(24.11.2024, 05:02)Wolfgang schrieb: Moin Eik, moin @all,
ich möchte mithelfen, dieses Forum wieder in Schwung zu bringen. Bis auf Physik (und etwas Politik) ist das zwar überhaupt nicht mein Ding, aber ich kann mich ja bemühen.
Foren sind tot. Warum das so ist, weiss ich nicht (hab ich vergeblich versucht herauszufinden).
Das betrifft praktisch alle (mir bekannten) Foren mit inhaltlichen Diskussionen. Foren zu Sachthemen (zB Fahrradreparatur, Computer) funktionieren noch.
Gefragt sind jetzt erstmal kluge Leute, die eine Idee haben, warum das so ist.
Um 2000 gab es viele florierende Foren, und die Leute im Netz sind nicht weniger, sondern mehr geworden. Daran kann es also nicht liegen. Klar ist freilich, dass ein Smartphone nicht dazu geeignet ist, um ganze Sätze und Absätze zu formulieren. Aber ist damit auch das Bedürfnis verschwunden, sich mitzuteilen und auszutauschen? Und wenn ja, warum?
Das ist eine psychologische Fragestellung. Und was parallel dazu auch auffällt: da wo es noch Kommunikation gibt, wird (ausser in technischen Themen) fast nichts mehr nachgefragt. Man fragt nicht mehr, wie ein Gegenüber etwas meint, versucht nicht mehr, dessen Sicht in ihrem Zusammenhang zu verstehen, sondern die Kommunikation besteht nur noch im Verkünden der eigenen Sichtweise.
Das
könnte(?) damit zusammenhängen, dass man im Alltag nichts mehr zu fragen braucht. In einem gewöhnlichen Soziotop besteht die meiste Kommunkation darin, dass Erfahrungen ausgetauscht werden (keiner weiss alles, jeder weiss irgendetwas). Das fällt inzwischen weg; man braucht nichtmal mehr nach dem Weg fragen weil man den im Navi findet, und für alles andere gibt es unendlich viele Webseiten die beschreiben wie es geht. Was da nicht steht, ist schon so speziell, dass man kaum jemand finden wird der es weiß.
Ich weiss nicht, wie sich das auf das Sozialverhalten auswirkt, aber es ist eine ungemeine und nie dagewesene Veränderung.
Ein weiterer Aspekt ist, dass vermutlich kaum noch jemand seine Umgebung wahrnimmt. Überall da, wo im Lebensalltag notwendige Pausen auftreten, in denen man zur Ruhe kommen und reflektieren könnte, erfolgt jetzt der Griff zum Smartphone. (Ich weiss nicht was es da so interessantes gibt - kann das evtl. ein Suchtphänomen sein?)
Zitat:Es ist offensichtlich, dass wir uns in den Anfängen eines Weltkrieges befinden. Es wird schon jetzt Ängste und Fragen geben, bei denen wir uns gegenseitig helfen können.
Siehe oben. Man fragt nicht(s) mehr.
Ich denke, es gibt nicht nur Ängste und Fragen, es gibt auch sehr viel Unzufriedenheit, die aber bagatellisiert und weggelogen bzw. mit "man kann ja eh nichts ändern" beschieden wird.
Ein Weltkrieg ist wahrscheinlich nicht gewollt, wird aber billigend in kauf genommen. Gewollt ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein weiterer Stellvertreterkrieg nach dem Muster von Korea/Vietnam/Afghanistan. Da aber das Feindbild Kommunismus nicht mehr verwendbar ist, muss ein neues Haßbildchen produziert und indoktriniert werden, und das passiert ja nach Kräften.
Auch passiert alles nach gut bekannten und dokumentierten Strickmustern. Der sog. "Kalte Krieg" von 1950-1990 war in zweierlei Hinsicht äußert nützlich: erstens konnte man damit die Militärausgaben hoch halten, und zweitens die Bevölkerung in Angst und Schrecken halten.
Zu 1: Militärausgaben sind etwas sehr praktisches, denn in diesem Bereich kann man unbeschränkt verdienen: es handelt sich fast durchweg um Neuentwicklungen, die kaum einen Preisvergleich zulassen. Man kann auch den Nutzen nicht vergleichen, denn der einzige Nutzen ist, möglichst viel Menschen umzubringen. Damit liegt der Preisdeckel einzig darin, wieviel das Volk bereit ist zu bezahlen - und das ist eine direkte Funktion davon, wieviel Angst man den Menschen macht.
Zu 2: Menschen, denen man Angst macht, sind nicht nur bereit, fürs Morden zu bezahlen, sondern sie sind auch nur zu gern bereit, ihre Verantwortung an einen "Beschützer" abzugeben, d.h. an eine Obrigkeit, die dann tun und lassen kann was sie will.
Die Zeit von 1950-1990 war freilich eine Zeit umfassender Wirtschaftsprosperität, sodass die Geldverschwendung fürs Morden nicht allzu sehr ins Gewicht fiel.
