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An dich, den - der du mit Zazen dein Hara stärken willst
Manche meinen: "Durch Zazen stärkst du dein Hara (Gegend unterhalb des Nabels)!" Zu erkennen, dass dieses "Hara" in Wirklichkeit scheißegal ist, bedeutet wirkliches Hara, bedeutet Zazen.
Da gibt es Kerle, die mit Zazen ihr Hara stärken wollen. Da sollten sie sich doch lieber mit Sake (Reiswein) Mut antrinken und den Gerichtsvollzieher mit einem großen Schrei aus dem Haus jagen.
Es gibt Bücher wie "Zen in der Kunst, sein Hara zu kultivieren". Diese "Hara-Kultur" ist nichts als Selbstabstumpfung.
Manche versuchen durch Zazen dickfellig zu werden.
Wirkliches Hara zu entwickeln bedeutet, seine individuellen Attitüden abzulegen.
Wenn da auch nur einen Rest von deinen Privatangelegenheiten im Spiel ist, ist das nicht reines, unvermischtes Zazen. Du musst reines, unvermischtes Zazen üben, ohne es mit Gesundheitstraining oder Satori oder dergleichen zu vermischen. Wenn du auch nur im Geringsten deine persönlichen Anschauungen hereinträgst, ist da kein Buddhadharma mehr.
Buddhismus bedeutet einfach gesagt: "Kein Ich". "Kein Ich" bedeutet, dass "ich" kein individuelles Subjekt bin. Wenn "ich" kein individuelles Subjekt bin, dann fülle ich das ganze Universum aus. Dass ich das ganze Universum ausfülle, bedeutet, dass alle Dinge Gestalt der Wahrheit sind.
Wahrer Dharma bedeutet: Nichts zu gewinnen. Falscher Dharma bedeutet: Etwas zu gewinnen. Deshalb müssen wir so viel wie möglich verlieren.
Wenn du Zazen übst, während du von Gefühlen des Glücks, Ärgers, Trauer oder Freude beherrscht wirst, werden diese Gefühle wie ein furchtbares Gespenst ihren Spuk in deinem Zazen treiben.
Du darfst weder Buddhadharma (Buppô) noch Schießgewehr (Teppô) zum Zazen mitbringen. Noch viel weniger eine Frau (Nyôbô).
Buddhaweg bedeutet: Nichts zu suchen, nichts zu finden. Wenn es etwas zu finden gibt, dann hat das nichts mit dem Buddhadharma zu tun, so sehr du dich auch bei deiner Übung anstrengen magst. Wo es nichts zu finden gibt, genau da ist der Buddhadharma. Wonach du greifst, das wirst du verlieren.
Reichtum besteht daraus, nicht zu greifen - das Licht wenden und zurückreflektieren: Wenn wir einen Schritt zurücktun, sehen wir, dass es nichts zu greifen gibt. Nichts, wonach wir hinterher-, und nichts, wovor wir davonlaufen müssten. Die Gestalt der Wahrheit entsteht nicht und vergeht nicht, sie ist weder rein noch befleckt, sie nimmt weder ab noch zu.
Mönch Yakuzan übt Zazen. Da fragt ihn sein Lehrer, Großmeister Sekitô: "Was tust du da?"
"Ich tue überhaupt nichts."
"Wenn du überhaupt nichts tust, heißt das, dass du dir bloß die Zeit vertreibst?"
"Wenn ich mir die Zeit vertriebe, dann würde ich mich wenigstens einem Zeitvertreib widmen, doch ich tue noch nicht einmal das."
"Du sagst, du tust nichts. Was ist es, das du nicht-tust?"
"Selbst tausend Weise könnten es nicht beim Namen nennen."
Nichts ist so still und erhaben wie das Zazen, das selbst tausend Weise nicht beim Namen nennen können - so wie es Yakuzan praktiziert und Großmeister Sekitô lobpreist.
Heute gibt es Meister, bei denen du für ein ordentliches Sümmchen Geld eine Woche sitzen kannst, mit einer Garantie auf Kenshô. Es versteht sich von selbst, dass so etwas nichts mit dem Zazen Yakuzans zu tun hat, das selbst tausend Weise nicht beim Namen nennen können. Sitzend zu praktizieren, was selbst tausend Weise nicht beim Namen nennen können, bedeutet einfach zu sitzen (Shikantaza).
Heutzutage wird viel von Zazen geredet. Die Frage ist bloß: Was bezweckst du mit deinem Zazen? Manche spucken sich in die Hände, um ihr Hara zu kultivieren, um zu stärkeren Persönlichkeiten zu werden oder "Satori" zu bekommen. Und die kleinen Mönche nennen das Kôan-Training ein "Rätselraten"...
All das ist nicht mehr als Buddhadharma aus der Sicht von Normalbürgern. Doch der Buddhadharma ist kein Dharma für Normalbürger. Wir müssen den Buddhadharma aus der Sichtweise des Buddhadharma betrachten. Deshalb geschieht es so selten, dass Zazen selbst wirklich Zazen praktiziert.
Es gibt Kerle, die wollen sich mit Zazen als Menschen fortbilden. So ein Zazen ist bloß Schminke.
Wir sind hier keine Fortbildungsanstalt. Was wir versuchen, ist klaren Tisch mit uns selbst zu machen. Da gibt es nichts zu gewinnen. Hier gibt es nur Illusion und Weisheit zugleich zu verlieren.
Im Buddhadharma geht es nicht darum, Normalbürger zu besonderen Menschen zu machen.
Zazen findet dann statt, wenn der Wettkampf des Sich-mit-den-Ellbogen-Voranarbeitens aufgehört hat.
Du schwimmst jeden Morgen im kalten Wasser? Was ist schon dabei: Der Goldfisch macht das die ganze Zeit. Du hast das Rauchen aufgegeben? Na und? Ein Kater raucht auch nicht. Wieviel du dir auch auf dein Hinterher- und Davonlaufen einbilden magst, es ist doch nicht mehr als das Herumtreiben in der vergänglichen Welt.
Zazen schmeichelt dir nicht. Es macht dich aber auch nicht runter.
Wahre Religion ist die Welt ohne Fabrikationen.
Alles ist gut, so wie es ist. Wir brauchen nicht daran herumzufummeln.
Alle glauben sie müssten noch etwas zu ihrem Zazen oder Nenbutsu hinzufügen. Nein, du brauchst da nichts hinzuzufügen.
Wie außergewöhnlich und mystisch deine Erfahrungen auch sein mögen, sie werden nicht dein ganzes Leben lang fortdauern. Früher oder später verlieren sie ihren Geschmack.
Normalbürger stehen auf Wunder und Magie: Sie lieben den Hokuspokus.
Normalbürger mögen von Natur aus keine Praxis, sie wollen bloß "Satori". Sie wollen Geld verdienen, ohne zu arbeiten. Deshalb stehen sie vor dem Lottoschalter Schlange. Sie wollen nicht den wahren Dharma, deshalb schwärmen sie zu den neuen Sekten, die ihnen den Himmel auf Erden versprechen.
Du bleibst beim "Satori" stehen, du bleibst beim Geld stehen, du bleibst bei Rang und Namen stehen, du bleibst beim Sex stehen. Nicht stehen zu bleiben bedeutet: Buddhadharma.
Zazen ist eine erwachsene Einstellung - keine infantile Einstellung.
Sawaki Kodo Roshi
Lautlos ist die Wahrheit, wie der Staub in einem tönernen Gefäß, das Gefäß kann brechen, was bleibt ist die Wahrheit.....
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Von Markus Merlin:
Gautama Buddhas letzte Worte an seine Jünger
45 Jahre lang zog Gautama Buddha durch das Land seiner Väter und predigte und überzeugte Menschen, seinem Beispiel zu folgen. Als er achtzig Jahre alt war, wurde er krank und sah voraus, daß er bald sterben würde. Als er bemerkte, daß seine letzte Stunde gekommen war, legte er sich zwischen zwei große Bäume und predigte zu seinen Jüngern bis zu seinem letzten Augenblick:
"Macht euch selbst zu einem Licht. Vertraut auf euch selbst, verlaßt euch auf keinen Anderen! Macht meine Lehre zu eurem Licht. Vertraut darauf und macht euch von keiner anderen Lehre abhängig! Betrachtet euren Körper; bedenkt seine Unreinheit; ihr wißt, daß sowohl seine Schmerzen als auch sein Entzücken Ursachen des Leides sind, wie könnt ihr da nachsichtig sein mit seinem Verlangen? Betrachtet euer "Selbst"; bedenkt seine Vergänglichkeit; wie könnt ihr darüber in Zweifel geraten und Hochmut und Selbstheit pflegen, wenn ihr doch wißt, daß dies unvermeidlich in Leiden endet? Betrachtet alle Substanzen; könnt ihr unter ihnen allen eine mit einem andauernden "Selbst" finden? Sind sie nicht alle mehr oder weniger komplexe Ansammlungen, die - früher oder später - allesamt auseinanderfallen und sich zerstreuen?
