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Aus Facebook - Gespräche mit einem Atheisten
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****So erstmal vorneweg: Nein der Tipp hat NICHT geholfen, weder springt er direkt runter (er bleibt oben beim Anfang), noch werden mir Benachrichtigungen angezeigt dass du wieder mal was geschrieben hast. Liegt also eher weniger am Browser und mehr an Facebook.****
 
Wenn der Cache voll ist, und das ist er bei Facebook recht schnell, wird das Anzeigen schwieriger und auch das exakte Aufklappen. Ich habe das Problem am PC auch, nur hilft bei meiner Konfiguration das "Reinigen" offenbar besser. Mit dem Handy gibts die Probleme nicht, ist mir jedenfalls dort nicht bekannt.

****"das ist und kann nur eine philosophische Frage bleiben" Perfekt. Dann kann sie mir gestohlen bleiben, ist reine Zeitverschwendung, vollkommener Nonsens, etc pp usw usf.****

Auch wenn ich weiß, dass Du durch die Erwähnung von Philosophie in dieser Weise reagierst, es wird so eingestuft, aber dennoch macht sich auch die Wissenschaft darum Gedanken, ohne sich in ein absurdes Eck damit drängen zu lassen.

****"es sei denn irgendein Umstand offenbart die Antwort unmissverständlich." Was irgendwann der Fall sein wird. Nicht heute, nicht "morgen", aber ziemlich sicher "bald" (bitte in kosmischen Maßstäben rechnen).****

Sofern das System immanent überhaupt möglich ist, mit einem wissenschaftlichen Nachweis umgedreht gilt das aber auch.
***"Nein, die meisten der Theorien bleiben innerhalb der Mathematik," Was sie, rein grundsätzlich, schon wesentlich(!) wahrscheinlicher macht.***

Selbstverständlich, die sich außerhalb von Mathematik und Physik bewegen sind eher in der Qualität der flachen Erde anzusiedeln.

****Okay, versuchen wir es so rum: Wir sind uns einig darüber dass aus "nichts" nur "nichts" werden kann, soweit einverstanden?****

Ja meiner Rede Sinn.

***Ergo MUSS es zwangsweise irgendwas "vorher" gegeben haben, denn offensichtlich ist ja was. Und UM dieses geht es dann ja in den verschiedenen Theorien.***

Eben nicht und das wird auch keiner behaupten, es geht in allen Theorien um die Prozesse, nicht darum was davor war. Solltest Du das anders sehen, dann sage mir bitte welches "Davor" Du meinst.

***D.h. sofern eine davon Recht hat, ist dein "Ursprung" gefunden, entweder sind das dann die Strings oder eben Quantenfluktuationen. Da kommt dann einfach nix mehr davor.***

Insofern man die Korrektheit eindeutig nachweisen kann (könnte), versteht man zu 99% die Prozesse, aber definiert kein Davor. Selbst daran arbeitende Wissenschaftler erörtern immer wie das was gewesen sein KÖNNTE, auch davor!

Branenkosmologie

Ein Entwurf stammt aus der Gedankenwerkstatt von Paul J. Steinhardt (Prince­ton University, New Jersey) und Neil Turok (PITP, Ontario/Kanada). Danach wiederholt sich der Urknall schon seit Ewigkeiten immerfort. Nach Ansicht der beiden Physiker leben wir in einer vierdimensionalen Membran, zu der es ein spiegelbildliches Gegenstück gibt: ein Paralleluniversum. In diesem höherdimensionalen Haupt-Universum bildet unser Universum, das eine Raumdimension weniger besitzt, eine Bran (Hyperebene in der vierdimensionalen Raumzeit), wobei die zweite Bran zu besagtem Schattenuniversum gehört. Kollidieren nun diese beiden Branen miteinander, was alle paar Billionen Jahre geschehen soll, entzündet sich ein Urknall, der ein neues Universum kreiert.

Entstehung aus dem Nichts

Die US-Astrophysiker Richard Gott III und Li-Xin Li (Princeton University) hingegen glauben, dass das Universum sich selbst geschaffen hat. „Wir nehmen an, dass das Universum eher aus irgendetwas als aus dem Nichts entstanden ist“, vermutet Richard Gott III. „Dieses Etwas war es selbst.“ Demnach ist der Weltraum wie ein Zeitreisender, der in der Vergangenheit immerfort sein eigener Vater wird, in einer zyklischen Zeitschleife gefangen. Anstatt sich linear durch die Zeit zu bewegen, befindet sich das Universum in einem ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen, dem es nicht entrinnen kann.