Nun will man offenbar diese Situation wieder herstellen, allerdings konzertiert mit weiteren Aspekten - und alle diese Aktionen stammen aus den Lehrbüchern und sind seit langem bekannt. Erschreckend ist nur, wie desinteressiert die Bevölkerung ist und wie perfekt sie gesteuert werden kann.
Erstens: das EU/Euro Konstrukt
Es wurde kein Versuch unternommen, Europa als ganzes zu sehen und einen Zukunftsentwurf dafür anzudenken. Stattdessen wurde ein Wirtschaftsbündnis der etablierten europäischen Industrieländer geschlossen, und alle anderen vor die Alternative gestellt: nur wenn du tust was wir wollen, darfst du mitmachen.
Damit wurde die potentielle Möglichkeit einzelner Länder, ihr Land so zu gestalten wie die Bevölkerung es wünscht, ausgehebelt zugunsten einer undurchsichtig verflochtenen administrativen Monströsität, die kaum Einflußnahme erlaubt und die dazuhin unmengen von Beamten und Lobbyisten ein einträgliches Dasein verschafft.
Dass die angeblich objektiven "Stabilitätskriterien" nach Belieben ausgelegt werden, hat man schon am beispiel Griechenland gesehen, und dass es vielmehr um innenpolitische Gängelung geht, sieht man bei Ungarn/Polen/etc.
Zweitens: die Einwanderungspolitik
Niemand hat bisher erklärt, wozu wir Einwanderung brauchen, sondern die Erklärung ist lediglich, dass, wer dem nicht zustimmt, ein Rassist ist. Und dann wird erklärt, wie wichtig die Verschiedenheit ist. Das stimmt so aber nicht: jede natürliche Struktur beruht auf dem konstruktiven Zusammenspiel von Gleichförmigkeit und Diversität. Pure Diversität ist weißes Rauschen. Es gibt also ein sinnvolles Maß an Diversität, bei dem noch eine Struktur existiert.
Dasselbe gilt auch für Gesellschaften: wenn jedes Individuum nur noch auf Verschiedenheit beruht, gibt es keinen Zusammenhang und damit auch keine sinnvollen Mehrheiten mehr, sondern nur ein Gemisch, das durch Umrühren gesteuert werden kann.
Drittens: die Schnupfenlüge
Hier lohnt es sich gar nicht, aufzuzeigen, was alles nicht stimmt, denn es stimmt praktisch gar nichts: fast jedes Detail impliziert eine abstruse Verdrehung bekannter Tatsachen. Was freilich als Highlight herauszuheben ist, das ist die erfolgreiche Beseitigung grundlegendster Menschen- und Naturechte: sich frei zu bewegen, frei zu atmen und zusammenzusein mit wem man will.
Viertens: der Krieg gegen Ruszland
Einmal geht es hier um eine Aufwärmung des Stellvertreterkriegs nach dem Muster von Vietnam, um mit neuem Feindbild die Militärprofite wieder herzustellen, zum anderen darum, Ruszland in die Rolle eines ausbeutbaren Entwicklungslandes zu zwingen, die ihm schon 1990 zugedacht war. Denn während zB in Polen die Sehnsucht nach der verfaulenden Mohrrübe "westlicher Lebensstandard" (d.h. danach, für einen Pappdeckel-Kaffee fünf Euro zu bezahlen) alles bestimmt, funktioniert das in Ruszland offenbar noch nicht ganz so.
Zum dritten wurden mit der Rechtfertigung dieses Krieges die Preise für Grundnahrungsmittel verdoppelt bis verdreifacht, und als Erklärung wird von "Inflation" gesprochen, was offenkundig gelogen ist: Inflation bedeutet Geldentwertung, bei einer Inflation würden folglich
alle Preise steigen. Wir haben aber die Situation, dass zwar für Endverbraucher Mondpreise berechnet werden, die Großhandelspreise gleichzeitig aber nicht gestiegen oder sogar gefallen sind. Und wir wissen: Geld verschwindet nicht, es hat nur ein anderer - wer also kassiert das Geld?
Fünftens: die Zwangsdigitalisierung
Wer heute ein Paket bekommt und nicht jeden Tag zuhause sein kann, läuft Gefahr, dass sein Paket in einer Packstation hinterlegt wird (auch unter Miszachtung einer ggfs. erteilten Anweisung, es in einer Postfiliale zu hinterlegen). Dort bekommt er sein Paket aber nicht mehr, wenn er sich nicht erst für mehrere hundert Euro ein Smartphone kauft und einen Vertrag mit einem ausländischen Unternehmen (Google/Apple) eingeht. Anderenfalls wird das Paket an den Absender zurückgeschickt.
Bei der Zwangsdigitalisierung geht es also nicht darum, dass jeder Mensch einen Computer bedienen kann (was sinnvoll sein mag) oder dass jeder Mensch einen Computer hat (den man auch gemeinsam nutzen könnte), sondern dass jeder Mensch sich ein Smartphone kauft - ein Smartphone, auf dessen Funktionen der Besitzer keinen Einfluss hat, sondern das komplett von Dritten gesteuert wird. Ob er dieses Gerät sinnvoll bedienen kann, spielt dann auch keine Rolle mehr.