Seid nicht verwirrt durch die Universalität des Leids, sondern folgt meiner Lehre, auch nach meinem Tod, und ihr werdet befreit sein von Schmerz. Tut dies, und ihr werdet in Wahrheit meine Jünger sein, die meine Lehren bewahren, immer darüber nachsinnen und sie praktizieren. Wenn ihr meinen Lehren folgt, werdet ihr immer glücklich sein.
Der Kern meiner Lehren ist, Geist und Sinne selbst zu beherrschen. Haltet euren Sinn frei von Begierden, und ihr werdet eurem Körper
Gutes tun. Haltet euren Geist rein und eure Worte aufrichtig und ehrlich.
Denkt immer an die Vergänglichkeit eures Lebens und ihr werdet in der Lage sein, Ärger und Begierden zu widerstehen und ihr werdet in der Lage sein, alles Übel zu vermeiden. Wenn euer Geist oder Sinn in Versuchung gerät und sich in Begierden verstrickt, müßt ihr die Versuchung beherrschen und unterdrücken. Seid Meister eures eigenen Geistes, Sinnes und Herzens.
Eines Menschen Geist macht ihn zum Göttlichen (Buddha), oder er macht ihn zu einer Bestie; fehlgeleitet durch Irrtum wird man zu einem Dämonen; erleuchtet - wird man zu einem Göttlichen. Deshalb beherrscht euren Geist und euren Sinn und laßt sie nicht vom rechten Pfad abweichen!
Wenn ihr meinen Lehren folgt, sollt ihr einander respektieren und nicht miteinander streiten; ihr sollt euch nicht wie Öl und Wasser abstoßen, sondern wie Milch und Wasser vereinigen.
Studiert zusammen, lernt zusammen, praktiziert die Lehre zusammen. Verschwendet nicht euren Geist und eure Zeit in Nichtstun und Streit. Erfreut euch der Blüten der Erleuchtung zu ihrer Zeit und erntet die Früchte des rechten Pfades.
Die Lehre, die ich euch gegeben habe, habe ich dadurch gewonnen, daß ich dem Pfad selbst gefolgt bin. Auch ihr sollt dieser Lehre folgen und ihrem Geist zu jeder Gelegenheit entsprechen. Wenn ihr sie ablehnt, bedeutet das, daß ihr mich nie wirklich kennengelernt habt. Das bedeutet, ihr seid weit weg von mir, sogar wenn ihr gerade bei mir seid.
Wenn ihr jedoch meine Lehre akzeptiert und praktiziert, seid ihr mir sehr nahe, auch wenn ihr gerade fern von mir seid. Meine Jünger, mein Ende ist nahe, unsere Trennung naht, aber lamentiert nicht!
Das Leben ist ewige Veränderung; niemand kann der Auflösung des Körpers entgehen. Dies mache ich jetzt durch meinen eigenen Tod deutlich: Mein Körper zerfällt wie ein auseinanderbrechender Karren. Klagt nicht vergebens, nehmt zur Kenntnis: Nichts ist von Dauer und lernt daraus die Leere des menschlichen Lebens.
Pflegt keine unwerten Wünsche, damit nicht das Veränderbare unveränderbar werde. Der Dämon weltlichen Verlangens sucht ständig nach Chancen, Geist und Sinn zu täuschen. Wenn eine Viper in eurem Zimmer ist, und ihr eine ruhige Nacht verbringen möchtet, müßt ihr sie zuerst hinausjagen.
Ihr müßt die Bindungen an weltliche Leidenschaften brechen und diese hinwegtreiben, wie ihr es mit einer Viper tun würdet.
Ihr müßt unumgänglich euren euch eigenen Geist und Sinn schützen.
Meine Jünger, mein letzter Augenblick ist gekommen, vergeßt jedoch nicht, daß der Tod nur die Auflösung des physischen Körpers bedeutet.
Der Körper wurde durch Eltern geboren und von Nahrung ernährt; ebenso unvermeidlich sind Krankheit und Tod.
Aber das Wahre Göttliche ist kein menschlicher Körper - Es ist Erleuchtung.
Der menschliche Körper muß vergehen, die Weisheit der Erleuchtung wird für immer fortdauern durch die Wahrheit der Lehre und durch das Praktizieren der Lehre.
Diejenigen, die nur meinen Körper sehen, sehen mich in Wirklichkeit gar nicht. Nur diejenigen, die meine Lehre annehmen, sehen mich wirklich.
Nach meinem Tod soll die Lehre (Dharma) euer Lehrer sein. Folgt der Lehre, und ihr werdet Mir treu sein.
Während der letzten 45 Jahre meines Lebens habe ich nichts von meiner Lehre zurückgehalten. Es gibt keine Geheimlehre, es gibt auch keine versteckten Bedeutungen; alles wurde offen und frei verkündet.
Meine Jünger, im nächsten Augenblick werde ich ins Nirvana hinübergehen.
Dies sind meine Anweisungen".
MarkusMerlin
Das Zentrum des Buddhismus: Die "Vierfach Edle Wahrheit"
1. Die Welt ist voll von Leid. Geburt ist Leid, Altern ist Leiden, Krankheit und Tod sind Leiden. Einem hassenden Menschen zu begegnen ist Leid, von einem geliebten Menschen getrennt zu sein ist Leiden, vergeblich um die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse zu kämpfen ist Leiden. In Wahrheit ist ein Leben, das nicht frei ist von Begierden und Leidenschaft, immer mit Schmerz und Leid verbunden. Dies wird "Die Wahrheit des Leidens" genannt.
2. Die Ursache des menschlichen Leids ist unzweifelhaft im Verlangen des physischen Körpers und den Illusionen weltlicher Leidenschaften begründet. Verfolgt man diese Verlangen und Leidenschaften zu ihrem Ursprung, findet man, daß sie im starken Verlangen der körperlichen Instinkte wurzeln. Auf diese Weise sucht das Verlangen mit seinem starken Drang sich zu befriedigen nach allem was begehrlich ist, auch wenn dies manchmal der Tod ist. Dies wird "Die Wahrheit der Ursache des Leids" genannt.
3. Wenn das Begehren, das die Ursache aller menschlicher Leidenschaften ist, zum Erliegen gebracht werden kann, werden die Leidenschaften aussterben und alles menschliches Leiden wird beendet sein.
Dies wird "Die Wahrheit über die Beendigung des Leids" genannt
4. Um einen Zustand des Nicht-Begehrens und Nicht-Leidens zu erreichen, muß man einem bestimmten Pfad beschreiten. Die Stationen dieses Edlen Achtfachen Pfades sind: - Rechte Sicht, rechte Gedanken, rechte Sprache, rechtes Verhalten, rechte Lebensführung, rechte Bemühung, rechte Achtsamkeit und rechte Konzentration. Dies wird "Die Wahrheit des Edlen Pfades zur Beseitigung der Ursachen des Leids" genannt.
Die Menschen sollten diese Wahrheiten klar im Kopf behalten, denn die Welt ist angefüllt mit Leid. Wenn jemand dem Leiden entfliehen möchte, muß er die Stricke weltlicher Leidenschaften - welche die einzige Ursache des Leids sind - unweigerlich zertrennen.
Ohne weltliche Leidenschaften zu leben kann nur durch Erleuchtung erreicht werden und Erleuchtung kann wiederum nur durch die Disziplin des Edlen Achtfachen Pfades erreicht werden.
Diejenigen, welche die Vierfach Edle Wahrheit verstanden haben, heißen "Leute, welche die Augen der Erleuchtung erlangt haben".
Wenn ein Mensch die Vierfach Edle Wahrheit klar verstanden hat, dann wird ihn der Edle Achtfache Pfad von der Gier wegführen; und wenn er frei ist von Gier, wird er sich nicht mit der Welt herumschlagen, nicht töten, nicht stehlen, nicht Ehebruch begehen, nicht betrügen, nicht schmeicheln, nicht neiden, nicht die Geduld verlieren, nicht die Vergänglichkeit des Lebens vergessen und er wird nicht ungerecht sein.
Dem Edlen Pfad zu folgen, ist wie einen dunklen Raum mit einem Licht in der Hand zu betreten: Die Dunkelheit wird verschwinden und der Raum wird sich mit Licht füllen.
Menschen, welche die Bedeutung der Edlen Wahrheiten verstehen und gelernt haben, dem Edlen Pfad zu folgen sind im Besitz des Lichtes der Weisheit, das die Dunkelheit der Unwissenheit vertreibt.
Es ist ewiges und unveränderbares Gesetz dieser Welt, daß alles erschaffen wird durch eine Serie von Ursachen und Bedingungen und ebenso verschwindet durch das gleiche Gesetz; alles ist ständig im Fluß, nichts bleibt auch nur einen Augenblick unverändert.