Kosmologische Evolution

Lee Smolin vom PITP in Ontario/Kanada indes fragt sich, ob es zwischen der Anfangssingularität des Big Bang und der Singularität von Schwarzen Löchern eine qualitative Parallele gibt? Könnte bei beiden Singularitäten ein- und derselbe dichte und heiße Zustand vorherrschen? Entstünde dann nicht hinter jedem Horizont eines Schwarzen Loches ein neues Universum? Inspiriert von diesen Fragen, entwickelte der Physiker 1999 einen ungewöhnlichen Theorieansatz, wonach jedes Schwarze Loch die Eizelle zu einem neuen Universum sein könnte. Jenseits des Ereignishorizonts könnte ein kollabierender Stern aus einem sehr dichten Zustand „an einem bestimmten Punkt“ herausexplodieren und somit eine Umkehrung des Kollapses der Sternmaterie einleiten. Ein potenzieller Beobachter hätte das Gefühl, in einem Bereich zu weilen, „in dem sich alles voneinander wegbewegt“. Dieser expandierende Bereich könnte eine inflationäre Phase durchmachen und sich zu einem neuen Universum aufblähen, das unserem stark ähnelt.

Schleifengravitation

Als vielversprechendste Pre-Big-Bang-­Theo­rie jedoch kommt die Schleifengravitation (Loop-Theorie) daher. Einer ihrer engagiertesten Befürworter ist Martin Bojowald von der Pennsylvania State University. Um hinter die Fassade des Urknalls zu blicken, fokussiert sich der deutsche Astrophysiker auf die Feinstruktur der Raumzeit. Für ihn setzt sich das abstrakte Raumzeit-­Gebilde selbst aus materiellen Bausteinen zusammen: den Raumzeit-­Quanten. Laut Schleifengravitation existieren solche Gebilde nicht wie normale Atome in einem bereits bestehenden Raum, sondern bilden ihn und bauen ihn auf. Sie geben ihm Form, Struktur und Aussehen. Da in der Schleifengravitation der Raum nicht unendlich viel Materie und Energie speichert, verändert die atomare Struktur der Raumzeit bei sehr hohen Energiedichten sogar das Wesen der Schwerkraft. Und zwar dergestalt, dass sie abstoßend wird, ähnlich einem porenreichen, nassen Schwamm, der einmal vollgesogen, das überschüssige Wasser wieder abstößt.

Daher kann unser Universum in kosmischer Urzeit keinen Anfangspunkt durch- und erlebt haben. Vielmehr existierte unser Universum bereits vor dem Big Bang als Spiegeluniversum in einer umgestülpten Zeitdimension. Raum und Zeit waren vor dem Urknall in einer verdrehten Welt gefangen. Der Raum wurde praktisch in sich selbst umgestülpt. „Das kann mit einem ideal kugelförmigen Luftballon veranschaulicht werden, aus dem die Luft entweicht. Übrig bleibt ein leerer Ballon, wobei alle Teile der Hülle aufeinanderstoßen“, erklärt Bojowald. Danach bläht sich der Ballon zwangsläufig wieder zu einer Kugel auf, wobei die vorherigen Innenseiten nun außen sind. Dieser Prozess verläuft zyklisch, wiederholt sich also für alle Ewigkeit.
So gesehen gab es also immer schon etwas und das Nichts nicht. „Das Universum hatte keinen Anfang. Es existierte immer schon.“ Wem das alles aber viel zu abgehoben vorkommt, befindet sich übrigens in bester Gesellschaft. Denn selbst Bojowald hadert mit seinen eigenen Berechnungen: „Ich verstehe die Theorie der Schleifengravitation noch nicht so ganz. Wir müssen noch viel nachrechnen.“

Alles Gedanken zum Universum und seiner Entwicklung, in manchen gibt es nicht einmal ein "Davor", aber die Ursache von all dem was ist, steht nur bei einigen der Modelle überhaupt im Raum, wird aber nirgends auch nur im Ansatz beantwortet. Es geht also nicht nur um das "Davor" diese Such könnte schon Ewigkeiten dauern, sondern darum (also was ich frage) was die Ursache all dessen ist, unabhängig von Raum und Zeit.

