24.09.2019, 22:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.09.2019, 23:00 von Elevation Eight.)
Und Übung 3:
Zusammenfassung:
Ganz einfach: das sind Übungen in Systemtheorie. Die Systemtheorie ist eine recht junge Wissenschaft, sie ist erst entstanden im Zusammenhang mit dem Aufkommen der Computerei, denn da wurde es plötzlich nötig, sich mit Systemen zu beschäftigen.
Was ist denn ein System? Ein System ist ein Ding, das irgendwie organisiert ist, das irgendwie von Umständen beeinflußt wird und irgendwie auf diese reagiert. Ein Computer ist nun eben ein System, aber auch ein Auto ist ein System. Ebenso ist eine Gesellschaft ein System, und auch eine Bakterienkultur. Und von daher ist auch die Schhöpfung ein System, und man kann sie systemtheoretisch betrachten.
Das schöne daran ist, dass man dabei sehr einfache und pragmatische Betrachtungen vornehmen kann, die leicht zu verstehen sind, und damit zu grundlegenden Folgerungen kommen kann, die eigentlich auch ganz naheliegend erscheinen - die aber offenbar kein Allgemeingut sind.
Wenn man etwa einen gläubigen Katholiken hat, dann glaubt der an die Unfehlbarkeit des Papstes. Wenn man den jetzt fragt, ob denn dann der Voodoo-König in Afrika gleichermaßen unfehlbar ist, weil der ja eine entsprechend gleichwertige Rolle hat, dann scheitert das i.d.R. daran, dass das dem Christen das Vorstellungsvermögen sprengt. Der ist schlicht nicht in der Lage, seine Religion systemisch anzuschauen, ist nicht in der Lage, aus der Box, in der er denkt, herauszukommen.
Also, die Systemtheorie ist etwas völlig harmloses und einfach nur vernünftige Überlegung, aber man kann damit reihenweise Denkverbote und Blockaden aufspüren, und so eine Idee davon kriegen, in welchem Ausmaß unsere Diskurse auf eigentlich unsinnigen Paradigmen aufbauen.
Grübeln oder Ausprobieren
Wenn man ein neues Programm (oder neudeutsch: App) auf dem Computer installiert und dann wissen will was man damit machen kann, dann kann man sich vor den Computer setzen und überlegen wie das funktionieren könnte. Oder man fängt an es auszuprobieren, drückt auf die verschiedenen Knöpfchen und schaut was da passiert.
Normalerweise kommt man mit der zweiten Strategie sehr viel schneller weiter, oder auch überhaupt nur so.
Wenn man nun wissen will, wie unser Bewusstsein funktioniert und was man damit machen kann, dann kann man sich da auch hinsetzen und überlegen, und sich allerlei Gedanken machen - das nennt man Philosophie, und darüber sind viele dicke Bücher geschrieben worden. Mit dem praktischen Nutzen scheint es dabei aber nicht so sehr weit her zu sein, sonst gäbe es nicht trotz all dieser dicken Bücher immer noch oder gerade heute ein solch hohes Interesse an "Lebenshilfe" und dergleichen.
Oder aber man könnte versuchen, mal Knöpfchen zu drücken und schauen was passiert. Das ist freilich nicht ungefährlich: wir wissen, wenn man am Computer einfach so knöpfchen drückt ohne zu wissen was man tut, dann können sich Dinge dauerhaft verändern oder das Programm kann auch ganz abstürzen.
Auf das Bewusstsein übertragen: die "Knöpfchen" sind die Dinge, die -bekanntermaßen- das Bewusstsein verändern. Und das sind vor allem drei Dinge: Rituale, Sex, und Drogen. Und das weiss man auch schon sehr lange, denn in fast allen Religionen gibt es ganz viele Regeln, die genau diese drei Dinge betreffen, und da sind ganz viele Tabus.
Wenn man sich also schon immer mal gefragt hat, was es denn eigentlich die Kirche angeht, wer wann mit wem vögelt - ich meine, man kann ja ohne weiteres an Gott glauben und Beten und den Gottesdienst pflegen, aber wieso soll man deswegen nicht im Schlafzimmer eben das machen wozu man, eben, Lust hat - und wieso wollen Priester sich da einmischen? Hier ist die Erklärung:
Alles was das Bewusstsein verändert, könnte auch die bestehende Ordnung verändern. Was das Bewusstsein verändert, könnte dazu führen, dass Leute rausfinden, was man mit dem Bewusstsein so alles machen kann. Es muss freilich auch gesagt werden: alles was das Bewusstsein verändert, ist durchaus nicht ungefährlich. Es können sich Veränderungen einstellen, die man so gar nicht wollte, und mit denen klarzukommen dann ziemlich schwierig wird.
Deswegen greift da auch immer das Argument: diese Dinge sind Tabu, nur zu unserem Schutz. Also: um uns vor uns selbst zu schützen. Dann muss man freilich auch weiterfragen: wer gibt diesen Schützern eigentlich die Autorität, uns vor uns selbst zu schützen? Und - meinen die es wirklich gut mit uns?
Zusammenfassung:
Was sind das für Übungen?
Ganz einfach: das sind Übungen in Systemtheorie. Die Systemtheorie ist eine recht junge Wissenschaft, sie ist erst entstanden im Zusammenhang mit dem Aufkommen der Computerei, denn da wurde es plötzlich nötig, sich mit Systemen zu beschäftigen.
Was ist denn ein System? Ein System ist ein Ding, das irgendwie organisiert ist, das irgendwie von Umständen beeinflußt wird und irgendwie auf diese reagiert. Ein Computer ist nun eben ein System, aber auch ein Auto ist ein System. Ebenso ist eine Gesellschaft ein System, und auch eine Bakterienkultur. Und von daher ist auch die Schhöpfung ein System, und man kann sie systemtheoretisch betrachten.
Das schöne daran ist, dass man dabei sehr einfache und pragmatische Betrachtungen vornehmen kann, die leicht zu verstehen sind, und damit zu grundlegenden Folgerungen kommen kann, die eigentlich auch ganz naheliegend erscheinen - die aber offenbar kein Allgemeingut sind.
Wenn man etwa einen gläubigen Katholiken hat, dann glaubt der an die Unfehlbarkeit des Papstes. Wenn man den jetzt fragt, ob denn dann der Voodoo-König in Afrika gleichermaßen unfehlbar ist, weil der ja eine entsprechend gleichwertige Rolle hat, dann scheitert das i.d.R. daran, dass das dem Christen das Vorstellungsvermögen sprengt. Der ist schlicht nicht in der Lage, seine Religion systemisch anzuschauen, ist nicht in der Lage, aus der Box, in der er denkt, herauszukommen.
Also, die Systemtheorie ist etwas völlig harmloses und einfach nur vernünftige Überlegung, aber man kann damit reihenweise Denkverbote und Blockaden aufspüren, und so eine Idee davon kriegen, in welchem Ausmaß unsere Diskurse auf eigentlich unsinnigen Paradigmen aufbauen.