Tatsächlich ist es der eigene Geist und Verstand der Menschen, der die Ursache allen Kummers, Jammers, Schmerzes und der Qual ist.
Diese ganze Welt der Verblendung ist nichts als der Schatten dieses verblendeten Geistes. Und doch ist es der gleiche Geist und Sinn, der die Welt der Erleuchtung hervorbringt.
Die Vier Wahrheiten in dieser Welt:
1. Alle Lebewesen kommen aus der Unwissenheit
2. Alle Objekte der Begierde sind vergänglich, unsicher und mit
Leiden verbunden
3. Alle existierenden Dinge sind ebenso vergänglich, unsicher und
mit Leid verbunden
4. Es gibt nichts in dieser Welt was "Ich" oder "mein" genannt
werden könnte
Diese Wahrheit, daß alles vergänglich, vorübergehend und Ich-los ist, hat keine Beziehung zu der Tatsache des Erscheinens oder Nicht-Erscheinens des Göttlichen in der Welt. Diese Wahrheiten sind unbestreitbar; das Göttliche weiß das, deshalb predigt Es die Reine Lehre zu allen Menschen.
Lautlos ist die Wahrheit, wie der Staub in einem tönernen Gefäß, das Gefäß kann brechen, was bleibt ist die Wahrheit.....
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Die Lehre Buddhas
Gottes Weisheit ist so weit wie der Ozean
und sein Geist ist voll von großem Mitgefühl.
Gott selbst hat keine Form,
jedoch manifestiert er sich in Erhabenheit
und leitet uns mit seinem ganzen mitfühlenden Herzen
Der Buddhismus ist nach meiner Meinung ein der Lehre Jesu verwandtes Gebäude. Viele Elemente dieses Gebäudes weisen große Übereinstimmung mit Aussagen Jesu auf. Gemäß nachfolgender Begriffsbestimmung bedeutet das Wort "Buddha" viel mehr als nur den Namen Gautama Buddhas, der nach unserem europäischen Namensbegriff eigentlich Gautama Siddharta hieß, nämlich:
- In Übereinstimmung mit dem Göttlichen zu sein
- Inkarnationen des Göttlichen
- Abstrakter Sammelbegriff alles Göttlichen.
Um die Darstellung der Lehre Gautama Buddhas unserem europäischen Denken anzupassen, habe ich in diesem Kapitel das Wort "Buddha" der Bedeutung gemäß mit "Gott" oder "Göttlich" übersetzt.
Gautama Buddha lebte etwa 600 Jahre vor Jesus. Es ist interessant, jedoch kaum bekannt, daß indische Könige buddhistische Missionare in alle Welt gesandt haben, um die Lehre Buddhas zu verbreiten.
Auch zur Zeit Jesu war in Alexandria mindestens eine buddhistische Missionsstation, und es ist wahrscheinlich, daß die Lehre Buddhas auch in hebräischen Kreisen diskutiert wurde. Man kann also davon ausgehen, daß Jesus die Lehre Buddhas bekannt war. Der folgende Text ist eine Übersetzung des Autors und entstammt dem Buch "The Teaching of Buddha", herausgegeben von der Buddhist Promoting Foundation, Japan.
Begriffsbestimmung
Folgende Begriffe beinhalten wesentliche Glaubensgrundsätze bzw. Aussagen des Buddhismus und stehen deshalb zum besseren Verständnis gleich am Anfang.
1) Buddha
a) Bezeichnung Gautama Siddhartas (auch: Gautama Shakyamuni
oder Buddha Shakyamuni = aus dem Shakya-Klan), des Grün-
ders des Buddhismus, als er vor ca. 2500 Jahren im Alter von
35 Jahren den Zustand der Erleuchtung erreichte.
b) Buddha bedeutet darüber hinaus auch:
- in Übereinstimmung mit dem Göttlichen zu sein
- Inkarnationen des Göttlichen
- abstrakter Sammelbegriff alles Göttlichen
2) Die wahre Lehre (Dharma)
des einen Erleuchteten (Gautama Buddha)
3) Ich-losigkeit "Nicht-Seele" (Anatman)
Eine der fundamentalsten Aussagen des Buddhismus. Keine Existenz, kein Phänomen in dieser Welt hat irgendeine substantielle Realität.
Keinerlei Existenz ist von Dauer, deshalb besitzt eine solche vorübergehende Existenz auch keine Substanz von Dauer. Im Buddhismus gibt es deshalb auch keine "Seele" im christlichen Sinn.
4) Flüchtigkeit, Vergänglichkeit (Anitya)
Jede Existenz und jedes Phänomen in dieser Welt ist ständig der Veränderung unterworfen und hat deshalb ultimativ keine substantiell Realität. Nichts bleibt auch nur für eine Augenblick gleich. Alles stirbt oder endet irgendwann in seiner Zukunft, und das ist gleichzeitig die Ursache von Leiden an sich. Dies soll jedoch keinen pessimistischen oder nihilistischen Ansatz darstellen, denn auch Wachstum, Fortschritt und Reproduktion sind Manifestationen des dauernden Wechsels.
5) Schriften (Sutra)
Die Aufzeichnungen von (Gautama) Buddhas Lehren.
6) Die Taten (Karma)
Nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung sammeln sich gute und böse Taten und haben Auswirkungen auf dieses und darüber hinaus auf folgende Leben.
7.) Die Bruderschaft (Samgha)
Bestehend aus Mönchen, Nonnen und Laien.
8) Perfekte Seelenruhe, Gelassenheit (Nirvana)
Dies ist der Zustand, in dem alle menschliche Verderbtheit und Leidenschaft erloschen ist, und zwar durch bestimmte Praktiken (wie z.B. ZEN) und Meditation in rechter Weisheit.
9) Rad der Wiedergeburt (Samsara)
Andauernde Wiederholung von Geburt und Tod von der Vergangenheit durch die Gegenwart in die Zukunft hinein. Solange man nicht zur Erleuchtung gelangt, ist man diesem Kreislauf unterworfen. Die den Zustand der Erleuchtung erreicht haben, werden "Buddhas" (die Göttlichen) genannt.
10) Ans andere Ufer gelangen (Paramita)
Bedeutet Gottes Land durch verschiedene buddhistische Praktiken zu erreichen. Folgende 6 Disziplinen werden als diejenigen betrachtet, mit deren Hilfe man den Kreislauf von Geburt und Tod durchbrechen kann und in Gottes Land der Erleuchtung gelangt: Opferbereitschaft, Sittlichkeit, Geduld, Ausdauer, Konzentration und Weisheit.
11) Nicht Substantiell (Sunyata)
Eine der fundamentalen Aussagen des Buddhismus. Nicht-substantiell bedeutet das Ungeborene, keine Eigennatur, keine Dualität.
Deshalb gibt es im Buddhismus kein andauerndes EGO als Wirklichkeit. Nichts ist Substanz oder von Dauer, weil alles von Kausalzusammenhängen (dem Gesetz von Ursache und Wirkung) abhängig ist.
Jedoch sollte man auch dieses Prinzip nicht als unveränderliche Aussage betrachten. Alles Sein, menschlich oder nicht-menschlich, ist
relativ. Deshalb ist es Narrheit, eine bestimmte Aussage, Lehre oder Theorie als einzig Absolute zu betrachten.
Gautama Buddhas letzte Worte an seine Jünger
45 Jahre lang zog Gautama Buddha durch das Land seiner Väter und predigte und überzeugte Menschen, seinem Beispiel zu folgen. Als er achtzig Jahre alt war, wurde er krank und sah voraus, daß er bald sterben würde. Als er bemerkte, daß seine letzte Stunde gekommen war, legte er sich zwischen zwei große Bäume und predigte zu seinen Jüngern bis zu seinem letzten Augenblick:
"Macht euch selbst zu einem Licht. Vertraut auf euch selbst, verlaßt euch auf keinen Anderen! Macht meine Lehre zu eurem Licht. Vertraut darauf und macht euch von keiner anderen Lehre abhängig! Betrachtet euren Körper; bedenkt seine Unreinheit; ihr wißt, daß sowohl seine Schmerzen als auch sein Entzücken Ursachen des Leides sind, wie könnt ihr da nachsichtig sein mit seinem Verlangen? Betrachtet euer "Selbst"; bedenkt seine Vergänglichkeit; wie könnt ihr darüber in Zweifel geraten und Hochmut und Selbstheit pflegen, wenn ihr doch wißt, daß dies unvermeidlich in Leiden endet? Betrachtet alle Substanzen; könnt ihr unter ihnen allen eine mit einem andauernden "Selbst" finden? Sind sie nicht alle mehr oder weniger komplexe Ansammlungen, die - früher oder später - allesamt auseinanderfallen und sich zerstreuen?
