(12.12.2024, 20:40)Elevation Eight schrieb:(12.12.2024, 19:00)Matthias schrieb: Aber lass uns bei dem Thema eine Pause machen und mit Eik besprechen, wie wir den Bereich für solche Fragen am besten benennen. Hier würde ich dann auch die Erfahrung des "geistigen Unfalls" von E8 aufnehmen wollen. Mir währe hier auch wichtig, zu klären, wann wir von einer ernstzunehmenden psychischen Erkrankung sprechen müssen (die meiner Meinung nach dann auch in die Hände von Medizinern gehört), wann es sich um eine emotionale Krise handelt, die vermutlich jeder durchlebt, wann wir von einer spirituellen Krise, oder gar von einem geistig/spirituellen Unfall sprechen müssen. Ich denke es lohnt sich die Begriffe zunächst abzugrenzen, wohl wissend das es Überschneidungen gibt und auch vermischt auftreten kann.
Matthias, Du hast offenbar sehr heftige Erfahrungen gemacht, und das tut mir leid.
Mit der Thematik von Persönlichkeitsstörungen berührst Du hier eine Angelegenheit, in der es sehr viel mehr zu finden gibt, und die mit einem Blickwinkel auf die kilinischen Psychologie bzw. Traumatherapie auch m.E. kaum recht zu erfassen ist.
Der reihe nach: ich habe hier von Dir den Begriff "dissoziative Persönlichkeit" gelesen und dann erst mal nachschlagen müssen, was das eigentlich ist. Dann war ich fassungslos - denn das hat mit anderen Dingen zu tun, in denen ich schon seit Jahrzehnten forsche.
Nachdem ich etwa um 2001 die Aussendungen von Juliane empfangen hab, und da einen gesunden Blickwinkel auf die Gnosis erfahren hab, hab ich wieder so viel Mut bekommen, um meine Erkundungen weiterzuführen in den Dingen, hinter denen ich eigentlich her bin - konkreter: wer das waffenfähige Material im Vorgarten meines Bewusstseins deponiert hat. Denn im Gegensatz zu sicherlich vielen anderen Menschen, die, wenn sie die Kontrolle über ihr Bewusstsein verlieren, vor allem professionelle Hilfe suchen, nehme ich soetwas eher in bewährter Einzelkämpfer-Manier und versuche erstmal herauszufinden, "what I'm up against".
Meine Erkundungen waren über die Zeit durchaus ergiebig (wenn auch nicht befrieidigend), und um das etwas abzukürzen, verweise ich auf die Wikipedia-Seite, und dort konkret auf den Abschnitt "A form of possession". In der deutschsprachigen Seite gibt es leider nichts entsprechendes, und auch die englische beklagt sich über "mangelnde Verifikation" - das ficht uns freilich nicht an, denn dieser Text entspricht sehr gut dem, was ich über die Jahre in vielen Gesprächen mit aktiv Beteiligten erfahren hab. (Wenn also Wikipedia diese Statements zu löschen sich entschließt, werden sie zumindest in der Historie erhalten bleiben.)
Was dort beschrieben wird - "a state in which an individual's normal personality is replaced by another" - ist nichts anderes als was als klinisches Symptom einer dissoziativen Persönlichkeit beschrieben ist.
Und was die aktiv Praktizierenden mir beschrieben haben, geht dahin, dass der Priester (oder die Priesterin) seinen Körper der Gottheit zur Verfügung stellt, auf dass die Gottheit aus diesem Körper heraus agieren kann - um dann zB Weissagungen und Prophezeiungen für die Gläubigen zu verkünden. Ein entscheidender Punkt, der betont wurde, ist, dass der Priester (also der sterbliche Mensch) danach keine Erinnerung an diese Episode hat. (Auch das deckt sich mit der klinischen Beschreibung.) Es handelt sich da also offenbar nicht nur um die Idee, ein irgendwie berufenes Wesen zu sein und irgendetwas zu "channeln".
Wenn wir weiterhin die Idee der Besessenheit heranziehen, also den klassischen Exorzist, wo irgendjemand "vom Teufel besessen" ist, dann ist auch das exakt dasselbe! Lediglich die religiöse Wertung des Phänomens unterscheidet sich.