***"Bitte sieh in das Video von Dr. Gaßner" hab ich schon vor MONATEN, weit bevor DU das hier verlinkt hast. "es geht explizit um Entscheidungen und nicht um Entscheidungen gegen Naturgesetze" Du widersprichst dir doch vollkommen. WENN es eine Entscheidung gibt, dann gibt es IMMER mindestens 2 Wege, ein "Ja" und ein "Nein". Wenn eins davon "geblockt" ist (bspw durch Naturgesetze) dann ist von der Entscheidung NICHTS mehr übrig, du hast keine Auswahl, kannst dich nicht anders entscheiden. Womit eben auch ein "Ich muss das jetzt tun" vollkommen ausfällt.***

Dann hast Du den Abschnitt, in dem es um die Entscheidung geht irgendwie verpasst, es ist ja eine der "Zutaten" die Gaßner zu Beginn zusammensammelt. Die Entscheidung beim Universum war das "Wann" und "Wohin", die beim Wasser nur das "Wann" als Verdeutlichung was er meint.

****"für seine Urknall Theorie."
Die "korrekter" wäre weil?****

Warum sollte Gaßners Theorie korrekter sein als jede andere, es gibt auch Videos wo er die Stringtheorie erklärt?

****"dann ist Gravitation keine eigenständige Kraft." EXAKT. Und eben aus diesem Grund kann sie nicht "die Ursache" sein, capiche?****

Du hattest geschrieben "in einem Universum, wo es nur Gravitation gibt", ich meinte die Gravitation als Massewirkung, die zur Sternenbildung führt, also diese WIRKUNG als Ursache, da spielt es keine Rolle welcher Natur Gravitation ist.

****"denn zum Einen ergeben meine Erfahrungen mit der Realität das Ergebnis meiner bisherigen Erkenntnis," Kameradieschen, ungefähr zum selben Zeitpunkt sprachst DU auch davon dass "Mensch" nur ein Vehikel ist, ein Gefäß. Du hast also sehr genau die Definition der Religionen übernommen für deine "Erkenntnis".****

Interessant auf welche Art es bei Dir im Gedächtnis bleibt, ich sprach von der biologischen Maschine und nicht von einem Vehikel und von der Verbindung zwischen jener Existenz, die am Anfang von allem steht und dem Menschlichen Bewusstsein, das ist eben etwas anderes als eine Seele oder ein Geist in Mystik Esoterik oder Religion gebräuchlich.

***"Sehe ich nicht als Vorstellung, eher als Rahmenbedingung für etwas Nichtvorstellbares, wie die mathematische Null oder der geometrische Punkt - die Singularität." Okay, du raffst es echt nicht. Ein letztes Mal: Deine "Rahmenbedingungen" sind bereits eine Vorstellung, denn ein "nichts" ist eben nicht vorstellbar.***

Dann erkläre doch bitte mal die Vorstellung von Null, oder einer Singularität? Wenn "Nichts" nicht vorstellbar ist, wie gehst Du gedanklich damit um? Das ist kein Deut anders/wertig als Existenz vor den Erscheinungen anzunehmen.

***"Nein entnehme ich der Definition, auch wenn es nicht einmal eine einheitliche gibt:" Also gibt es zwar keine, aber du kannst trotzdem einer was entnehmen? Wow du bist ja ein ganz besonderer Kandidat.****

Es IST erstens die existente Definition zum Wort und zweitens entnehme ich meine Aussage aus dem definierten Teil.

****Suchen wir uns heute einfach mal eine aus die gerade ganz besonders gut passt, obwohl wir gestern eine etwas andere genommen haben weil sie da gerade gut passte?
***Kein Wunder, dass du mich nicht verstehen kannst oder willst. Bei dir ist offensichtlich nicht nur die "Erkenntnis" dauernd "im Fluss", sondern auch die Definitionen. ****

Polemik und ich habe mir nur die offizielle Definition von Erkenntnis dazu herausgenommen, nichts anderes.