Seid nicht verwirrt durch die Universalität des Leids, sondern folgt meiner Lehre, auch nach meinem Tod, und ihr werdet befreit sein von Schmerz. Tut dies, und ihr werdet in Wahrheit meine Jünger sein, die meine Lehren bewahren, immer darüber nachsinnen und sie praktizieren. Wenn ihr meinen Lehren folgt, werdet ihr immer glücklich sein.
Der Kern meiner Lehren ist, Geist und Sinne selbst zu beherrschen.
Haltet euren Sinn frei von Begierden, und ihr werdet eurem Körper
Gutes tun. Haltet euren Geist rein und eure Worte aufrichtig und ehrlich.
Denkt immer an die Vergänglichkeit eures Lebens und ihr werdet in der Lage sein, Ärger und Begierden zu widerstehen und ihr werdet in der Lage sein, alles Übel zu vermeiden. Wenn euer Geist oder Sinn in Versuchung gerät und sich in Begierden verstrickt, müßt ihr die Versuchung beherrschen und unterdrücken.
Seid Meister eures eigenen Geistes, Sinnes und Herzens.
Eines Menschen Geist macht ihn zum Göttlichen (Buddha), oder er macht ihn zu einer Bestie; fehlgeleitet durch Irrtum wird man zu einem Dämonen; erleuchtet - wird man zu einem Göttlichen. Deshalb beherrscht euren Geist und euren Sinn und laßt sie nicht vom rechten Pfad abweichen!
Wenn ihr meinen Lehren folgt, sollt ihr einander respektieren und nicht miteinander streiten; ihr sollt euch nicht wie Öl und Wasser abstoßen, sondern wie Milch und Wasser vereinigen.
Studiert zusammen, lernt zusammen, praktiziert die Lehre zusammen. Verschwendet nicht euren Geist und eure Zeit in Nichtstun und Streit. Erfreut euch der Blüten der Erleuchtung zu ihrer Zeit und erntet die Früchte des rechten Pfades.
Die Lehre, die ich euch gegeben habe, habe ich dadurch gewonnen, daß ich dem Pfad selbst gefolgt bin. Auch ihr sollt dieser Lehre folgen und ihrem Geist zu jeder Gelegenheit entsprechen. Wenn ihr sie ablehnt, bedeutet das, daß ihr mich nie wirklich kennengelernt habt. Das bedeutet, ihr seid weit weg von mir, sogar wenn ihr gerade bei mir seid.
Wenn ihr jedoch meine Lehre akzeptiert und praktiziert, seid ihr mir sehr nahe, auch wenn ihr gerade fern von mir seid. Meine Jünger, mein Ende ist nahe, unsere Trennung naht, aber lamentiert nicht!
Das Leben ist ewige Veränderung; niemand kann der Auflösung des Körpers entgehen. Dies mache ich jetzt durch meinen eigenen Tod deutlich: Mein Körper zerfällt wie ein auseinanderbrechender Karren. Klagt nicht vergebens, nehmt zur Kenntnis: Nichts ist von Dauer und lernt daraus die Leere des menschlichen Lebens.
Pflegt keine unwerten Wünsche, damit nicht das Veränderbare unveränderbar werde. Der Dämon weltlichen Verlangens sucht ständig nach Chancen, Geist und Sinn zu täuschen. Wenn eine Viper in eurem Zimmer ist, und ihr eine ruhige Nacht verbringen möchtet, müßt ihr sie zuerst hinausjagen.
Ihr müßt die Bindungen an weltliche Leidenschaften brechen und diese hinwegtreiben, wie ihr es mit einer Viper tun würdet.
Ihr müßt unumgänglich euren euch eigenen Geist und Sinn schützen.
Meine Jünger, mein letzter Augenblick ist gekommen, vergeßt jedoch nicht, daß der Tod nur die Auflösung des physischen Körpers bedeutet.
Der Körper wurde durch Eltern geboren und von Nahrung ernährt; ebenso unvermeidlich sind Krankheit und Tod.
Aber das Wahre Göttliche ist kein menschlicher Körper: Es ist Erleuchtung.
Der menschliche Körper muß vergehen, die Weisheit der Erleuchtung wird für immer fortdauern durch die Wahrheit der Lehre und durch das Praktizieren der Lehre.
Diejenigen, die nur meinen Körper sehen, sehen mich in Wirklichkeit gar nicht. Nur diejenigen, die meine Lehre annehmen, sehen mich wirklich.
Nach meinem Tod soll die Lehre (Dharma) euer Lehrer sein.
Folgt der Lehre, und ihr werdet Mir treu sein.
Während der letzten 45 Jahre meines Lebens habe ich nichts von
meiner Lehre zurückgehalten. Es gibt keine Geheimlehre, es gibt auch keine versteckten Bedeutungen; alles wurde offen und frei verkündet.
Meine Jünger, im nächsten Augenblick werde ich ins Nirvana hinübergehen.
Dies sind meine Anweisungen".
Der ewige und gepriesene Gott (Buddha)
Der Geist Gottes ist von großer liebender Freundlichkeit und großem Mitgefühl. Die große liebende Freundlichkeit ist die Gesinnung, alle Menschen mit allen und jeden Mitteln zu retten. Das große Mitgefühl ist die Gesinnung, unverzüglich krank zu sein mit den Kranken und zu leiden mit den Leidenden. "Euer Leiden ist mein Leiden und euer Glücklichsein ist mein Glücklichsein" sagt Gott und - gerade wie eine Mutter immer ihr Kind liebt, vergißt Er diese Gesinnung nicht für einen Augenblick; denn es ist die Natur des Göttlichen, mitfühlend zu sein.
Gottes Mitgefühl entspricht den menschlichen Bedürfnissen; der menschliche Glaube ist eine Reaktion auf dieses Mitgefühl und führt ihn zur Erleuchtung, gerade so wie eine Mutter ihre Mutterschaft an ihrer Liebe zu ihrem Kind erkennt; worauf das Kind, indem es auf diese Liebe reagiert, sich sicher und wohl fühlt.
Jedoch, die Leute verstehen diesen Geist Gottes nicht und fahren fort, unter den Illusionen und Begierden zu leiden, die aus ihrer Unwissenheit entstehen. Sie Leiden unter ihren eigenen Taten, verstärkt durch ihre weltlichen Leidenschaften, und wandern mit der schweren Bürde ihrer üblen Taten durch das Gebirge der Verblendung.
Denke nicht, das Mitgefühl Gottes ist nur für das gegenwärtige Leben; es ist eine Manifestation des zeitlosen Mitgefühls des ewigen Gottes, das seit jener urdenklichen Zeit existiert, zu der die Menschheit in ihrer Ignoranz auf Abwege geriet. Der ewige Gott erscheint bei den Menschen immer in den freundlichsten Formen und bringt die weisesten Methoden der Erlösung mit sich.
Das Wirken der Göttlichkeit ist ewig andauernd wie auch die menschliche Ignoranz endlos ist. Und wie die menschliche Ignoranz bodenlos ist, ist Gottes Mitgefühl grenzenlos. Gottes Mitgefühl umfaßt alle Menschen und seine sich nie vermindernden Bemühungen haben ihr Glück zum Ziel.
Er liebt alle Menschen wie Eltern ihre Kinder lieben und Er wünscht sich für sie die höchste Glückseligkeit, besonders daß sie die Fähigkeit erlangen, diesen Ozean von Leben und Tod zu überwinden.
Gottes Erlösung und Befreiung für uns
Diese Welt ist ein brennendes Haus, aber die Leute, die darin Leben, merken nicht, daß es brennt und sind in Gefahr, zu verbrennen.
Deshalb weist Gott in seinem Mitgefühl Wege zu ihrer Rettung. Gottes Mitgefühl umfaßt alle Menschen mit der Liebe eines Vaters zu seinem einzigen Sohn. In dieser Liebe plant Er die weisesten Methoden, die Menschen zu führen, sie zu lehren und mit dem Schatz der Erleuchtung zu beschenken. So wie Regen gleichmäßig über alle Vegetation fällt, so breitet sich Gottes Mitgefühl über alle Menschen aus. Aber genau so, wie verschiedene Pflanzen unterschiedlich auf den Regen reagieren, werden Menschen unterschiedlicher Natur und in unterschiedlichen Umständen durch unterschiedliche Wege und Methoden geheiligt. Eltern lieben alle ihre Kinder, dennoch drücken sie ihre Liebe zu einem kranken Kind mit besonderer Zärtlichkeit aus. Gott ist ein Vater in seinem Mitgefühl und eine Mutter in seiner liebenden Freundlichkeit.
In ihrer Unwissenheit und ihrer Bindung an weltliche Begierden handeln Menschen oft in großem Eifer. Gott ist ebenso eifrig aus Mitgefühl für alle Menschen. Sie sind hilflos ohne Gottes Mitgefühl; sie sollten als seine Kinder seine rettende Botschaft annehmen.