Der entscheidende Punkt ist nun: diese Dinge sind das normale Handwerkzeug von Priestern, sie sind seit Jahrtausenden üblich und werden praktiziert. Es handelt sich dabei nicht genuin um eine "Störung", sondern um eine Technik!
Und wir haben in der praktischem Magie immer wieder das Problem, dass sog. "wilde Talente" sich durch irgendein Geschick plötzlich mit Fähigkeiten konfrontiert sehen, die üblicherweise nur einem Priester zugänglich gemacht werden, und nur nach einem sehr tiefgreifenden Training und entsprechender Ausbildung, wo er lernt damit umzugehen.
Heutzutage, wo nahezu alles vormalige Geheimwissen irgendwo als geschriebens Wort in-the-open ist, gibt es genügend Lehrbücher, die solche Techniken beschreiben. Ein seriöses solches Lehrbuch aus dem rechtshändigen ("weißmagischen") bereich ist zB Ashcroft-Nowicki, Magische Rituale. Im linkshändigen ("schwarzmagischen") Bereich gibt es Bluefluke's "Psychonaut Field Manual" - überall im Netz zu finden.
Anyway, man kann das Zeug also lernen. Und in der Alten Zeit, bevor die Romkirche alles mit ihrer komischen Religion überflutet hat, haben die Priester das auch gelernt. Mal gefragt, warum eigentlich überall auf der Welt, praktisch alle Kulturen irgendein Götterpantheon entwickelt haben - die zumeist sogar recht ähnlich aussehen - wenn es doch nach moderner Lehrmeinung diese Götter gar nicht gibt? Ganz einfach, weil es sie sehr wohl "gibt", weil sie nämlich invozierbar sind.
Die griechische Kultur, die wir glücklicherweise noch in der Schule lernen als "Klassisches Altertum", wimmelt von "Halbgöttern". Was ist so ein "Halbgott"? Per definition ist es jemand, der aus einer Vermählung eines Gottes mit einer Sterblichen hervorgegangen ist (oder umgekehrt). Wenn man da nun Invokation hinzunimmt, dann ist das gar nichts so unverständliches - denn wenn jemand eine Gottheit invoziert, dann ist diese Person der Gott. Dann gibt es da ein Ding, das eigentlich Heiliges Geheimwissen ist, das nennt sich Hieros Gamos. Inzwischen ist das auch überall breitgetreten, und es gibt sogar eine Wikipedia seite (auch hier ist die englische etwas besser). Wer sich mit der Landplage für Frauen in der Midlife-Crisis, auch bekannt als der Mist von Avalon, beschäftigt hat, hat davon gehört, und sogar in Sakrileg/DaVinci-Code findet sich eine Andeutung (80% Prozent davon sind grotesker Blödsinn, die übrigen 20% sind, nunja, recht amüsant). Was da passiert, ist schlicht, dass Priester und Priesterin im invozierten Zustand miteinander Liebe machen (und ja, das fetzt).
Ich für meinen Teil hab immer gewußt, dass Sex extrem gefährlich für das Bewusstsein ist, und hab tunlichst die Finger davon gelassen. Als mir dann irgendwann eine Lady begegnet ist, die offenbar eine ausgebildete Tantra-Lehrerin ist (jedenfalls hat sie grad einen Kurs solcherart geleitet), dachte ich dass das Risiko für ein bischen Genußvögeln vertretbar wäre. Das Ergebnis war, die Frau ist im Lauf der darauffolgenden Wochen komplett durchgedreht (auf gut deutsch: ihre ganzen Leichen im Keller sind hochgekommen), und ist dann zu einem Engelmedium um sich heilen zu lassen. Das Zeug ist power-medicine, und offenbar niemand hier in dieser Kultur kann angemessen damit umgehen - aber das nur am Rande.
Es gibt seit Anbeginn der Menschheit entsprechende Berichte von jenen, die die Grenzen des Sichtbaren überschritten haben: Schamanen, Priester, Magier und Mystiker. Sie suchten alle nach Antworten, die nicht in der physischen Welt zu finden sind, fanden aber Türen zu Realitäten, die unsere alltägliche Wahrnehmung übersteigen. Die alten Mysterienkulte – wie die eleusinischen Riten oder die ägyptischen Einweihungen – waren keine blanken religiösen Zeremonien, sondern codierte Reisen in die Tiefen des Seins.
