21.06.2017, 08:16
(21.06.2017, 02:31)Elevation Eigh schrieb: Hmja. Da würde ich dann gern noch ein bischen tiefer greifen und fragen, ob das überhaupt möglich oder sinnvoll ist. In unserem Sprachgebrauch wird der Mythos abgewertet und ist irgendwie synonym mit Märchen oder gar Lüge. In anderen Kulturen war der Mythos das, was überhaupt erst Kultur und Identität herstellt, und man fand es kaum der Mühe wert, nach Tatsachen zu fragen.
Jede sog. Tatsache kann man zerstören, wenn man tief genug gräbt um an ihren Prämissen zu rütteln. In unserer Kultur wird das Hinterfragen von Tatsachen darauf hinauslaufen, dass man letztlich einen "wissenschaftlichen Beweis" fordert - die Wissenschaft aber hat ganz explizit als Prämisse die Falsifizierbarkeit, d.h. dass die prinzipielle Zerstörbarkeit einer solchen Tatsache von vorneherein eingeräumt wird. Was also bleibt dann an Wert?
Beim Mythos ist die Sache insofern einfacher, als er wirksam ist. Er übt Faszination aus, er weckt eine gefühlsmäßige Resonanz, er lädt zur Identifikation ein. Das ist Bewusstseinsarbeit, und hat Folgen.
Jack Parsons hat die Raumfahrt nicht aus der Motivation heraus entwickelt, weil er ihre tatsächliche Möglichkeit analytisch belegt sah, sondern weil er Science-Fiction (also Mythos) geil fand - und diese Motivation war offensichtlich mächtig genug, um Veränderung in der Welt zu bewirken.
Ob es eine real existierende Antriebstechnologie in der Aussenwelt (also dem was wir als "objektiv" zu verstehen gewohnt sind) gegeben hat, ist natürlcih eine Frage, die man stellen kann. Ich weiss aber nicht, ob man sie beantworten kann - und selbst wenn, was nützt das, wenn die Art und Weise nicht greifbar dokumentiert und/oder für uns nicht nachvollziehbar ist? Interessant ist soetwas für mich eigentlich erst dann, wenn ich es nachbauen und ausprobieren kann.
Darüberhinaus halte ich es mit zwei Grundideen: die eine, dass die angeblich "objektive" Aussenwelt im Grunde Maya, also Illusion ist - oder anders gesagt: eine Spielwiese, die der Geist frei gestalten kann. Und die andere: "was der Mensch erdenken kann, das kann er auch erschaffen".
Nun, an anderer Stelle schon dazu geschrieben, denke ich, das die Kenntnis gewisser Dinge, lediglich dabei behilflich sein kann (nicht zwangsläufig muss), sehe eigene Natur besser zu erkennen, alles kleine Schritte zum eigentlichen Ziel.
Lautlos ist die Wahrheit, wie der Staub in einem tönernen Gefäß, das Gefäß kann brechen, was bleibt ist die Wahrheit.....