Der ewige Gott (Buddha)
Gemeinhin glaubt man, daß Gautama Siddharta derjenige ist, der als Bettelmönch den Weg zur Erleuchtung gefunden hat. Jedoch, bis dahin war ein langer, langer Weg der Vorbereitung, denn Gott hat immer schon existiert in dieser Welt, die ohne Anfang oder Ende ist. Gott allein kennt die Welt, wie sie ist. Er sagt nie, daß etwas real ist oder irreal, oder gut oder schlecht. Er zeigt die Welt einfach, wie sie ist. Was Gott lehrt ist dies: Alle Menschen sollten die Wurzeln ihrer Tugenden in Übereinstimmung mit ihrer jeweils eigenen Natur, ihren Taten und ihrem Glauben kultivieren. Diese Lehre übertrifft alle Versprechungen und Enttäuschungen dieser Welt. Gott lehrt nicht nur durch Worte, sondern auch durch sein Leben. Obwohl sein Leben endlos ist, benutzt Er die Zweckdienlichkeit von Geburt und Tod um Leute zu erwecken, die diesem Leben mit seinen Begierden verhaftet sind.
Die Gestalt Gottes und seiner Tugenden
Versuche nicht, Gott durch seine Gestalt oder seine Eigenschaften zu erkennen. Weder die Gestalt noch die Eigenschaften sind der wahre Gott. Der wahre Gott ist die Erleuchtung selbst.
Der wahre Weg, Gott zu erkennen, ist den Zustand der Erleuchtung zu erreichen.
Obwohl wir von seiner Gestalt sprechen, hat der wahre Gott keine bestimmte Gestalt und das menschliche Auge kann ihn nicht wahrnehmen. Auch durch eine fehlerlose Beschreibung seiner Eigenschaften erkennt man ihn nicht. Er kann sich jedoch in jeder Gestalt mit allen erdenklichen exzellenten Eigenschaften manifestieren.
Gottes Körper ist die Erleuchtung selbst! Formlos und ohne Substanz ist Er seit jeher und wird es immer sein. Es ist ein ewiger Körper dessen Substanz Weisheit ist. Er ist ewig und unverändert er selbst.
Die Erleuchtung erscheint als das Licht der Weisheit, das Menschen in ein neues Leben hineinerweckt und bewirkt, in der Welt Gottes wiedergeboren zu werden.
Die dies erkennen, werden Kinder Gottes; sie halten und ehren seine Lehre und vermitteln sie der Nachwelt. Nichts kann wunderbarer sein als die Macht Gottes.
Gottes dreifaltige Gestalt
1. Die Gestalt der Lehre; sie ist die Substanz der Wahrheit selbst, sie
erfüllt das Universum und reicht überallhin, sie existiert für immer, gleich ob Menschen daran glauben oder nicht.
2. Die Gestalt Gottes in Mitgefühl und Weisheit; sie manifestiert sich durch die Symbolik von Geburt und Tod, die Lehre und die Offenbarung seines heiligen Namens um alle Menschen zur Rettung zu führen.
3. Gott erschien in der Welt in körperlicher Gestalt und lehrte die Menschen entsprechend ihren Fähigkeiten die Aspekte von Geburt, Entsagung dieser Welt und das Erreichen der Erleuchtung. Um die Menschen zu führen, gebrauchte Gott in dieser Form jedes Mittel wie auch Krankheit und Tod.
Obwohl Gott einen dreifaltigen Körper hat, ist sein Geist und sein Sinn ein einziger: Alle Menschen zu retten. Seine Göttlichkeit erfüllt alles,
sie macht die Erleuchtung zu seinem Körper und - wie die Erleuchtung - zeigt Er sich allen, die fähig sind, die Wahrheit zu erkennen.
Das Auftreten Gottes in der Welt
Es ist selten, daß Gott in der Welt auftritt. Wenn Gott in der Welt auftritt, strebt Er nach Erleuchtung, verkündet Er die wahre Lehre, zerreißt die Netze des Mißtrauens, beseitigt die Verlockung der Begierden an ihrer Wurzel, verstopft die Quellen des Bösen vollständig unbehindert und bewegt sich auf der Erde wie Er will.
Gott erscheint in der Welt des Leides, weil Er die Menschen nicht im Stich lassen kann. Er kommt, um die wahre Lehre zu verbreiten und alle Menschen mit seiner Wahrheit zu heiligen.
Wenn Gott einen Menschen findet, der unter der schweren Bürde seiner weltlichen Leidenschaften leidet, fühlt Er Mitleid und trägt die schwere Bürde mit ihm. Wenn Er einen Menschen findet, der unter der Täuschung der Welt leidet, wird Er die Täuschung mit dem reinen Licht seiner Weisheit aufklären.
Wenn der Mond untergeht, sagen die Leute, er ist verschwunden; und wenn er aufgeht, sagen sie, er ist wieder da. Jedoch, der Mond verschwindet weder, noch erscheint er. Er ist immer und unverändert auf seiner Bahn. Gott ist genau wie der Mond: Weder verschwindet Er, noch erscheint Er; es scheint nur so, aus Liebe zu den Menschen, daß Er sie lehren kann.
Die Tatsache, daß Gott erscheint oder nicht erscheint, hängt von den Umständen ab. Wenn sie günstig sind, erscheint Er; sind sie ungünstig, scheint Er abwesend. Jedoch, ob Er uns erscheint oder nicht, Er bleibt immer unverändert Derselbe und unverändert gegenwärtig.
In Wirklichkeit geht die Natur aller Dinge über die Unterscheidung zwischen Erscheinen oder Nichterscheinen, zwischen Kommen und Gehen, zwischen Gut und Böse weit hinaus. All diese Dinge sind in Wahrheit gegenstandslos und vollständig gleichförmig.
Die Unterscheidung entsteht nur durch die fehlerhafte Wahrnehmung derer, die diese Erscheinungen beobachten.
Die Botschaft Gautama Buddhas
Die "Vierfach Edle Wahrheit"
1. Die Welt ist voll von Leid. Geburt ist Leid, Altern ist Leiden, Krankheit und Tod sind Leiden. Einem hassenden Menschen zu begegnen ist Leid, von einem geliebten Menschen getrennt zu sein ist Leiden, vergeblich um die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse zu kämpfen ist Leiden.
In Wahrheit ist ein Leben, das nicht frei ist von Begierden und Leidenschaft, immer mit Schmerz und Leid verbunden. Dies wird "Die Wahrheit des Leidens" genannt.
2. Die Ursache des menschlichen Leids ist unzweifelhaft im Verlangen des physischen Körpers und den Illusionen weltlicher Leidenschaften begründet. Verfolgt man diese Verlangen und Leidenschaften zu ihrem Ursprung, findet man, daß sie im starken Verlangen der körperlichen Instinkte wurzeln. Auf diese Weise sucht das Verlangen mit seinem starken Drang sich zu befriedigen nach allem was begehrlich ist, auch wenn dies manchmal der Tod ist. Dies wird "Die Wahrheit der Ursache des Leids" genannt.
3. Wenn das Begehren, das die Ursache aller menschlicher Leidenschaften ist, zum Erliegen gebracht werden kann, werden die Leidenschaften aussterben und alles menschliches Leiden wird beendet sein.
Dies wird "Die Wahrheit über die Beendigung des Leids" genannt
4. Um einen Zustand des Nicht-Begehrens und Nicht-Leidens zu erreichen, muß man einem bestimmten Pfad beschreiten. Die Stationen dieses Edlen Achtfachen Pfades sind: - Rechte Sicht, rechte Gedanken, rechte Sprache, rechtes Verhalten, rechte Lebensführung, rechte Bemühung, rechte Achtsamkeit und rechte Konzentration. Dies wird "Die Wahrheit des Edlen Pfades zur Beseitigung der Ursachen des Leids" genannt.
Die Menschen sollten diese Wahrheiten klar im Kopf behalten, denn die Welt ist angefüllt mit Leid. Wenn jemand dem Leiden entfliehen möchte, muß er die Stricke weltlicher Leidenschaften - welche die einzige Ursache des Leids sind - unweigerlich zertrennen. Ohne weltliche Leidenschaften zu leben kann nur durch Erleuchtung erreicht werden und Erleuchtung kann wiederum nur durch die Disziplin des Edlen Achtfachen Pfades erreicht werden.
Diejenigen, welche die Vierfach Edle Wahrheit verstanden haben, heißen "Leute, welche die Augen der Erleuchtung erlangt haben".
