16.10.2019, 03:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.10.2019, 03:19 von Elevation Eight.)
(16.10.2019, 01:50)Matthias schrieb: Dieses Märchen habe ich nun nach der Walt Disney Methode zu einem Happy end geführt. Sarastro und die hasserfüllte Königin der Nacht haben sich wieder versöhnt und sind ein glückliches Paar.
Also wirklich. Das wäre ja die Vereinigung von Priesterin und Priester - und das ist nun wirklich erst den höheren Graden der Initiierten vorbehalten!
Die Freimaurer haben ja lange Zeit Frauen gar nicht zugelassen - da ist ein Frauenbild verbreitet, das auch dem der christlichen oder überhaupt patriarchalischen Tradition entspricht, wo eben Frauen als unkontrolliert, impulsiv-emotional und zuweilen als "böse" angesehen werden.
Die Priesterin taucht dann sichtbar erst wieder bei den modernen Hexenkulten auf, und natürlich bei Lady Violet.
Zitat:Das war einer der ersten Hochkulturen. Wie kann es sein, dass die Erben jetzt moralisch so verelendet sind?
Also, der William Irvin Thompson schreibt darüber ein bischen was, allerdings mit dem Blick auf eine noch frühere Zeit, als der Mensch seßhaft wurde - er macht es sich freilich eher einfach und sagt, das Patriarchat ist schuld. Das ganze unterfüttert mit einer Fülle an Betrachtungen über die Menschwerdung, über apokryphe Texte, über Yoga, und dazwischen Zusammenhänge herstellend, die, wenn sie auch vielleicht nicht wissenschaftlich einwandfrei sind, doch brilliant und faszinierend zu lesen sind. Er ist halt ein eingefleischter Vertreter der Anschauungen des New-Age, und ob das in dem Kontext ein tragfähiger Ansatz ist, naja, wer weiss das schon? Lesenswert isses allemal:
The Time Falling Bodies Take to Light: Mythology, Sexuality and the Origins of Culture, 1981
dt. Der Fall in die Zeit: Mythologie, Sexualität und der Ursprung der Kultur, 1988