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Antworten zu Thema: wichtige Exoplaneten-Entdeckung
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Geschrieben von Eik - 21.02.2017, 13:25
Discovery Beyond Our Solar System: NASA kündigt wichtige Exoplaneten-Entdeckung an
Andreas Müller


[Bild: 73-illustration-erdaehnlicher-exoplanet.jpg]
Künstlerische Darstellung eines Planeten, der einen anderen Stern als unsere Sonne umkreist (Illu.).

Copyright: NASA


Washington (USA) – Für den kommenden Mittwoch hat die US-Raumfahrtbehörde NASA eine Pressekonferenz angekündigt, auf der wichtige Entdeckungen zu Exoplaneten präsentiert werden sollen. Um was genau es gehen wird, ist bislang noch geheim. Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) wagt jedoch schon heute zwei Prognosen.


Um was genau es gehen wird, könne aufgrund des Informationsembargos durch das Fachjournal „Nature“ bis zum Konferenzbeginn noch nicht weiter mitgeteilt werden, so die NASA.

Ein Blick auf die bei der Pressekonferenz anwesenden Wissenschaftler könnte aber erste Vermutungen zulassen, um was es bei der Entdeckung gehen könnte:

Neben dem Leiter des Science Mission Directorate am NASA-Hauptquartier in Washington, Thomas Zurbuchen, wir zunächst der belgische Astronom Michael Gillon von der Université de Liège genannt. Zuletzt hatten Gillon und Kollegen durch die Entdeckung von gleich drei potenziell lebensfreundlichen Planeten von sich Reden gemacht, die den nur 40 Lichtjahre entfernten Roten Zwergstern TRAPPIST-1 umkreisen (…GreWi berichtete). Aufgrund der Abfolge der Namensnennung könnte es sich bei Gillon um den Hauptautor der Entdeckung handeln.

Sean Carey ist Manager des Spitzer Science Center der NASA am Caltech in Pasadena, das für den Betrieb des Infrarot-Weltraumteleskops „Spitzer“ und sein Kollege Nikole Lewis ist Astronom am Space Telescope Science Institute in Baltimore, das unter anderem das Management und die Koordinierung der Forschungsprojekte des Hubble-Weltraumteleskops verantwortlich ist.

Sara Seager ist Professorin für Planetenwissenschaften und Physik am Massachusetts Institute of Technology (MIT), gilt als Star der Exoplaneten-Astronomie und wird von vielen als eine der Top-Anwärter für die Entdeckung einer sogenannten Zweiten Erde gehandelt – eines erdähnlichen und damit lebensfreundlichen Exoplaneten.

Vielleicht lässt auch die von der NASA gewählte Illustration (s. Abb, o.) einen Schluss darauf zu, um was es bei der „Discovery Beyond Our Solar System“ gehen wird.

Die NASA-Illustration selbst ist nicht neu – wurde also auch nicht extra für die hier besprochene Pressemitteilung erstellt. Erstmals verwendet wurde es (…nach meinem bisherigen Kenntnisstand) 2015 und illustrierte damals die Entdeckung eines erdgroßen Exoplaneten in der lebensfreundlichen Zone um den rund 1.400 Lichtjahre entfernten sonnenähnlichen Stern Kepler-452b (…GreWi berichtete).

Zitat:GreWi-Prognose #1
Es könnte sich also um eine Entdeckung handeln, die etwas mit eben diesem Stern (Kepler-452b) oder/und seinem Planeten zu tun hat.

Während das ursprüngliche Bild aus einer Gegenüberstellung der künstlerischen Darstellung von Kepler-452b mit der Erde bestand, wirkt es – ohne die Erde – allerdings schnell wie die Abbildung eines Planeten um einen Weißen Zwergstern. Sollte es sich also nicht um eine weitere Entdeckung zu Kepler-452b handeln, dann entweder um einen Planeten um einen sonnenähnlichen Stern oder gar einen weißen Zwerg. Ebenfalls auffällig ist, dass ein Planet dargestellt ist, dessen Oberfläche sowohl teilweise von Wasser als auch von einer wolkigen Atmosphäre bedeckt ist.

 

Zitat:GreWi-Prognose #2
– Sollte die Abbildung also einen Bezug zum Inhalt der Pressekonferenz haben, könnte es sich um die Entdeckung eines potentiell erdähnlichen – also auch potentiell lebensfreundlichen – Planeten um einen Weißen Zwergstern handeln.

– Sollte dies zutreffen ist zudem davon auszugehen, dass es sich weniger um einen fernen, sondern viel eher um einen vergleichsweise sonnennahen Weißen Zwerg handelt. Zu den bekannten sonnennahen Weißen Zwergen gehören etwa der nur 16,5 Lichtjahre entfernte „40 Eridani“, „Prokyon B“ (11,4 Lj entfernt), „Sirius B“ (8,6 Lichtjahre) und „Gliese 86“ in 35 Lichtjahren Distanz.

Allerdings handelt es sich bei allen diesen Weißen Zwergen um Sterne als Teile von Mehrfachsternsystemen. Die NASA-Illustration zeigt jedoch nur einen Stern – während künstlerische Darstellungen von Planeten in Mehrfachsystemen meist gemeinsam mit allen ihrer Sterne abgebildet werden.

– Vor dem Hintergrund dieser Überlegung könnte es sich also um einen erdähnlichen Planeten um den sogenannten Van Maanens Stern (van Maanen 2) handeln. Mit einer Entfernung von 14 Lichtjahren zur Sonne ist er der und drittnächsgelegene alleinstehende Weiße Zwerg. Tatsächlich wurden 2014 auf den Fotoplatten des Entdeckers von 1917 Hinweise auf einen vermutlich felsigen Planeten (Van Maanen 2b) um Van Maanens Stern entdeckt, der bist heute jedoch noch nicht bestätigt werden konnte (…GreWi berichtete).
Galten Weiße Zwerge lange Zeit als ungeeignet, für lebensfreundlich, erdartige oder gar erdähnliche Planeten, dauert die Kontroverse um diese Frage weiterhin an. Mittlerweile gehen jedoch immer mehr Astrophysiker und Astrobiologen davon aus, dass es solche „Zweiten Erden“ auch um Weiße Zwergsterne geben könnte. (…GreWi berichtete 123).
Die natürlich rein spekulative GreWi-Prognose #2 lautet also, dass auf der Grundlage der 2014 entdeckten rund 100 Jahre alten Hinweise auf einen Planeten um den Weißen Zwergstern „Van Maanen 2“ mit den Weltraumteleskopen „Spitzer“ und „Hubble“ Beweise für die Existenz dieses Felsplaneten (Van Maanen 2b) gefunden wurden und dass dieser seinen Stern sogar innerhalb dessen habitabler Zone umkreist.

Selbst wenn es nicht ein Planet um Van Maanens Stern geht, könnte dennoch die Entdeckung eines potentiell lebensfreundlichen Felsplaneten auch um einen anderen Weißen Zwerg aus exobiologischer Sicht von Interesse sein, da – das zeigt eine 2013 veröffentlichte Studie von Astronomen vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) – Biomarker wie etwa Sauerstoff als Hinweis für biologische Aktivität, in der Atmosphäre eines solchen Planeten sehr viel einfacher nachzuweisen sein sollte, als etwa angesichts von Planeten um sonnenähnliche Sterne (…GreWi berichtete).

…lassen wir uns also überraschen!


Quelle GREWI