Wenn ein Mensch die Vierfach Edle Wahrheit klar verstanden hat, dann wird ihn der Edle Achtfache Pfad von der Gier wegführen; und wenn er frei ist von Gier, wird er sich nicht mit der Welt herumschlagen, nicht töten, nicht stehlen, nicht Ehebruch begehen, nicht betrügen, nicht schmeicheln, nicht neiden, nicht die Geduld verlieren, nicht die Vergänglichkeit des Lebens vergessen und er wird nicht ungerecht sein.
Dem Edlen Pfad zu folgen, ist wie einen dunklen Raum mit einem Licht in der Hand zu betreten: Die Dunkelheit wird verschwinden und der Raum wird sich mit Licht füllen.
Menschen, welche die Bedeutung der Edlen Wahrheiten verstehen und gelernt haben, dem Edlen Pfad zu folgen sind im Besitz des Lichtes der Weisheit, das die Dunkelheit der Unwissenheit vertreibt.
Es ist ewiges und unveränderbares Gesetz dieser Welt, daß alles erschaffen wird durch eine Serie von Ursachen und Bedingungen und ebenso verschwindet durch das gleiche Gesetz; alles ist ständig im Fluß, nichts bleibt auch nur einen Augenblick unverändert. Tatsächlich ist es der eigene Geist und Verstand der Menschen, der die Ursache allen Kummers, Jammers, Schmerzes und der Qual ist.
Diese ganze Welt der Verblendung ist nichts als der Schatten dieses verblendeten Geistes. Und doch ist es der gleiche Geist und Sinn, der die Welt der Erleuchtung hervorbringt.
Die Vier Wahrheiten in dieser Welt:
1. Alle Lebewesen kommen aus der Unwissenheit
2. Alle Objekte der Begierde sind vergänglich, unsicher und mit
Leiden verbunden
3. Alle existierenden Dinge sind ebenso vergänglich, unsicher und
mit Leid verbunden
4. Es gibt nichts in dieser Welt was "Ich" oder "mein" genannt
werden könnte
Diese Wahrheit, daß alles vergänglich, vorübergehend und Ich-los ist, hat keine Beziehung zu der Tatsache des Erscheinens oder Nicht-Erscheinens Gottes in der Welt. Diese Wahrheiten sind unbestreitbar;
Gott weiß das, deshalb predigt Er die Reine Lehre zu allen Menschen.
Die "Bewußtsein allein" Theorie
Verblendung und Erleuchtung haben ihren Ursprung im Bewußtsein. Jede Existenz und jede Erscheinung erwächst aus den Funktionen des Bewußtseins, gerade so, wie verschiedene Dinge aus dem Ärmel eines Zauberers erscheinen. Die Aktivitäten des Geistes sind grenzenlos, sie formen die äußeren Umstände des Lebens. Ein unreines Bewußtsein umgibt sich mit unreinen Dingen, ein reines Bewußtsein umgibt sich mit reinen Dingen. Folglich haben die äußeren Umstände keine anderen Grenzen als die Aktivitäten des Bewußtseins.
Wie ein Bild von einem Künstler gemalt wird, werden die äußeren Umstände von den Aktivitäten des Bewußtseins geschaffen. Während die von Gott geschaffenen äußeren Umstände rein sind, sind die von gewöhnlichen Menschen geschaffenen nicht so. So wie ein einziges Bild eine unendliche Vielzahl von Details enthalten kann, füllt der menschliche Geist seine Lebensumstände mit Ereignissen und Dingen an.
Es gibt nichts in der Welt, was nicht geistgeschaffen ist.
Gott hat das richtige Verständnis all dieser vom menschlichen Geist geschaffenen Dinge und Verhältnisse. Deshalb können jene, die das wissen, den wirklichen Gott wahrnehmen.
Jedoch ist das Bewußtsein, das seine Umgebung selbst schafft, nie frei von Erinnerungen, Ängsten oder Jammern, die aus Unwissenheit und Gier entstanden sind - und das nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in Gegenwart und Zukunft.
Aus Unwissenheit und Gier ist die Welt der Verblendung und Täuschung entstanden, und all der riesige Komplex der zugehörigen Ursachen und
Bedingungen existiert im menschlichen Bewußtsein und nirgendwo anders.
Leben und Tod haben ihre Ursache im Bewußtsein und existieren im Bewußtsein. Folglich, wenn das Bewußtsein, das sich mit Leben und Tod beschäftigt, fortschreitet, schreitet auch die Welt mit Leben und Tod mit ihm fort. Ein unerleuchtetes und verwirrtes Leben entsteht aus einem Bewußtsein, das durch seine eigene Welt der Verblendung verwirrt ist. Wenn wir lernen, daß es außerhalb unseres Bewußtseins keine Welt der Verblendung gibt, wird der verwirrte Geist klar; und weil wir aufhören, unreine Umstände zu produzieren, erreichen wir Erleuchtung.
Auf diesem Weg ist die Welt von Leben und Tod durch das Bewußtsein geschaffen, ist in Knechtschaft dieses Bewußtseins, ist regiert durch dieses Bewußtsein; das Bewußtsein aber ist der Meister jeder Situation.
Die Welt der Leidens ist durch das verblendete sterbliche Bewußtsein entstanden.
Deshalb ist Alles primär geschaffen, gesteuert und beherrscht durch das Bewußtsein. Wie die Räder dem Ochsen folgen, der den Karren zieht, so folgt das Leid einer Person, die mit unreinem Bewußtsein spricht und handelt.
Wenn aber ein Mensch mit reinem Bewußtsein redet und handelt, folgt ihm das Glück wie ein Schatten. Die im Bösen handeln, werden verfolgt von dem Gedanken "Ich habe falsch gehandelt" und die Erinnerung an diese Tat bleibt erhalten bis zu ihrer unvermeidlichen Vergeltung in den folgenden Leben. Jedoch diejenigen, die aus guten Motiven handeln, werden glücklich durch den Gedanken "Ich habe gut gehandelt" und sie werden noch glücklicher, wenn sie daran denken, daß die gute Tat andauerndes Glück für die folgenden Leben bringt. Wenn das Bewußtsein unrein ist, werden die Füße entlang eines schweren, holperigen Weges straucheln, da werden viele Stürze sein und viel Schmerz. Wenn aber das Bewußtsein rein ist, wird der Weg sanft und die Reise friedvoll.
Wer sich der Reinheit von Körper und Geist erfreut, geht den Weg der Göttlichkeit und durchbricht das Netz der eigensüchtigen, schmutzigen Gedanken und bösen Begierden.
Es war einmal ein Mann, der auf einer langen Reise an einen Fluß kam. Er sagte zu sich selbst: "Diese Seite des Flusses ist sehr schwierig und gefährlich, das andere Ufer scheint mir leichter und sicherer, aber wie komme ich hinüber?" Er baut sich aus Ästen und Schilfrohr ein Floß und überquert sicher den Fluß. Daraufhin dachte er sich: "Das Floß war mir sehr nützlich, den Fluß zu überqueren. Ich will es nicht hier lassen, es verrottet sonst am Ufer. Ich nehme es mit mir." So nahm er freiwillig eine unnötige Bürde an. Kann man diesen Mann einen Weisen nennen?
Diese Parabel lehrt, daß sogar ein gutes Ding, wenn es überflüssig wird, weggeworfen werden sollte. Mehr noch, wenn es ein schlechtes Ding ist. Gott macht es zu seiner Lebensregel, um unnötige und nutzlose Diskussionen zu vermeiden. Dinge kommen nicht und gehen nicht, sie erscheinen nicht und sie verschwinden nicht; deshalb kann man Dinge nicht bekommen oder verlieren. Gott lehrt, daß Dinge weder erscheinen noch verschwinden weil sie sowohl über die Bestätigung wie auch über die Verleugnung ihrer Existenz hinausgehen.
Und doch glauben die unwissenden Menschen dieser Welt, daß dies hier eine reale Welt ist und handeln deshalb entsprechend dieser absurden Annahme. Jedoch so wie diese Welt nur eine Illusion ist, führen ihre auf dieser Fehleinschätzung basierenden Handlungen in Schmerz und Leiden.
Ein weiser Mensch, wissend, daß diese Welt illusionär ist, handelt nicht, als ob sie real wäre. So entflieht er dem Leiden.
Der Mittlere Weg
Für diejenigen, die den Pfad zur Erleuchtung gewählt haben, gibt es zwei Extreme, die sorgfältig zu vermeiden sind: Zuerst ist da das Extrem der Nachgiebigkeit gegenüber den Begierden des Körpers. Das zweite ist das gerade gegenteilige Extrem, das diejenigen befällt, die dieses Leben ablehnen und meinen, einen extrem asketischen Weg gehen zu müssen und ihren Geist und Körper unverhältnismäßig quälen.
