13.01.2025, 21:05
(12.01.2025, 23:49)Voitlanger schrieb: Die Gnosis lässt sich in zwei große Strömungen einteilen, wie zwei Pfade durch das mystische Labyrinth von Hangara. Der eine Pfad führt zu den Geheimnissen des Ahnketanus,
Ahnketanus kenne ich nicht. (Macht aber nix.)
Zitat:wo nur die Eingeweihten Zugang finden – jene, die sich durch ihre angeblich höhere Schwingung, ihr tieferes Wissen und ihre exklusiven Visionen als „Auserwählte“ fühlen. Dieser Weg nährt das Ego, das sich in der Rolle des Wissenden suhlt: „Ich habe die Wahrheit erkannt, ich bin Teil eines elitären Kreises.“ Doch was ist das, außer einer Illusion, einem Spielball der Ich-Bezogenheit? Es ist das Labyrinth, das sich immer enger zieht, bis man nicht mehr zwischen Selbsterkenntnis und Selbsttäuschung unterscheiden kann.
Der andere Pfad führt zu einer scheinbar universelleren Wahrheit, einer Gnosis, die sagt: „Der Schlüssel zur Erkenntnis liegt in jedem selbst.“ Die Tore der Selbsterfahrung stehen allen offen, jeder kann durch seine eigene Verbindung zur Quelle – oder nennen wir es den großen Geist von Ahnketanus – Erkenntnis gewinnen. Klingt wunderschön, nicht wahr? Aber kaum jemand wandelt wirklich diesen Weg. Denn was bedeutet es, wenn jede Wahrheit gleichwertig ist? Es führt dazu, dass keine Diskussion möglich wird. Es wäre, als würde jemand sagen: „Meine Lieblingsfarbe ist die ewige Flamme des Blau“, und ein anderer antwortet: „Das kann nicht sein, denn ich habe im großen Kreis des Roten Lichts meditiert.“ Wer möchte so debattieren? Niemand.
So endet jede Diskussion wieder im engen Labyrinth, wo die vermeintlichen Sucher der Erkenntnis ihre Wahrheit in Hierarchien einteilen. Es wird wieder ein Wettbewerb: Wer hat das tiefere Wissen? Wer spürt die geheimen Energien? Wer hat das kosmische Siegel des Ahnketanus gelöst? Doch all das ist nichts weiter als ein Spiegel des Egos – nicht des Göttlichen.
Ah, danke. Das ist es, was Juliane immer als "Spielwiesen" bezeichnet hat.
Natürlich sind das allesamt Irrwege.
Letztlich geht es immer nur darum, den Laser auf die richtige Frequenz zu stellen, bei der das Hologramm sichtbar wird. Und das rechtfertigt sich dann aus sich selbst.
Genauso: wenn du den richtigen Schlüssel findest, dann geht die Tür auf. Das ist die Evidenz, und ist Evidenz genug. Es gibt keine Notwendigkeit, über die Natur des richtigen Schlüssels zu philosophieren.
Aber die Tür kannst Du nur selber für Dich aufmachen.
Und die Frage, ob man das besser innerhalb eines hermetischen Ordens, nach langjähriger Ausbildung, tut, oder besser eigenmächtig als Selbsterfahrung - nun, die ist in der tat schon des langen und weiten diskutiert worden.