****"In einer ersten Annäherung kann man Erkenntnis als den Prozess und das Ergebnis eines durch Einsicht oder Erfahrung gewonnenen Wissens bezeichnen." Immerhin bist du ehrlich genug zuzugeben dass "Erkenntnis" nichts taugt zur objektiven Bestimmung von Realität und Wahrheit. Denn du sprichst ja deutlich von "Erfahrungen" und "Einsichten", nicht von Fakt und Beweis (was durchaus zwei verschiedene Paar Schuhe sein können).Basierend auf Erfahrung und "Einsicht" wohnen in Vulkanen "Götter". Denn jedes Mal wenn einer vor einem Vulkan betet, bricht dieser nicht aus, also muss da einer drin wohnen der da zuhört. Denn die "Erfahrung" und daraus gewonnene "Erkenntnis" "beweist" deutlich, dass durch das Beten der Vulkan nicht ausbricht. Meinen(!) Beobachtungen zufolge geht die Sonne auf und auch wieder unter. Und nachts verschwindet sie, denn ich kann sie nicht sehen. Stimmt das? Nein. Meinen Beobachtungen (Erfahrungen, etc) nach ist der Mond eine Lichtquelle, denn er leuchtet ja nachts so schön. Stimmt das? Nein. Meinen Beobachtungen (Erfahrungen, etc) zufolge wird der Mond mal runder, mal schmaler, denn er verändert sich ja zyklisch (Neumond, Halbmond, Vollmond). Stimmt das? Nein. Meinen Beobachtungen(Erfahrungen, usw) zufolge dreht sich die Erde nicht, denn ich merke ja nichts davon. Stimmt das? Nein. Manche Menschen schwören Stein und Bein, dass sie "Geister" gesehen haben, können dir sogar zeigen wo genau sie das "erlebt" haben. SIND da "Geister"? Nein. Oder, in ganz platt:
Du wirst vom Auto überfahren, überlebst aber. Sogar unverletzt (ja das ist möglich). Du machst also die "Erfahrung" dass ein "überfahren werden" "nicht so schlimm" ist. Sollte man sich deswegen jetzt weiterhin vom Auto überfahren lassen?***

Das stimmt so auch nicht, denn Einsicht und Erfahrung gehen selbstverständlich auch mit Wissen einher, es ging ja darum ob Erkenntnis und Wissen dasselbe also Synonyme wären und das sind sie nicht, Erkenntnis ist etwas komplexeres als Wissen und hat eben etwas mit dem Verknüpfen der Fakten zu tun. Kein Wissenschaftler würde Erkenntnis auf den Müllhaufen werfen, weil sie subjektiv sei, die meisten reden indes von neuen Erkenntnissen aus Wissen heraus! Du kannst mir gern ein gegenteiliges Beispiel nennen von einem Wissenschaftler. Natürlich können Erkenntnisse auch völliger Blödsinn sein, wen die Voraussetzungen nur Annahmen sind die selbst als solche schon exaktem Wissen widersprechen, wie Deine Beispiele ja zeigen.

****Merkst du evtl. jetzt, wie wenig Erfahrung und Erkenntnis wirklich wert sind für eine objektive Betrachtungsweise?****

Nein, Du legst Erkenntnis nur dahingehend aus und unterstellst ihr, sie würde Fakten und Wissen außen vor lassen. Ein Beispiel:
Ein Mensch hat ein phänomenales Faktenwissen, Fachwissen und Detail Wissen aber null Erfahrungen und damit auch null Einsichten, würdest Du ihn als Neurochirurg an Deinem Gehirn operieren lassen? Oder weshalb sind nach dem Studium so viele Praktika notwendig? Sicher nicht ob des Wissens. Und da gibt's da noch den Begriff des "Fachidioten" die es auch gibt, fachlich super, aber im Erkennen anderer Bereiche untauglich.

***Was DU erlebst, "erkennst", erfahren hast, ist solange subjektiver Natur bis du es exakt so auch für mich erfahrbar machen kannst. Bis also ein Versuchsaufbau wieder und wieder und wieder dasselbe Ergebnis bringt.****

Was kein Mensch bestreitet und ich fügte noch hinzu, Erkenntnis (Gnosis) ist für Jeden gleichermaßen erfahrbar und die Ergebnisse sind auch identisch, so verschieden auch die einzelnen Wege und Methoden sein mögen.

***Bis dahin ist es einfach Nonsens, egal wie sehr DU das "erkannt" hast.***

Ja was man nicht selbst erkannt hat, ist meistens Nonsens oder zumindest unklar oder einfach unverständlich. Von daher ist jegliche Form der Missionierung für die Erkenntnis (Gnosis) völlig kontraproduktiv ja sogar schädlich. Beim Glauben ist das genau umgekehrt.

***Dein "Blau" ist nicht mein "Blau", somit subjektiver Eindruck. Obwohl wir auf die gleiche "blaue Wand" starren. Wie machen wir daraus nu ein verbindliches, für beide gültiges "Blau"? Wir nehmen die Farbcodierung her. Damit ist garantiert, dass jeder von uns exakt das "Blau" bekommen kann, welches er da gesehen hat. Oder wir messen die Farbwellenlänge aus, auch damit wäre sichergestellt dass wir beide wieder und wieder das exakt selbe "Blau" erhalten. Unabhängig davon, ob du (oder ich) da auch "dasselbe" Blau sehen.****

Sehe ich exakt genau wie Du! Das nehme ich in Diskussionen sogar oft als Beispiel.

