18:25)phaeton schrieb: [ -> ]Ich glaube,da wirst du soviele Antworten bekommen,wobei jeder behauptet,die Seinige sei die einzigst Wahre, wie es Menschen auf dieser Welt gibt.

Was man aber m.E. getrost trennen kann,den historischen Jesus und wie den,von den Kirchen präsentierten Jesus....

Ja, das denke ich auch. Nur suche ich für meinen Teil da gar nicht nach der Antwort, denn ich hab schon meine eigene Auffassung davon.
Wenn aber dann irgendjemand etwas behauptet, dann kann ich ja mal fragen, wie man da hinkommt.

Meine Meinung dazu ist:
  1. was von der (Rom)Kirche präsentiert wird, ist ein Mythos. Mythen dienen bestimmten Zwecken und haben bestimmte Eigenschaften. Es ist völlig nährwertlos, darin eine wirkliche Historizität zu suchen.
  2. Da ich in der Kirche keinerlei Aktien hab, ist mir völlig wurscht, welche Mythen sie verbreitet - ausser in dem Fall, dass die heutigen politischen Konsequenzen davon irgendwie meine Kreise stören.
  3. es ist nicht zweifelsfrei gesichert, dass es den Jesus wirklich gegeben hat.
  4. es kann auch mehrere von der Sorte gegeben haben.
  5. da Politik und Religion sowieso nicht zu trennen sind, kann es sich auch um religiös-politische Umstürzler gehandelt haben - heute würde man von Terroristen sprechen.
  6. offen für weitere interessante Ideen...
(29.05.2017, 18:35): Eik schrieb: [ -> ]Nun, diese Quellenforschung hat der Autor betrieben und legt ja im Grunde auch dar, woran er die Existenz eines historischen Jesus fest macht, da müssten wir schon im Buch und Detail gehen.

Ja, das ist mir klar, aber um diese Dinge irgendwie einschätzen und bewerten zu können, müsste ich entsprechende Erfahrung mit derartiger Arbeit haben - anderenfalls muss man es einfach so stehenlassen und hinnehmen.
Ich meine, Robert Graves ("Die Weiße Göttin") hat auch Quellenforschung betrieben, und das was er behauptet, ist von dieser Seite her abenteuerlich und kaum haltbar, ist aber dennoch spirituell und mythologisch durchaus valide. Wobei freilich Graves selber ein Poet, ein Barde ist, und von daher implizit den Beweis erbringt für das worüber er schreibt: über die Inspiration eines Wahren Barden durch die Weiße Göttin.

Zitat:Damit kann ich als Konklusion aus dem Inhalt des Buches (eigentlich sind es ja 2 Bücher) nichts anfangen.

Warum auch sollte das eine Konklusion aus diesem Buch sein? Fw.Schultz ist neben Baigent/Leigh einer von denen, die die Wahrheit über Jesus verbreiten. W.Kosack kommt jetzt noch hinzu.
Ob die alle dieselbe "Wahrheit" haben - keine Ahnung. Die wichtigere Frage ist doch: bringt uns diese "Wahrheit" irgendeine Art nützlicher Erkenntnis?
Und eben das kann ich nicht sehen, deswegen hat das für mich vor allem Unterhaltungswert.


Zitat:
Zitat:Insgesamt scheint es sich praktisch nur um Textanalyse und Textkritik zu drehen - was zur Folge hat, dass sehr viel Interessantes gar nicht erst aufscheint, weil man dafür zunächst die Frage stellen müsste, wozu eigentlich Spiritualität betrieben wird.

Textanalyse und Kritik, dient, so wie ich das verstehe, der Wahrheitsfindung

Und ich dachte, Wahrheitsfindung ist etwas für Richter und Anwälte, und für die übrigen gilt: wahr ist etwas dadurch dass man es wahr-nimmt.

Zitat:und Spiritualität, ist schlicht die Suche nach dem eigentlichen Wesen von Existenz, sozusagen nach der Essentia des Lebendigen.

Warum suchen, nach etwas, was sowieso da ist, a-priori und allgegenwärtig?

Vor allem aber: warum sucht man bei einem mutmaßlichen Aufrührer, der vor zweitausend(!) Jahren in Palästina sein Unwesen getrieben hat? Ich versteh ja, wenn man seine Schlüssel lieber unter der Laterne sucht weil es da hell ist - aber unter dieser Laterne ist es doch alles andere als hell!

Okay, sorry, ich bin da wahrscheinlich zu süffisant --- aber da ich denke, dass Du, lieber Eik, im prinzip gar nicht so viel anders denkst wie ich, sollte ich mich vielleicht erklären... (*)

Zitat:
Zitat:Was ich bislang auch noch gar nicht gefunden hab, ist irgendein Hinweis auf das, wonach ich eingangs fragte: eine Grundlage für die Annahme, dass Jesus (so es ihn wirklich gegeben hat) von aristokratischer Abstammung gewesen sei.

