12.08.2020, 22:49
Ach zu liebe Zeit, hier ist es ja genauso schlimm wie anderswo. Wohin verschwinden die Leute bloß?? Bitte sagt mir was eigentlich abgeht!
Klar, das Erkenntnis-Projekt war immer ein Randbereich, weil man hier etwas ziemlich schräges probiert: eine Thematik geistig-intellektuell zu fassen, die für die meisten Menschen eher emotional oder spielerisch zugänglich ist.
Aber genau das war auch der grund, warum ich mich hier hergetraut hab, nach meinem Zusammenbruch, als ich vor allem anderen, was irgendwie im weitesten Sinne mit Spiritualität zu tun haben könnte, eine unbeschreibliche panische Angst hatte[*].
Ja, und als ich dann so langsam mich selber wieder auf eine taugliche Spur gebracht hab, und dann eben mitgekriegt hab, dass es noch Leute gibt, die sich für Spiritualität interessieren und darüber ganz normal und vernünftig reden, hab ich mich weiter umzuschauen getraut. Hab dann ein sehr erbauliches Forum gefunden mit einem weiteren Horizont, wo man sich mit allen Arten heidnischer Religionen, magischen Praktiken, Bewusstsein, Ethnologie und vielem anderen mehr beschäftigt hat - das ist dann aber schon vor über zehn Jahren wieder aufgelöst worden, weil die Macher ihre inhaltlichen Ansprüche nicht befriedigt sahen.
Als Ersatz hab ich dann ein paar andere Foren gefunden, die aber nicht vergleichbar waren, und die inzwischen auch entweder in esoterischer Oberflächlichkeit versandet oder praktisch tot sind.
In der Anfangszeit der neuen Medien fand ich es recht überraschend, dass dort neben den zu erwartenden Themen (also die Computerei selber, allgemein intellektuelle Themen und Smalltalk) auch Grenzwissenschaften, Esoterik und Magie auftauchten - also Themenbereiche, die man eigentlich gerade nicht mit mit aufgeklärten, intellektuellen, technologisch innovativen Kreisen zusammenbringen würde. Was einen dann auch auf die Idee bringen könnte, dass in diesen Themenkreisen doch mehr zu finden sein könnte, als man trivialerweise annehmen würde, und das, was oberflächlich nur als irrwegig oder leichtgläubig wirken mag, bei tieferer Auseinandersetzung besonders weitreichende Bedeutsamkeit gewinnt...
Und gerade deswegen verstehe ich nicht, warum sich jetzt plötzlich niemand mehr dafür interessiert, und in den letzten zehn Jahren fast alle diesbezüglichen Themenkreise (ausgenommen vielleicht die bloße Konsum-Esoterik) ausgedünnt und verdorrt sind.
---
[*] um zu diesem Zusammenbruch mal was zu sagen - es ist unglaublich schwierig dazu etwas zu sagen und nicht völlig mißverstanden zu werden - aber soviel: Ganz genauso wie unser Körper durch bestimmte physische Einwirkungen Schaden nehmen kann (man spricht dann von einem "Unfall"), kann auch unser Geist beschädigt werden durch bestimmte geistige Einwirkungen.
Nehmen wir als Beispiel einen Skifahrer, der kurz unaufmerksam ist, von der Piste abkommt und mit gebrochenem Fuß an einem Baum endet. Das ist nichts ungewöhnliches und passiert in Skigebieten alleweil, und wir alle wissen, dass der unglückliche Skifahrer nun eben eine ambulante Behandlung braucht, die die Knochen wieder einrichtet, und dann rund sechs wochen Ruhe und Erholung. Und niemand wird auf die Idee kommen, ihm deswegen irgendwelche menschlichen Qualitäten abzusprechen, ihn als womöglich minderbemittelt oder generell heilungsbedürftig anzusehen. Sondern wir wissen: wenn man auf gefährlichem Gelände, zB auf einer schwierigen Skipiste, eine falsche Bewegung ausführt, dann kann man verunglücken.
Ganz anders sieht das bei geistigen Unglücken aus. Dabei verhielten sich die Dinge da eigentlich ganz genauso: wenn man in gefährlichem geistigem Gelände einen falschen Gedanken denkt, kann man ganz übel verunglücken und zu schaden kommen. Aber niemand scheint das zu kümmern. Man bräuchte dann in so einem Fall genau das, was auch unser Skifahrer braucht: jemand Kundigen, der die geistigen Prozesse wieder in ihre richtige Anordnung bringt, und dann einzige Zeit der Ruhe und Erholung.