Den Edlen Pfad, der über diese beiden Extreme hinausgeht, der zu Erleuchtung und Weisheit und innerem Frieden führt, könnte man als Mittleren Weg betrachten. Was ist der Mittlere Weg? Er besteht aus dem Achtfach Noblen Pfad: Rechte Sicht, rechte Gedanken, rechte Sprache, rechtes Verhalten, rechte Lebensführung, rechte Bemühung, rechte Achtsamkeit und rechte Konzentration (Meditation). Folgt man dem Pfad zur Erleuchtung, ist es wichtig, sich keinesfalls in Extreme zu verfangen oder zu verwickeln; das bedeutet, immer dem Mittleren Weg zu folgen. Wenn jemand irgendwelchen Dingen anhängt, gerade in dem Augenblick, mit einem mal, beginnt Leben in Verblendung und Täuschung. Wer dem Edlen Pfad zur Erleuchtung folgt, wird nicht Vergangenes beklagen und nicht versuchen, Zukünftiges vorherzusagen, sondern mit ausgeglichenem und friedvollem Bewußtsein erwarten, was kommt.
Es kann zum Hindernis werden, wenn man die Erleuchtung als eine "Sache" betrachtet, die es zu erringen gilt. Wenn Leute sich Erleuchtung wünschen und versuchen, sie zu erringen, bedeutet das, daß die Verblendung immer noch in ihnen ist; deshalb dürfen diejenigen, die dem Weg zur Erleuchtung folgen, nicht danach drängen, und wenn sie die Erleuchtung gewinnen, dürfen sie sich nicht dabei aufhalten.
Wenn Leute in diesem Sinn Erleuchtung erlangen, bedeutet das, daß alles Erleuchtet ist wie es ist. Deshalb sollten Leute dem Pfad zur Erleuchtung folgen, bis in ihren Gedanken weltliche Leidenschaften und Erleuchtung identisch werden, wie sie es ohnehin sind.
Dieser Begriff des universellen "Eins-seins" - daß Dinge in ihrer innersten Natur keine Unterscheidungsmerkmale haben - heißt "Sunyata". Sunyata bedeutet nicht-substantiell, das Ungeborene, keine Eigennatur, keine Dualität. Es gibt nichts in der innersten Natur der Dinge das in Begriffen der Unterscheidung ausgedrückt werden könnte; deshalb werden alle Dinge als nicht-substantiell betrachtet.
Wo immer Licht ist, ist auch Schatten; wo immer Länge ist, da ist auch Kürze; wo immer Weiß ist, da ist auch Schwarz; gerade wie diese
Begriffe zeigen, die Eigennatur von Dingen kann nicht allein existieren, sie sind nicht-substantiell.
Aus dem selben Grund kann Erleuchtung nicht ohne Unwissenheit existieren oder Unwissenheit ohne Erleuchtung; wenn sich Dinge in ihrer
innersten Natur nicht unterscheiden, wie kann dann Dualität sein?
Die Menschen denken für gewöhnlich, daß sie mit Geburt und Tod verbunden sind, in Wirklichkeit gibt es diese Begriffe jedoch nicht. Wenn Menschen diese Tatsache erkennen können, wird ihnen der Nicht-Gegensatz von Werden und Vergehen klar. Weil die Menschen den Gedanken der Ego-Persönlichkeit pflegen, hängen sie an dem Gedanken von Besitz; weil es jedoch eine Sache wie "Ego" nicht gibt, kann es auch keine Dinge wie "Besitz" geben. Wenn Menschen diese Tatsache erkennen können, wird ihnen der Nicht-Gegensatz von Werden und Vergehen klar.
Weil die Menschen den Gedanken der Ego-Persönlichkeit pflegen, hängen sie an dem Gedanken von Besitz; weil es jedoch eine Sache wie "Ego" nicht gibt, kann es auch keine Dinge wie "Besitz" geben.
So weit sich Menschen frei von Gegensätzen und von diesen Gegensätzen entfachten Emotionen halten, so weit erkennen sie die universelle Wahrheit des Sunyata.
Ein Mensch muß erst selbst die Verlorenheit inmitten der felsigen Berge von Ichsucht und Eigennutz erfahren, bevor in ihm der Wunsch erwacht, einen Pfad zu finden, der ihn zur Erleuchtung führt. Wer die Gefahren des Pfades auf sich nimmt, dem wird auf dem Gipfel der waffenstarrenden Berge des Eigennutzes und inmitten der Feuer des Hasses eine angenehme Brise wehen, und am Ende wird er erkennen, daß der Eigennutz und die weltlichen Leidenschaften, gegen die er gekämpft und gelitten hat, die Erleuchtung selbst sind.
Gott lehrt den Mittleren Weg, der über die Vorurteile der üblichen gegensätzlichen Begriffe hinausgeht, der Dualität zu "Eins" verschmelzen läßt.
Das Reine Bewußtsein
Unter den Menschen gibt es viele unterschiedliche Mentalitäten und Temperamente in vielen unterschiedlichen Rassen und nicht zuletzt den Unterschied der Geschlechter. All das macht keinen Unterschied, mit richtiger Übung können alle Erleuchtung erreichen. Fünf Fähigkeiten sind notwendig, wenn man aufbricht, dem Edlen Pfad zur Erleuchtung zu folgen: Gute Gesundheit, Vertrauen, Fleiß, aufrichtige Absicht und Weisheit. Wenn jemand diese Fähigkeiten hat - unabhängig vom Geschlecht - ist es möglich, zur Erleuchtung zu kommen. Es ist nicht sehr schwierig, Gottes Lehre zu erlernen, denn alle Menschen haben eine natürliche Neigung zur Erleuchtung.
Wenn ein König von Banditen geplagt wird, muß er zuerst herausfinden, wo ihr Lager ist, bevor er sie angreifen kann. Ebenso muß jemand, der von weltlichen Leidenschaften bedrängt wird, zuerst ihre Ursachen herausfinden. Wenn jemand in einem Haus ist und die Augen aufmacht, wird er zuerst das Innere des Zimmers wahrnehmen, erst später wird er aus dem Fenster schauen. In gleicher Weise können wir nicht äußere Dinge wahrnehmen, bevor wir nicht die Augen für das Innere öffnen.
Das bewußte Selbst im Körper sollte zuerst die Dinge innerhalb des Körpers kennen; im Allgemeinen sind die Menschen jedoch sehr viel mehr an äußeren Dingen interessiert und wissen oder achten nur wenig auf die Dinge in ihrem Inneren. Wenn Geist und Sinn außerhalb des Körpers sind, wie können sie mit den Bedürfnissen des Körpers Kontakt halten?
Tatsächlich spürt der Körper, was der Geist weiß, und der Geist weiß, was der Körper spürt. Aber deshalb kann man nicht behaupten, der Geist befinde sich außerhalb des Körpers. Wo existiert dann die Substanz des Bewußtseins? Bedingt durch ihre eigenen Handlungen und in die Irre geführt durch zwei fundamentale falsche Auffassungen irren die Menschen seit frühester Vergangenheit in Unwissenheit herum.
Zuerst, sie glaubten, daß der unterscheidende Geist, der aus der Wurzel dieses Lebens aus Geburt und Tod stammt, ihre wahre Natur sei.
Zweitens, sie wußten nicht, daß sie - verdeckt durch den unterscheidenden Geist - im Besitz des Reinen Geistes der Erleuchtung sind, der ihre wahre Natur ist.
Der unterscheidende Geist dient nur der Unterscheidung scheinbarer Unterschiede, welche durch Gier und andere Unreinheiten in Beziehung zum Selbst entstehen. Der unterscheidende Geist unterliegt Ursachen und Bedingungen, entbehrt jeder Eigensubstanz und ist ständiger Veränderung unterworfen. Weil aber die Menschen glauben, daß dieser Geist ihr wahres Selbst ist, unterwerfen sie sich durch diesen Irrtum der Welt der Ursachen und Bedingungen, die Leiden schafft.
Grundsätzlich hat jeder Mensch einen Reinen Geist, der jedoch meist durch die Verunreinigung weltlicher Begierden verdeckt wird, die sich aus den jeweiligen Lebensumständen ergeben. Dieses getrübte Bewußtsein ist nicht jemandes eigentliche Natur; etwas ist hinzugefügt worden, wie ein Eindringling oder sogar ein Gast in einer Wohnung, nicht jedoch der Gastgeber. Es ist also ein Irrtum zu glauben, dieser getrübte Geist sei das wahre, eigene Bewußtsein. Man muß sich dauernd selbst an diese Tatsache erinnern, wenn man danach strebt, das reine, unveränderliche und fundamentale Bewußtsein der Erleuchtung in sich zu erwecken. Die Störungen des menschlichen Bewußtseins werden sowohl durch Gier als auch durch die Reaktionen auf jemandes ständig wechselnde Umstände hervorgerufen. Das Bewußtsein, das nicht durch die sich ereignenden Dinge gestört wird, das unter allen Umständen ruhig und klar bleibt, ist das wahre Bewußtsein und sollte die Führung übernehmen.