Ich weiss, das der Autor einige seiner Thesen nicht, oder nur indirekt erwähnt, aber ich kenne seine Ansicht dazu, die sich eben auf Jahrzehnte Quellenforschung stützt, aber auch nicht zuletzt auf sein "Bauchgefühl" und seine "Spiritualität" und daher hält er, womit er nicht allein steht, Jesus für den Sohn des Bruders (Joseph) von Herodes dem Großen, also ein Mitglied des Königshauses. Dafür gibt es mittelbare Belege im Talmud und im Thomastext. 

Danke. Das ist das was ich wissen wollte.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
(*) Mal der Reihe nach:

Ich bin, wie wohl die meisten, zuerst im Schulunterricht mit sogenannter Religion traktiert worden. Das hab ich mir eine Weile reingetan, und nach ungefähr vier Jahren Schulzeit ist mir etwas aufgefallen: all das , was ich in der Schule gelernt hab, war mir ausgesprochen nützlich: es hat meine Möglichkeiten erweitert, mit der Welt, in der ich lebe, umzugehen, ihre Zusammenhänge zu verstehen und mich in ihr zu bewegen. Mit Ausnahme der Religion: damit konnte ich überhaupt nichts anfangen - das waren Geschichtchen, die heillos altmodisch waren, dazuhin jedem vernünftigen Denken unsinnig erscheinen mussten, die aber doch mit einer ungemeinen Ernsthaftigkeit und Wichtigkeit präsentiert wurden - und die auch in ihrem Stil düster und keineswegs gute Unterhaltung waren. Wie ich das also auffassen sollte, wusste ich nicht, und hab es daher für albern und unsinnig aufgefasst, ohne Verständnis dafür, warum irgendwer soetwas ernst oder wichtig nehmen sollte.

Lange Zeit später ist mir das Thomasevangelium begegnet, und da war mir sofort klar, was das ist und wozu es gut ist. Und nein, ich kann nur wenige der Logions deuten, aber es wird dennoch ersichtlich dass sie Bedeutung tragen und worum es dabei geht.

Was ist also der Unterschied? Die kirchliche Überlieferung richtet sich an Kinder: an Leute, denen man genau sagen muss was sie tun sollen, und auch was sie denken und glauben sollen - Roboter, Zombies. Der Thomastext richtet sich an Erwachsene: an Leute die selber denken. Es werden Fragen aufgeworfen, aber die Antworten nicht gegeben, und zuweilen gibt es auch keine Antworten. Und genau das ist es worum es dabei geht: nicht darum, irgendwelche Erklärungen oder Antworten zu geben, sondern Leute zum Selberdenken bringen, zum bewusst-sein. Das Ding ist eine esoterische Schule im eigentlichen Sinn.
Eben diese Qualität fehlt aber in der romkirchlichen Überlieferung fast vollständlg! Die Evangelien, die ganze Bibel, wie sie bis heute verbreitet wird, ist kastriert! Da ist nichts von dem präsent, was die Kraft erschließt, nur Geschwätze!

Daraus folgt für mich aber auch: es ist eigentlich ohne Belang, wer das Thomasev. geschrieben hat, wie die genaue Quellenforschung aussieht oder ob man irgendwelche Historizität belegen kann. Denn authentisieren tut es sich aus sich selbst: was es ist und wozu, das kann man auf den ersten Blick erkennen - und dann kann man sich daran erfreuen, oder vielleicht auch damit arbeiten. (Wobei das mit dem Arbeiten etwas schwierig ist, weil es uralt ist und die verwendeten Chiffren heute nicht mehr eingängig sind - es gibt modernere Techniken.)

Das ist aber noch nicht alles, es ist nur die Voraussetzung. Der Thomastext ist in streng sachlicher Sprache abgefasst, er adressiert im Bewusstsein unmittelbar nur das Sprachzentrum. Es gibt noch einen anderen Text: Thunder Perfect Mind (und Kosack handelt das bedauerlicherweise auf nur einer Seite ab, um ich-weiss-nicht-was damit zu belegen) - der hat eine andere Qualität, das ist poetisch/bardisch. Das spricht also auch das Rhythmusgefühl an, und damit die Spannungskräfte, die sich im Geist und im Körper manifestieren. Und damit haben wir eine Andeutung von dem, was man Ritualistik nennt.

Nun ist es mit der Ritualistik so, dass sie erst dann gut funktioniert, wenn Grundlagen vorhanden sind. Das ist so ähnlich wie bei einem Staustrahltriebwerk, das erst dann Schub bringt, wenn eine Grundgeschwindigkeit erreicht ist - dann aber ordentlich. Und damit kann man dann die hübscheren Sachen machen.

Und ja, die Ägypter - die hatten viel mehr Interessantes als nur diese Gnosis. Es ist aber auch nicht so dass das alles verloren wäre - es liesse sich wieder erschließen, wenn man das wollte.
Sehr gut, wir kommen der "Sache" näher, werde Morgen ausführlich antworten.