Soetwas gibt es aber nicht. Zwar gibt es eine vielzahl sog. esoterischer "Heiler". Die wollen aber nur Gesunde heilen.
Oder genauer gesagt, sie wollen den entwurzelten und orientierungslosen modernen Zivilisationsmenschen bei der Sinnsuche unterstützen, und ihm soetwas wie Religion oder Glaube vermitteln. Das ist eine völlig andere Baustelle - das ist, wie wenn wir mit unserem verunglückten Skifahrer, anstatt seinen kaputten Fuß einzurichten, ein Motivationstraining machen würden.
Die große Schwierigkeit bei den geistigen Unfällen ist, dass man sie nicht artikulieren kann. Unser Skifahrer, auch wenn er wohl Schmerzen hat, kann immer noch erklären was er gemacht hat und wo es weh tut. Wenn aber nach einem geistigen Unfall alle Denkmuster, Emotionen und Assoziationen nur noch ein Trümmerhaufen sind und nichts davon mehr benutzbar ist, dann kann man sich nicht mehr artikulieren - man ist völlig hilflos! Dazu kommt, dass viele Zeitgenossen jemanden, der Artikulationsschwierigkeiten hat, schnell als minderbemittelt ansehen und am ehesten zum Irrenarzt schicken würden. Was natürlich auch nichts nützt, denn dort bekommt man nur Tabletten zur Ruhigstellung (ob man sie nun will oder nicht), ohne dass der Schaden irgendwie behoben würde.
Ich finde, dass genauso wie unser Bewegungsapparat ein empfindlich balanciertes System ist, auch unser Geist ein solches empfindlich balanciertes System ist. Während es aber für unseren Bewegungsapparat eine Vielzahl Leute gibt, die sich damit auskennen und unterstützen können - angefangen von schlichtem Training, über die angemessene und differenzierte Behandung von Erkrankungen, Unfällen, Überlastungsschäden, Degenerationen, Mißbildungen etc.etc, gibt es, was unseren Geist anbelangt, überhaupt niemand der sich damit auskennt.
Es gibt nur ein als normal angesehenes Durchschnittsnormal, und alles andere wird im Zweifel undifferenziert in die Schublade "irre" rsp. geisteskrank gesteckt.
Ein gewisser Trend ist dabei noch, dass in neuerer Zeit Patienten mit geistigen Beschwerden nicht mehr nur als Minderbemittelte angesehen werden, sondern eher als Opfer - zB als Opfer eines Mißbrauchs oder einer traumatischen Erfahrung. Das ist ein gewisser Fortschritt, greift aber immer noch zu kurz. Unser Skifahrer zB ist gewiss ein Unfallopfer - er braucht aber wohl kaum eine Traumatherapie. Bei einigermaßen gesunder Konstitution werden wir Menschen nämlch mit traumatischen Erfahrungen durchaus selber fertig, sofern denn der zugrundeliegende eigentliche Schaden ordentlich heilen kann.
Soviel zum Grundsätzlichen. Das was mir da -vor nunmehr fast 25 Jahren- passiert ist, war, dass ich im damals neu ausgebreiteten Internet auf einen kryptischen Text gestoßen bin von einer Art, wie ich soetwas nie zuvor gesehen hatte (und ich bin eigentlich schon recht belesen). Es handelte sich da um einen religiös-magischen Beschwörungstext. Und, da ich nichts damit anfangen konnte, aber doch wissen wollte was das sein sollte, hab ich mich in eine ruhige Ecke verzogen, reichlich Zeit genommen, und versucht mittels meiner Vorstellungskraft herauszufinden wofür dieses Material gut sein könnte.
Was ich zu dem Zeitpunkt freilich nicht wusste: dass Beschwörungstexte zu genau diesem Zweck existieren: um die Vorstellungskraft anzuregen und so eine geistige Verbindung zu der beschworenen Wesenheit (oder weisgott irgendetwas anderem) herzustellen.
Aber auch das kann man wieder niemandem so erzählen, ohne fallweise für bekloppt gehalten zu werden. Oder genauer gesagt: diejenigen die wissen dass sowas geht, die sehen das ganz undramatisch und haben offenbar ihren Spass damit. Und für die andern ist es halt bloß Einbildung, Spinnerei.
Und das ganze liegt dann irgendwo tief in einem Sumpf aus Esoterik, der sich zu 99% nur darum dreht, dass Leute überhaupt mal mit sich selber klarkommen, ganz unbesehen irgendwelcher Wesenheiten.