Teilnehmer solcher Kulte erlebten Visionen, Transformationen und oft auch Begegnungen mit übernatürlichen Wesenheiten. Die Initiationen waren wohl ein radikaler Bruch mit ihrer gewöhnlichen Existenz: Sie führten zu einer Begegnung mit dem sg. Göttlichen, aber auch mit den eigenen Schatten. Der Sprung ins Unbekannte war halt auch ein Risiko – nicht jeder kehrte unversehrt zurück.
"Magie" ist nach meinem Verständnis nicht nur ein Werkzeug, sondern eine Sprache, mit der wir die "Kräfte der Schöpfung" adressieren können. Elemente, Sterne, Gedanken und Gefühle – alles ist miteinander verwoben. F. Bardon beschreibt Magie als die Kunst, bewusst mit diesen Energien umzugehen. Sie ist weder gut noch böse; sie ist eine Wissenschaft der Seele, der Gedanken und der Symbole.
Ein Schlüsselphänomen der Magie ist die von dir mehrfach erwähnte Invokation: das bewusste Rufen einer Kraft, sei es ein Gott, ein Engel, ein Dämon oder eine archetypische Energie. In dieser sg. Invokation verschmelzen die Grenzen zwischen dem Ich und dem Anderen. Der Magier wird ein Kanal, ein Medium, ein Gefäß – eine Erfahrung, die gleichermaßen ekstatisch wie gefährlich sein kann. Eine unkontrollierte Invokation, gerade wenn sie getrieben von Neugier oder Arroganz wird, hat viele irre gehen lassen oder schlimmeres.
Die Welt der Magie ist voller Phänomene, die rational schwer zu erklären sind. Dazu fallen mir ein:
- Astralreisen: Das bewusste Verlassen des physischen Körpers, um in andere Ebenen der Existenz einzutreten.
- Egregoren (sic!): Kollektiv geschaffene geistige Wesen, die durch gemeinsame Gedanken oder Rituale entstehen. Sie können Macht und Wissen verleihen, aber auch ihre Schöpfer beherrschen, wenn sie unkontrolliert wachsen.
- Elementare Magie: Die Arbeit mit den Kräften von Erde, Wasser, Feuer und Luft. Jede dieser Energien trägt eine eigene Intelligenz, die, so sagt man, erweckt und gelenkt werden kann.
- Synchronizität: Wenn Ereignisse auf unerklärliche Weise miteinander verbunden scheinen, spiegeln sie oft den Einfluss unsichtbarer Kräfte wider.
Die alten Hexen und Magier sprachen von „Nachtseiten“ der Seele – jene dunklen Bereiche des Bewusstseins, in denen Alpträume, Begierden und unerlöste Schatten herrschen. Diese Zonen sind nicht nur psychologisch, sondern auch metaphysisch real. Jene, die sich ohne Führung dorthin wagen, riskieren, sich selbst zu verlieren.
Heute, in einer Zeit, in der Wissen überall zugänglich ist, fehlt leider häufig die Weisheit, es zu nutzen. Die Rituale der Alten sind in Büchern niedergeschrieben, die Formeln der Magie werden im Internet verbreitet – doch ohne einne adäquate innere Schulung und Disziplin des Geistes bleibt der Zugang zu den wahren Geheimnissen in aller Regel verschlossen.
Bardon selbst warnte davor, dass jede Reise in die Magie mit der Arbeit am eigenen Bewusstsein beginnt. Ohne die Reinigung von Gedanken, Emotionen und Absichten wird der Magier nicht die Kraft kontrollieren, die er zu rufen versucht. Castaneda brachte hierzu seine berühmte Inselmetapher zum Ausdruck: das wahre Selbst ist eine Insel, verborgen in einem Ozean aus Chaos, Schatten und unbewussten Inhalten. Wer unvorbereitet in sich abtaucht, riskiert, den "Morast" dieses Ozeans mit nach oben zu ziehen und sich selbst zu überwältigen. Der Weg zur inneren Klarheit erfordert Geduld, Disziplin und bewusste Auseinandersetzung, um die Insel nach und nach freizulegen und zu einem stabilen, erleuchteten Selbst zu werden.
e8 schrieb: Und all das ist keine Krankheit, sondern Teil der konstruktiven Eigenschaften von Bewusstsein.
Was hältst du von:
https://de.wikipedia.org/wiki/Operating_Thetan
?
The whole man must move together.