Ein Gasthaus ist nicht verschwunden, bloß weil der Gast es nicht mehr sieht. Man kann auch nicht sagen, das wahre Selbst wäre verschwunden, weil das durch wechselnde Umstände hervorgerufene, getrübte Bewußtsein verschwunden ist. Was sich mit wechselnden Bedingungen verändert, ist nicht die wahre Natur des Bewußtseins. Es ist nur ein "Zwischenbewußtsein", das abhängig von wechselnden Lebensumständen von einem Augenblick zum anderen andere Gefühle hervorbringt. Dies ist nicht das wahre Bewußtsein. Hinter den Begierden und weltlichen Leidenschaften, die das "Zwischenbewußtsein" beschäftigen, da wohnt, klar und ungetrübt, das fundamentale und wahre Wesen des Bewußtseins.
Wasser hat in einem runden Gefäß eine runde Gestalt, in einem rechteckigen Gefäß jedoch eine rechteckige Gestalt, obwohl Wasser selbst keine spezielle Gestalt aufweist. Wenn die Menschen ihre Anhaftung an solche scheinbaren und falschen Unterscheidungen aufgeben würden und die Reinheit ihres eigentlichen Bewußtseins wiederherstellen würden, würden Geist und Körper von Trübungen und Leiden befreit; sie würden den Frieden erkennen, der mit dieser Freiheit einhergeht.
Auch wenn den Menschen die Tatsache nicht bewußt ist, daß sie im Besitz dieser höheren Natur sind, und wie degeneriert und unwissend sie auch immer sein mögen, Gott verliert nie sein Vertrauen in sie, weil Er weiß, daß alle Tugenden der Göttlichkeit in ihnen angelegt sind.
Gott erweckt den Glauben in jenen, die durch Unwissenheit in die Irre geführt sind und ihre eigene, wahre Gott-Natur nicht sehen, führt sie weg von ihren Schimären und lehrt sie, daß ursprünglich kein Unterschied zwischen ihnen selbst und der Göttlichkeit ist. Wenn aber ein Mensch glaubt, er wäre zur Erleuchtung gelangt, so täuscht er sich, denn - obwohl er sich möglicherweise in diese Richtung bewegt - er hat die Göttlichkeit noch nicht erreicht.
Gott-Natur und Ichlosigkeit
Das Konzept der "Ich-Persönlichkeit" ist eine Vorstellung, die der unterscheidende Geist entwickelt hat und der er dann verfallen ist.
Diese Vorstellung muß jedoch verworfen werden. Ganz im Gegenteil ist die Gott-Natur etwas nicht Beschreibbares, das zuerst befreit werden muß. In gewisser Weise ist gleicht sie einer "Ego-Persönlichkeit", jedoch nicht im Sinne von "Ich", "Ich bin" oder "Mein". Um falsches Verständnis zu korrigieren und die Anhaftung an eine "Ego-Persönlichkeit" aufzubrechen, verwirft Gott die Existenz des "Ego"; erst wenn das falsche Verständnis korrigiert und die Anhaftung beseitigt ist, erläutert Er die Realität des Wahren Bewußtseins, der Gott-Natur. Er führt die Menschen zur Erkenntnis der Reinheit ihrer Gott-Natur. Die Gott-Natur ist jedem Menschen zu Eigen, gleichgültig wie tief er in Gier, Schuld oder Narrheit verstrickt ist, oder wie schwer jemand mit seinen Taten und ihren Folgen belastet ist. Die Gott-Natur kann man nicht verlieren und sie kann nicht zerstört werden; wenn alle Verunreinigungen durch den Wildwuchs weltlicher Leidenschaften und der Gier beseitigt sind, kommt sie früher oder später unweigerlich zum Vorschein. Das Wesen des Menschen, Körper wie auch Geist, wird sich verlieren; das Wesen der Göttlichkeit ist unzerstörbar.
Die Gott-Natur ist ohne Zweifel die brillanteste Eigenschaft der menschlichen Natur. Gott lehrt, daß - obwohl die menschliche Natur Unterschiede ohne Zahl aufweisen kann, wie z.B. zwischen Mann und Frau - es in Bezug auf die Gott-Natur keinen Unterschied gibt. Reines Gold gewinnt man durch Schmelzen und Reinigen von Erz. Wenn die Menschen das Erz ihres Bewußtseins schmelzen und all die Verunreinigungen durch weltliche Leidenschaften und Egoismus entfernen würden, sie würden alle dieselbe reine Gott-Natur wiedererlangen.
Gottes Angebot der Befreiung
Wie bereits erwähnt, haben sich die Menschen schon immer ausgiebig ihren weltlichen Leidenschaften hingegeben und während sie große Lasten intolerabler Handlungen umherschleppen, häufen sie Sünde über Sünde auf - unfähig, diese Lebensgewohnheiten aus eigener Kraft und Weisheit zu durchbrechen. Wenn sie nun unfähig sind, diese weltlichen Leidenschaften und Begierden zu überwinden, wie können sie erwarten, ihre wahre Natur der Göttlichkeit zu erkennen?
Gott, der die menschliche Natur durch und durch kennt, hatte große Sympathie für die Menschen und legte ein Gelübde ab, daß Er alles Mögliche tun würde - auch wenn es für Ihn selbst große Härte bedeutete - sie von ihren Ängsten und Leiden zu befreien.
Um dies zu bewirken, inkarnierte Er sich vor undenklichen Zeiten und legte folgende zehn Gelübde ab:
1) So wahr ich die Göttlichkeit erreiche, ich werde nicht ruhen bis jeder in meinem Land sicher ist, die Göttlichkeit zu erreichen und zur Erleuchtung zu gelangen.
2) So wahr ich die Göttlichkeit erreiche, ich werde nicht ruhen bis mein verheißendes Licht die ganze Welt erfaßt.
3) So wahr ich die Göttlichkeit erreiche, ich werde nicht ruhen bis mein sich über alle Zeiten bemühendes Leben unzählige Menschen gerettet hat.
4) So wahr ich die Göttlichkeit erreiche, ich werde nicht ruhen bis alle Göttlichen in den zehn Richtungen vereint meinen Namen preisen.
5) So wahr ich die Göttlichkeit erreiche, ich werde nicht ruhen bis Menschen aufrichtigen Glaubens, die sich durch zehnmaliges wiederholen meines Namens in aufrichtigem Glauben bemühen, in meinem Land wiedergeboren werden und tatsächlich das Ziel dieser Geburt erreichen.
6) So wahr ich die Göttlichkeit erreiche, ich werde nicht ruhen bis die Menschen überall danach streben, Erleuchtung zu erreichen, die Tugenden zu praktizieren und sich aufrichtig wünschen, in meinem Land geboren zu werden. Im Augenblick ihres Sterbens werde ich sie mit einer großen Schar jener, die dieses Ziel schon erreicht haben, in meinem "Reinen Land" willkommen heißen.
7) So wahr ich die Göttlichkeit erreiche, ich werde nicht ruhen bis die Menschen überall wenn sie meinen Namen hören, an mein Land denken und sich wünschen, dort geboren zu werden, aufrichtig ihre Tugenden wecken und pflegen und so fähig werden, alles nach ihres Herzens Wunsch zu vollenden.
8) So wahr ich die Göttlichkeit erreiche, ich werde nicht ruhen bis alle, die in meinem Reinen Land geboren sind, sicher die Göttlichkeit erreichen, so daß sie viele Andere zur Erleuchtung und zu einem Lebenswandel großen Mitgefühls führen können.
9) So wahr ich die Göttlichkeit erreiche, ich werde nicht ruhen bis die Menschen in aller Welt von meinem Geist liebenden Mitgefühls erfaßt werden, der ihr Bewußtsein und ihren Körper reinigt, so daß sie sich über die Dinge dieser Welt erheben können.
10) So wahr ich die Göttlichkeit erreiche, ich werde nicht ruhen bis die Menschen überall, wenn sie meinen Namen hören, die richtigen Vorstellungen über Leben und Tod bekommen und die perfekte Weisheit erreichen, die mitten in der Gier und des Leids der Welt ihr Bewußtsein rein und ruhig erhält."
"So lege ich diese Gelübde ab: Ich werde nicht in die Göttlichkeit eingehen, bis sie erfüllt sind. Als Quelle unbegrenzten Lichts werde ich die Schätze meiner Weisheit und Tugend freisetzen und ausstrahlen, alle Länder erleuchten und alle leidenden Menschen befreien und unabhängig machen".
Jene, die glauben, werden Eins mit Gott.
Wer auch immer an Gott denkt,
an den denkt auch Gott
und geht frei in dessen Bewußtsein ein.
Deshalb sollte Jeder,
der in Reinheit und Ernsthaftigkeit glaubt,
sein Bewußtsein und seinen Geist
als Gottes Bewußtsein und Geist betrachten.
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