Zitat:Erkenntnis (Erkenntnisgewinn) – Gnosis, ist weder Religion noch Ideologie, sie hat nicht mal ein definiertes Ziel. Man kann auch Niemand dazu missionieren, sich dem Erkenntnisgewinn anzuschließen, weil sich im Grund ohnehin jeder Mensch mehr oder weniger in einem Erkenntnisprozess befindet. Die Chrästoi vor 2000 Jahren haben Erkenntnisgewinnung, auch die rein praktische, daher ja der Name, zum Lebensinhalt gemacht im Gegensatz/Kontrast zu den damaligen Religionen, in denen es nur darum ging etwas zu glauben und traditionell fortzuführen. Das erklärt auch die Verfolgung der Gnosis (Chrästoi). Und grundsätzlich ist eine Erklärung der Sache selbst (Gnosis), eben eine Erklärung, keine Missionierung, denn es gibt nicht einmal etwas, dem man sich anschließen könnte, keine (glaubens) Gemeinschaft, kein (glaubens) Bekenntnis, keine Form von Ritualen oder Voraussetzungen, außer der Grundeinstellung alles bisher geglaubte in Frage zu stellen. Da es vor 2000 Jahren weder Atheisten noch Naturwissenschaften gab, richteten sich die erhaltenen Schriften der Gnosis natürlich an Menschen verschiedenen Glaubens oder sind in einer Form abgefasst, welche Gläubige verstehen. Diese Grundeinstellung zur Welt und zur Erkenntnisgewinnung hat ihren Ursprung im alten Ägypten. Eik im Mai 2021
"außer der Grundeinstellung alles bisher geglaubte in Frage zu stellen"
Ja. Die Einstellung habe ich. Aber sie verleitet mich regelmäßig zur Respektlosigkeit und Ignoranz, weil ich auch den Glauben anderer in Frage stelle.
Der falsch angewendete "Zweifel" steht m.E. auf einer Stufe mit "Misstrauen".
Ich interessiere mich für eine konstruktive Art des Zweifels. Ich meine nicht das Kaschieren des Zweifels mit Höflichkeiten oder die Erfindung künstlicher "Fragen". Ich suche eine Strategie des Zweifelns, die man selbst oder das Gegenüber als angenehm empfindet. Daraus entstehen dann leicht neue Erkenntnisse.
Habt Ihr Ideen?
Wolfgang