***Es gibt ein Gerät, das wird "Gotteshelm" genannt. Gläubige machen damit "esoterische Erfahrungen" (entlang ihrer eigenen Religionsvorstellungen) und "erkennen" dadurch ihren jeweiligen "Gott" (oder seine "Gesandten"). SIND diese nun real vorhanden? Nein, es sind lediglich stimulierte Reize des Gehirns, die dies oder das auslösen KÖNNEN, denn kurioserweise "erfahren" Atheisten die sich das Ding auf den Kopf setzen lassen, überhaupt keine "esoterischen Erfahrungen".****

Ich kenne das Gerät, folgendes dazu:

Ein Wissenschaftler hat in den 80er Jahren ein Gerät entwickelt, das mittels Magnetspulen bestimmte Gehirnregionen des Menschen anreizt – und damit, tata, religiöse Erfahrungen hervorruft. Man nehme noch die Aussagen von Persinger hinzu, wonach dieses Experiment "belege", dass Religiosität "nur" durch "Mikroanfälle von Schläfenlappenepilepsie" hervorgerufen werde – und fertig ist der Schenkelklopfer für die Masse. Wenn aber Ergebnisse als vermeintlich wissenschaftlich vermarktet werden, dann sollte im Laufe der Jahre aber auch ein Minimum an kritischer Diskussion berichtet werden. Um nur einige wenige Einwände zu nennen:

1. Persinger betrieb die ersten Studien mit Studenten, die wussten, worum es geht und von ihm benotet wurden. Kein ideales Experimentdesign.

2. Er sperrte sich lange gegen unabhängige Kontrollstudien. Wo sich unabhängige Beobachter doch unter den Helm setzen durften, fielen die Ergebnisse sehr kontrovers aus. Beispielsweise berichtete die Religionskritikerin Susan Blackmore von "Ärger, Wut und Angst", Schwäche und Desorientierung – und riet dringend von der Helmnutzung ab.

3. Als ein Team um Pehr Granqvist an der Universität Uppsala schließlich das Konzept des Gotteshelmes in einer Doppelblindstudie überprüfte (und diese Studie in den Neuroscience Letters veröffentlichte) – stellte sich heraus, dass auch Probanden, deren Helm gar nicht "aktiviert" worden war, religiöse Erfahrungen berichteten! Hier lag also ein klassischer Placeboeffekt vor: In einer isolierten Umgebung, mit der gespannten Erwartung, dass "etwas" passieren konnte, passierte oft auch "etwas" – vom Gehirn selbst induziert.

4. Auch die philosophischen Aussagen von Michael Persinger wurden leider nur oberflächlich rezipiert. So mancher erfreute sich daran, dass Persinger das "God Concept" als eine "dumme", ggf. sogar gefährliche Illusion zu entlarven meinte. Nur wenige aber lasen sein Buch "Neuropsychological Bases of God Belief". Denn Persinger schloss aus seinem neurobiologischen Reduktionismus messerscharf, dass ebenso das "Self Concept" – also die Vorstellung von Individualität, Willensfreiheit etc. -erledigt sei! Daher sei also nicht nur Gott, sondern auch der "Ich-Begriff" illusionär und schädlich, also aufzugeben, um die Zukunft der "Menschheit als Spezies" zu sichern. Sein Vorschlag für sein "wissenschaftliches" Menschenbild: "Wir müssen uns selbst sehen, jeder von uns, als das, was wir sind: biochemische Systeme, die Verhaltensmuster aufweisen." Kein Wunder, dass so mancher "diesen" Teil nicht lesen oder gar drucken wollte – Gott wollte man gerne widerlegt sehen, aber doch bitte nicht die eigene Würde und Individualität…

So viel zum Gotteshelm.
Lautlos ist die Wahrheit, wie der Staub in einem tönernen Gefäß, das Gefäß kann brechen, was bleibt ist die Wahrheit.....
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Aus Facebook - Gespräche mit einem Atheisten Abschnitt "Gotteshelm"" - von Eik - 21.05.2021, 15:58
Vorläufiger Abschluss - von Eik - 25.05.2021, 18:29

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