Klar, das Erkenntnis-Projekt war immer ein Randbereich, weil man hier etwas ziemlich schräges probiert: eine Thematik geistig-intellektuell zu fassen, die für die meisten Menschen eher emotional oder spielerisch zugänglich ist.
Aber genau das war auch der grund, warum ich mich hier hergetraut hab, nach meinem Zusammenbruch, als ich vor allem anderen, was irgendwie im weitesten Sinne mit Spiritualität zu tun haben könnte, eine unbeschreibliche panische Angst hatte[*].
Ja, und als ich dann so langsam mich selber wieder auf eine taugliche Spur gebracht hab, und dann eben mitgekriegt hab, dass es noch Leute gibt, die sich für Spiritualität interessieren und darüber ganz normal und vernünftig reden, hab ich mich weiter umzuschauen getraut. Hab dann ein sehr erbauliches Forum gefunden mit einem weiteren Horizont, wo man sich mit allen Arten heidnischer Religionen, magischen Praktiken, Bewusstsein, Ethnologie und vielem anderen mehr beschäftigt hat - das ist dann aber schon vor über zehn Jahren wieder aufgelöst worden, weil die Macher ihre inhaltlichen Ansprüche nicht befriedigt sahen.
Als Ersatz hab ich dann ein paar andere Foren gefunden, die aber nicht vergleichbar waren, und die inzwischen auch entweder in esoterischer Oberflächlichkeit versandet oder praktisch tot sind.
In der Anfangszeit der neuen Medien fand ich es recht überraschend, dass dort neben den zu erwartenden Themen (also die Computerei selber, allgemein intellektuelle Themen und Smalltalk) auch Grenzwissenschaften, Esoterik und Magie auftauchten - also Themenbereiche, die man eigentlich gerade nicht mit mit aufgeklärten, intellektuellen, technologisch innovativen Kreisen zusammenbringen würde. Was einen dann auch auf die Idee bringen könnte, dass in diesen Themenkreisen doch mehr zu finden sein könnte, als man trivialerweise annehmen würde, und das, was oberflächlich nur als irrwegig oder leichtgläubig wirken mag, bei tieferer Auseinandersetzung besonders weitreichende Bedeutsamkeit gewinnt...
Und gerade deswegen verstehe ich nicht, warum sich jetzt plötzlich niemand mehr dafür interessiert, und in den letzten zehn Jahren fast alle diesbezüglichen Themenkreise (ausgenommen vielleicht die bloße Konsum-Esoterik) ausgedünnt und verdorrt sind.
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[*] um zu diesem Zusammenbruch mal was zu sagen - es ist unglaublich schwierig dazu etwas zu sagen und nicht völlig mißverstanden zu werden - aber soviel: Ganz genauso wie unser Körper durch bestimmte physische Einwirkungen Schaden nehmen kann (man spricht dann von einem "Unfall"), kann auch unser Geist beschädigt werden durch bestimmte geistige Einwirkungen.
Nehmen wir als Beispiel einen Skifahrer, der kurz unaufmerksam ist, von der Piste abkommt und mit gebrochenem Fuß an einem Baum endet. Das ist nichts ungewöhnliches und passiert in Skigebieten alleweil, und wir alle wissen, dass der unglückliche Skifahrer nun eben eine ambulante Behandlung braucht, die die Knochen wieder einrichtet, und dann rund sechs wochen Ruhe und Erholung. Und niemand wird auf die Idee kommen, ihm deswegen irgendwelche menschlichen Qualitäten abzusprechen, ihn als womöglich minderbemittelt oder generell heilungsbedürftig anzusehen. Sondern wir wissen: wenn man auf gefährlichem Gelände, zB auf einer schwierigen Skipiste, eine falsche Bewegung ausführt, dann kann man verunglücken.
Ganz anders sieht das bei geistigen Unglücken aus. Dabei verhielten sich die Dinge da eigentlich ganz genauso: wenn man in gefährlichem geistigem Gelände einen falschen Gedanken denkt, kann man ganz übel verunglücken und zu schaden kommen. Aber niemand scheint das zu kümmern. Man bräuchte dann in so einem Fall genau das, was auch unser Skifahrer braucht: jemand Kundigen, der die geistigen Prozesse wieder in ihre richtige Anordnung bringt, und dann einzige Zeit der Ruhe und Erholung.
