GEHT die MENSCHHEIT grösstenteils unter ?

[manden]

Das weiss GOTT.

[Voitlanger]

Manfred, ich möchte dich wirklich dafür loben, dass du zugibst, es nicht zu wissen. Das ist ein wichtiger Schritt in jeder ernsthaften Diskussion, und ich schätze diese Ehrlichkeit.

Aber lass mich dich etwas fragen: Wenn wir es nicht an der Schöpfung erkennen können, woran könnten Menschen es denn überhaupt wissen? Gibt es irgendeine andere verlässliche Grundlage oder Quelle, die dir zeigt, wie wir diese Fragen beantworten können?

[manden]

Am Schöpfer (den an der Schöpfung) erkennen wir es.

[Voitlanger]

Fällt dir eigentlich selber auf, dass du ständig von einer Version zur nächsten springst? Einmal behauptest du, alles, was du über Gott aussagst, hast du durch die Schöpfung erkannt – also durch sein Werk, nicht den Schöpfer selbst. Jetzt auf einmal sagst du, du hast direkt am Schöpfer erkannt, wie das Leben funktioniert.

Gut, dann klär uns doch bitte endlich auf:
Hat Gott vor etwa einer Milliarde Jahren das Leben in den ersten Einzeller eingepflanzt und es dann der Evolution überlassen – also zunächst durch Zellteilung und später, als die Evolution geschlechtliche Fortpflanzung hervorbrachte, durch natürliche Prozesse? Oder passiert es so, dass dein Gott jedes Mal, wenn ein Elternpaar – ob Mensch oder Tier – Geschlechtsverkehr hat und es zur Entstehung eines neuen Lebewesens kommt, hingeht und diesem Zellhaufen aktiv Leben „einhaucht“?

[manden]

genaueres wissen wir nicht

[Voitlanger]

Manfred, ich merke, dass du offen zugibst, nicht zu wissen, wie Gott das Leben gemacht hat. Das ist ein ehrliches Eingeständnis, und es unterstreicht, dass wir bei vielen Fragen an die Grenzen unseres Wissens stoßen. Du warst ja auch nicht bei den Anfängen des Lebens dabei, genauso wenig wie wir alle.

Nun möchte ich dir etwas Interessantes sagen: Wissenschaftler haben es bereits geschafft, im Labor einfaches Leben herzustellen – zumindest Ansätze davon. Sie haben Teile von Hefezellen entfernt und durch künstlich hergestellte DNA-Stränge ersetzt. Obwohl dieser Prozess noch Fehler aufweist und wir die Feinheiten des Lebens noch nicht vollständig begreifen, haben diese Zellen Anzeichen von Leben gezeigt. Das ist ein erster Schritt in die Richtung, die zeigt, dass Leben möglicherweise auf natürlichen Prozessen basiert, ohne dass ein direkter göttlicher Eingriff notwendig ist. Natürlich könnte man trotzdem argumentieren, dass ein Gott die Regeln des Universums so festgelegt hat, dass Leben irgendwann zwangsläufig entsteht. Aber dann sprechen wir wieder vom Deismus-Gott, der, wie schon erwähnt, nicht unkritisch betrachtet werden kann.

Ein großes Problem deiner Sichtweise ist die moralische Dimension, die du ins Spiel bringst. Du argumentierst, dass Gott uns die Moral mitgegeben hat und wir dadurch wissen, was richtig oder falsch ist. Aber vieles von dem, was wir als “Moral” empfinden, ist nicht universell, sondern kulturell geprägt. Ein Beispiel: Du würdest wahrscheinlich nie nackt durch die Stadt laufen, weil du „instinktiv“ weißt, dass es unangemessen ist. Doch dieses Schamgefühl ist nicht göttlich, sondern ein Ergebnis von Erziehung und gesellschaftlichen Normen. Frühe Menschen oder Naturvölker hatten und haben kein Problem damit, nackt zu sein – einige binden sogar ihre Geschlechtsteile stolz nach oben, um noch imposanter zu wirken.

Das zeigt, dass vieles, was wir als “Moral” betrachten, von unserer Umgebung, unseren Eltern und unserer Kultur geprägt wird, und nicht unbedingt eine göttliche Grundlage hat. Daher ist es schwierig, hier eine direkte Verbindung zu einem Schöpfer herzustellen, der uns diese Werte universell mitgegeben haben soll. Vielleicht sind wir einfach Wesen, die ihre Umwelt gestalten – und in dieser Gestaltung liegt möglicherweise der wahre Ursprung unserer Moral.

[manden]

Satz 5 : Der wirkliche GOTT hat der Menschheit die echte Moral mitgegeben, die sie aber zum grossen Teil verdrängt, verfälscht und missachtet.
Die Menschen müssen darüber schon selbst etwas nachdenken.
Die echte Moral lautet : moralisch gut ist, was wirklich gut ist für die Schöpfung - im Sinne des wirklichen GOTTES. ( Satz 6 )

[Voitlanger]

Auch dein fünfter Satz ist kein Beweis.

Was ist denn nach dem Sinn des wirklichen Gott? Dass wir unsere Vergänglichkeit akzeptieren sollen, wie er es in der Schöpfung vorgegeben hat?

---

Manfred, lass uns doch mal eine Quizfrage starten:

Was meinst du, ist es im Sinne des wirklichen Schöpfers, dass wir nackt herumlaufen? Immerhin hat er uns von der Natur aus so geschaffen. Oder sollten wir uns bedecken? Wir reden hier nicht über Kälte – stellen wir uns vor, es herrschen angenehme 30°C, bei denen niemand Gefahr läuft, sich eine Erkältung einzufangen.

Was wäre denn in Bezug auf den Willen des Schöpfers das Richtige? Nacktheit oder Bedeckung? Was denkst du?

[manden]

Das ist Sache der Menschheit,

[Voitlanger]

Manfred, wenn das eine Sache der Menschheit ist, dann bedeutet das, dass es Gott egal ist?

Was sagst du denn dann? Du müsstest doch dadurch, dass du angeblich Gott näher stehst, auch eine bessere Beurteilung haben. Sollten wir nackt rumlaufen oder sollten wir uns anziehen?