Zitat:Elevation Eight schrieb:
<Alle Gewalt geht immer von Männern aus. Alle Kriege werden von Männern geführt. Alle Unterdrückung und Sklaverei und aller Mißbrauch wird immer von Männern verursacht. Deswegen dürfen Männer nicht geliebt werden.> Das war die neue Politik der '68er', und das galt es zu akzeptieren
Ah, der Gendersexismus. Ich bin nun fast zwei Jahre in diesem Thema. Während meiner Auseinandersetzung mit dem Schlüsselthema "Männlichkeit" kam ich nicht umhin, auf die Debatten, Entwicklungen und Lager zu schauen, die sich um den Feminismus versammelt haben. Mir scheint, als würde in konzentrierter Form eine Retourkutsche für die aus natürlich gewordenen Rollengefügen hervorgegangenen "Machtverhältnisse" zwischen Männern und Frauen erfolgen. Der Krieg gegen den Mann ist beispiellos. Die Idee, dass die Frau immer noch "nachziehen" müsse, sei es aufgrund von Gender-Gap Narrativen oder kolportierten Gewaltstatistiken, während der Mann in einer Art "Schuldstarre" verharrt und sehenden Auges den Untergang seiner eigenen Geschlechtsidentität zulässt - (da, wie du sagst, Mannsein der neuartigen Frauenbewegungen entsprechend niedrig und roh zu sein scheint) ist ganz und gar "des Teufels".
Es hilft weder Frau, noch Mann, in Brechstangenmanier "weibliche Verhältnisse" zu schaffen. Vielmehr MUSS bilateral geschaut werden, MUSS berücksichtigt werden, dass beide Geschlechter eine Festigung ihrer Würde erfahren. Machotum und Jähzorn beschreiben Angst und Bedürftigkeit und deuten an, dass "Luft zum Atmen" fehlt .Vor allem aber fehlt die Initiation ins Männliche, mit der ein essentielles Bewusstsein einhergehen würde.
Ich bin ein großer Gegner von einer Kultur der Aufreizung und Nacktheit, die noch dazu den Mann "gezähmt" sehen will, also alle medizinisch / psychologischen Erkenntnisse über Ur-Sexualtriebe ignoriert. Demnach halte ich es für gequollenen Bullshit, eine "maskuline" Sprachlandschaft zu neutralisieren, ohne wie so oft in dieser maroden Welt - das Wesentliche - anzugehen.
]Erinnert mich an den Turbo-Umweltaktionismus qua Greta Jeanne D`Arc Thunberg. Wie kann es sein, dass ein Schrei durch die Welt fegt, wenn ein Grashalm geknickt wird, während das für uns Entscheidendste - die Würde des Menschen - mit Füßen getreten wird? Was interessiert es die Baumfäller, Nerzhäuter, Chemiekonzernarbeiter und so fort, was mit der Umwelt passiert, wenn ihre Welt durch Demütigungen, Kastensysteme und Existenzängste verekelt wird? Räumen wir erstmal mit diesem schwachsinnigen Endzeitkapitalismus auf, ehe wir den Elan für Schadensersatz in Punkto Umweltverwüstung aufbringen!
Zitat:Insofern war meine Motivation für die Suche, dass ich in dieser Welt eh nichts zu verlieren hab, und dass ich wissen wollte, was Gott sich bei dem Scheiß eigentlich gedacht hat. (Antwort ist: gar nix, es sind die Menschen, die derlei Dreck ausgeheckt haben.)
"Dem Scheiß." Weißt du, ich lese dich gerne und wertschätze die Tiefe und Klarheit deiner Beiträge. Du bist mir eine ganz und gar liebe Mitperson, obzwar wir uns hier nur auf kristallinem Bildschirm austauschen. Was mich aber immer wieder stocken lässt, ist etwas Weltabgewandtes, Verneinendes, irgendwie auch Verwüstetes. Keine Ahnung, vielleicht spiegel ich mich in diesen Beiträgen auch. In meiner Analyse lerne ich derzeit Projektionen zu entlarven. Ich erschaffe mir nämlich ganz gerne virtuelle, abstrakte Feinde ("die Gesellschaft", "der Vatikan", "der Kapitalismus"...) , an die ich dann meine ganze Spannung adressiere, ohne auf Antwort hoffen zu brauchen, die natürlich in mir selbst ruht, wo es ja eigentlich drum geht, also um das, was IN MIR ist und nicht jenseits und wohl nur gedanklich... (Hab mich in den letzten Wochen btw an Gesellschaft des Spektakels ordentlich aufgeladen und bin an dem Punkt, wo ich das "Drumherum" als nicht mehr aushaltbar empfinde...)
Zitat:Aber jetzt hab ich schon fast ein Jahr lang mit keinem Menschen mehr ein Wort geredet - und das ist seelisch extrem belastend. Da wird man zum Kaspar Hauser, denn der Mensch ist ein soziales Wesen und hält das nicht aus.Jap. Las letztens noch einen Artikel über unseren "Sozialhunger", der vom selben Hirnzentrum gesteuert wird wie der Hunger auf Nahrung. Wir verhungern E8. That`s the point.
(Wie findest du eigentlich Hunde als Haustiere?)
Also mir hilft gerade die Sonne und das tägliche Abtasten sinnlicher Eindrücke für 60 Minuten. Sosein, reine Schau oder wie man das nennen möchte. Ohne das, keine Ahnung. Ich backe ab und an ein Brot, das tut auch gut. Drogen lass ich weitmöglichst weg, sie helfen nicht. Ich vermisse meine Freunde und eine Partnerschaft. Aber das will ich eigentlich nicht aussprechen.
The whole man must move together.