Soetwas gibt es aber nicht. Zwar gibt es eine vielzahl sog. esoterischer "Heiler". Die wollen aber nur Gesunde heilen.
Oder genauer gesagt, sie wollen den entwurzelten und orientierungslosen modernen Zivilisationsmenschen bei der Sinnsuche unterstützen, und ihm soetwas wie Religion oder Glaube vermitteln. Das ist eine völlig andere Baustelle - das ist, wie wenn wir mit unserem verunglückten Skifahrer, anstatt seinen kaputten Fuß einzurichten, ein Motivationstraining machen würden.
Die große Schwierigkeit bei den geistigen Unfällen ist, dass man sie nicht artikulieren kann. Unser Skifahrer, auch wenn er wohl Schmerzen hat, kann immer noch erklären was er gemacht hat und wo es weh tut. Wenn aber nach einem geistigen Unfall alle Denkmuster, Emotionen und Assoziationen nur noch ein Trümmerhaufen sind und nichts davon mehr benutzbar ist, dann kann man sich nicht mehr artikulieren - man ist völlig hilflos! Dazu kommt, dass viele Zeitgenossen jemanden, der Artikulationsschwierigkeiten hat, schnell als minderbemittelt ansehen und am ehesten zum Irrenarzt schicken würden. Was natürlich auch nichts nützt, denn dort bekommt man nur Tabletten zur Ruhigstellung (ob man sie nun will oder nicht), ohne dass der Schaden irgendwie behoben würde.
Ich finde, dass genauso wie unser Bewegungsapparat ein empfindlich balanciertes System ist, auch unser Geist ein solches empfindlich balanciertes System ist. Während es aber für unseren Bewegungsapparat eine Vielzahl Leute gibt, die sich damit auskennen und unterstützen können - angefangen von schlichtem Training, über die angemessene und differenzierte Behandung von Erkrankungen, Unfällen, Überlastungsschäden, Degenerationen, Mißbildungen etc.etc, gibt es, was unseren Geist anbelangt, überhaupt niemand der sich damit auskennt.
Es gibt nur ein als normal angesehenes Durchschnittsnormal, und alles andere wird im Zweifel undifferenziert in die Schublade "irre" rsp. geisteskrank gesteckt.
Ein gewisser Trend ist dabei noch, dass in neuerer Zeit Patienten mit geistigen Beschwerden nicht mehr nur als Minderbemittelte angesehen werden, sondern eher als Opfer - zB als Opfer eines Mißbrauchs oder einer traumatischen Erfahrung. Das ist ein gewisser Fortschritt, greift aber immer noch zu kurz. Unser Skifahrer zB ist gewiss ein Unfallopfer - er braucht aber wohl kaum eine Traumatherapie. Bei einigermaßen gesunder Konstitution werden wir Menschen nämlch mit traumatischen Erfahrungen durchaus selber fertig, sofern denn der zugrundeliegende eigentliche Schaden ordentlich heilen kann.
Soviel zum Grundsätzlichen. Das was mir da -vor nunmehr fast 25 Jahren- passiert ist, war, dass ich im damals neu ausgebreiteten Internet auf einen kryptischen Text gestoßen bin von einer Art, wie ich soetwas nie zuvor gesehen hatte (und ich bin eigentlich schon recht belesen). Es handelte sich da um einen religiös-magischen Beschwörungstext. Und, da ich nichts damit anfangen konnte, aber doch wissen wollte was das sein sollte, hab ich mich in eine ruhige Ecke verzogen, reichlich Zeit genommen, und versucht mittels meiner Vorstellungskraft herauszufinden wofür dieses Material gut sein könnte.
Was ich zu dem Zeitpunkt freilich nicht wusste: dass Beschwörungstexte zu genau diesem Zweck existieren: um die Vorstellungskraft anzuregen und so eine geistige Verbindung zu der beschworenen Wesenheit (oder weisgott irgendetwas anderem) herzustellen.
Aber auch das kann man wieder niemandem so erzählen, ohne fallweise für bekloppt gehalten zu werden. Oder genauer gesagt: diejenigen die wissen dass sowas geht, die sehen das ganz undramatisch und haben offenbar ihren Spass damit. Und für die andern ist es halt bloß Einbildung, Spinnerei.
Und das ganze liegt dann irgendwo tief in einem Sumpf aus Esoterik, der sich zu 99% nur darum dreht, dass Leute überhaupt mal mit sich selber klarkommen, ganz unbesehen irgendwelcher Wesenheiten.