Dir eine gute Nacht!
Zitat: Lange Zeit später ist mir das Thomasevangelium begegnet, und da war mir sofort klar, was das ist und wozu es gut ist. Und nein, ich kann nur wenige der Logions deuten, aber es wird dennoch ersichtlich dass sie Bedeutung tragen und worum es dabei geht.

Was ist also der Unterschied? Die kirchliche Überlieferung richtet sich an Kinder: an Leute, denen man genau sagen muss was sie tun sollen, und auch was sie denken und glauben sollen - Roboter, Zombies. Der Thomastext richtet sich an Erwachsene: an Leute die selber denken. Es werden Fragen aufgeworfen, aber die Antworten nicht gegeben, und zuweilen gibt es auch keine Antworten. Und genau das ist es worum es dabei geht: nicht darum, irgendwelche Erklärungen oder Antworten zu geben, sondern Leute zum Selberdenken bringen, zum bewusst-sein. Das Ding ist eine esoterische Schule im eigentlichen Sinn.
Eben diese Qualität fehlt aber in der romkirchlichen Überlieferung fast vollständlg! Die Evangelien, die ganze Bibel, wie sie bis heute verbreitet wird, ist kastriert

Es ist eine esoterische (spirituelle) Schule,nur so findest du,was du auch stimmig für dich annehmen kannst.

Erwähnst du ja auch noch ein zweites Buch,andere Autorin,was macht ihr Buch aus im Vergleich zum Buch von Kossak?

Hat er Recht oder hat die andere Autorin recht,oder findet man in beiden Büchern die Ergänzung?

Wo ist dir das Thomasevangelium begegnet,welches ja von der Kirche als Evangelium abgelehnt wird?

JA! Die ganze Bibel ist ein kastriertes Werk,zurecht gewerkelt nach der Kirchenmacht ihrer Vorstellungen,sich des Menschens untertan zu machen.

Religionsunterricht? Kenne ich nicht....

Wer hat nun den Beweis erbracht?

Die Logions lassen sich sehr gut mit der spirituellen Sichtweise deuten,den Thomastext betreffend....

Nun Eik, dann leg mal los....ausführlich

lg. phaeton Wink
Erstmal ein Update: Kosack wird ja weiter hinten (so ab Seite 300) doch noch sehr unterhaltsam!
Und man lernt: den ganze bizarren esoterischen Jahrmarkt, den wir in den letzten 40 Jahren mitkriegen, das ist gar nicht so neu, das hat es auch schon vor 1800 Jahren gegeben... Sogar die konkreten Inhalte, die Versatzstückchen sind zum Teil original übernommen. Sehr hilfreich, um so manches moderne besser einschätzen zu können.
(Schade dass ich jetzt schon etwas in Eile bin, mich auf den Weg zu Pfingstfeierlichkeiten zu machen, und das nun nur eher kurz überfliegen kann.)

Guten Morgen Phaeton, das sind viele Fragen... Wink
Wo anfangen?

Vielleicht erstmal: ich interessiere mich für Mythen im weiteren Sinne. Auch eine Verschwörungstheorie ist ja nichts anderes als ein Mythos. Und da ist mir neben vielen Geschichten über Ufos, über Illuminaten, über das Bermuda-Dreieck, usw.usf. auch jene Geschichte von den Merowingern begegnet, die inzwischen aus den Filmen von Dan Brown recht populär geworden ist. Denn das hat ja nicht Dan Brown ausgedacht, sondern diese Ideen kommen m.o.w. aus dem Umfeld der Hippies. Und in solchem Zusammenhang sind mir Auszüge aus dem Thomasevangelium aufgefallen, die da auftauchten - etwas umgeschrieben im Stil der Hippie-Kultur. Und da dachte ich zuerst, ei, da hat ein kreativer Hippie den Jesus in seinem Sinne neu erfunden. Wink
Und hab dann nicht schlecht gestaunt, als ich merkte, dass da nur wenig neu erfunden war und das meiste tatsächlich als Quelle existiert.

Falls Du nette und nicht ganz anspruchslose Unterhaltungsliteratur magst: R.A.Wilson, "Und die Erde wird beben" sowie "Der Sohn der Witwe".

Wer "recht hat", ist mir eigentlich unerheblich. Ich möchte sogar so weit gehen zu behaupten, dass es ein Mangel des westlichen Denkens ist, zu meinen, dass eine Geschichte "richtig" sein möge und dann folglich alle anderen, abweichenden Geschichten "falsch" sein müßten. (Historische Forschung ist natürlich wieder etwas anderes - das ist Wissenschaft.) Viel interessanter ist doch, was man mit den Geschichten machen kann - ob sie also dafür taugen, in der realen Welt eine Emanzipation zuwege zu bringen.

Wissenschaftliche Forschung interessiert mich da, wo es um Technologien geht. In der Geschichtswissenschaft scheint mir der Nutzen beschränkt: es ist doch eher so, dass wir zwar geschichtswissenschaftliche Lehrstühle haben, aber dennoch nicht aus der Geschichte lernen...
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