27.09.2019, 18:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.09.2019, 18:29 von Elevation Eight.)
(27.09.2019, 13:40)Phaeton schrieb: also,hierbei wurde mir leicht übel,aber super,dass du das auf den Tisch gebracht hast...
Mir geht es dabei um mehrere Dinge.
Einmal: noch in meiner Jugend haben die einfachen Leute im Garten einen Stall und haben sich Stallhasen gehalten. Die sind possierlich und die Kinder haben mit ihnen gespielt, aber deren einziger Zweck war selbstverständlich, dass sie gegessen werden.
Das haben wir heute nicht mehr. Stattdessen haben wir eine Bewusstseins-Spaltung: die Fleischversorgung wurde komplett in industrielle Produktionsbetriebe verlagert, die rein profitorientiert agieren. Der Bürger dagegen erlebt Tiere als Haustiere oder in Streichelzoos, wo sie vermenschlicht werden und dann als irgendwie "gleichberechtigt" angesehen werden sollen, völlig losgelöst von jeglichen Nutzen-Aspekten (man betrachte den Unfug in den Tierfutter-Regalen im Supermarkt, oder rede mit einem Tierarzt).
Beides ist gleichermaßen grotesk und bedingt sich gegenseitig.
In unserer entwurzelten, nur noch auf den Supermarkt ausgerichteten Lebenssituation werden wir nicht mehr damit konfrontiert, dass man ein Tier sowohl streicheln als auch irgendwann essen kann. Klar liegt darin ein seelisches Konfliktverhältnis, und damit umzugehen muss gelernt werden. Wir lernen das aber nicht mehr, wie wir überhaupt nicht mehr lernen, Konfliktfelder zu integrieren: heute muss alles extrem sein, entweder extrem das eine oder extrem das andere - das ist die logische Folge von Entwurzelung. Dementsprechend, weil Integration nicht mehr gelernt wird, fällt den Leuten dann höchstens noch dazu ein, Vegetarier zu werden: wiederum das ungesunde Extrem.
Zitat:Empfehle ich den Schweden den Film.."die Gesichter des Todes", den werd ich meinem ganzen Leben nicht vergessen.
Eine Dokumentation wozu der Mensch doch fähig ist in seiner Langeweile des Konsumrausches...
Das ist, soweit ich sehe, ein Provokations-Machwerk, das auch wieder nur auf Extreme abstellt.
Was wir m.E. stattdessen brauchen, ist eine gesunde Integration und Rückbesinnung auf unsere Wurzeln, das Bewusstsein dass der Tod nunmal zum Leben dazugehört, und dass Menschen niemals angefangen hätten Tiere zu halten, wenn die ihnen keinen Nutzen gebracht hätten; und dass es nicht sinnvoll sein kann, Haustiere als Ersatz für zerrüttete oder fehlende zwischenmenschliche Beziehungen anzusehen und entsprechend zu vermenschlichen.
Zitat:Da gibts tatsächlich einige Kulturen,wo Hunde und Katzen als Delikatesse gelten.
Aber die Art und Weise wie das Fleisch am besten schmeckt macht es ja so Makaber.
Das ist wiederum das Extreme und nicht das worauf ich hinwill.
Eine Katze heißt deswegen falscher Hase, weil sie kaum anders zubereitet wird wie ein Hase. Daran ist nichts makaber, das war in Zeiten des Mangels, etwa nach dem Krieg, gang und gäbe.
Dass die Leute bei der Vorstellung, einen Bernhardiner zu essen, im Viereck rotieren, liegt doch nicht daran, dass der Bernhardiner etwas grundsätzlich anderes wäre als eine Kuh oder ein Hase! Sondern es liegt in den Köpfen, wo man angefangen hat den Hund zu vermenschlichen, ihn als "Kamerad" anzusehen (anstatt menschliche Kameradschaft zu entwickeln), ihn mit speziellen "Leckerbissen" zu versorgen (was dem Hund völlig wurscht und meistens nichtmal artgerecht ist) und zu guter letzt noch ein Begräbnisinstitut für ihn zu beauftragen.
Und das wiederum liegt daran, dass man offenbar unfähig ist, gute Beziehungen einzugehen. Denn hätte man eine gute Beziehung (egal ob zu Mensch oder Tier), dann würde die ja für sich selber sprechen und hätte automatisch den ihr innewohnenden Wert.
Stattdessen betreibt man ein übersteigertes "Kümmern" oder redet von besonderen "Tierrechten": man projiziert das ins Aktionistische oder Abstrakte, was im Herzen fehlt.
Dementsprechend wird der Hund dann zu einer Projektion eines Menschen-Ersatzes - während man lieber nicht wissen will, woher das Fleisch in den teuer gekauften "Leckerlis" kommt, denn das ist ja wiederum sache der Fleischindustrie.
Ganz das gleiche Unvermögen, Konflikte auf eine gesunde Basis zurückzuführen und folglich völliges Versteigen in Extreme sehen wir aktuell im Görlitzer Park. Da hat man sich auf der Basis "die Würde des Menschen ist unantastbar" dazu durchgerungen, dass wir nunmal damit leben müssen, dass unseren Kindern Heroin aufgedrängt wird, weil die Drogenhändler ja "einen unglaublich langen Weg auf sich genommen" haben und auf das Geld angewiesen sind um sich Turnschuhe zu kaufen.
https://www.welt.de/politik/deutschland/...achen.html
(inzwischen kostenpflichtig, Kopie aktuell noch hier: https://theworldnews.net/de-news/wie-sic...wer-machen )
Zitat:Klimawandel...,da schicken sie ein kleines Mädchen los,die mal kurz ein anderes Mädchen imitiert,die aber wirklich starkes Leid empfunden hat....um möglichst viel Kötbuller weiterhin zu verkaufen.
Oder so.