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Was sagen uns Kriege und jährliich 170000 Hungertote ?
#39
Wenn die Menschheit (also jeder einzelne Mensch) nur Götzen haben, damit bedeutet es, dass du, dir ein Teil der Menschheit ist, auch ein Götzen haben muss. Deiner heißt halt wirklicher Gott. Das macht es vielleicht auf den ersten Blick ein bisschen schwierig, weil man denken könnte, dass du jetzt mal den wirklichen Gott kennst. Aber so ist das ja mal. Jeder nennt ja seinen Götzen nicht Götze, sondern Gott. So wie du halt eben auch.

Dass es im 21. Jahrhundert immer noch Kriegstote und Hungertote gibt, sagt viel über die Menschheit aus – sowohl über ihre strukturellen Schwächen als auch über ihre moralischen Widersprüche. Technologisch ist die Menschheit auf einem Höhepunkt: Sie kann Menschen ins All schicken, künstliche Intelligenz entwickeln und hochkomplexe wirtschaftliche Systeme steuern. Dennoch scheitert sie daran, grundlegende Probleme wie die Vermeidung von Kriegen und die Sicherstellung einer ausreichenden Ernährung für alle zu lösen.

Das zeigt zunächst, dass menschliche Gesellschaften nicht primär von Vernunft oder technologischem Fortschritt gesteuert werden, sondern von politischen, wirtschaftlichen und machtstrategischen Interessen. Kriege entstehen nicht aus Notwendigkeit, sondern aus bewussten Entscheidungen, die auf Machtstreben, geopolitischen Interessen oder ideologischen Konflikten basieren. Hunger hingegen ist längst kein unvermeidbares Naturphänomen mehr, sondern eine Folge von Verteilungsproblemen, wirtschaftlicher Ausbeutung und politischer Ignoranz. Die Welt produziert genug Nahrung, um alle Menschen zu ernähren – doch Kriege, Korruption und wirtschaftliche Interessen verhindern eine gerechte Verteilung.

Gleichzeitig zeigt diese Realität eine tiefgehende moralische Inkonsequenz. Während in manchen Regionen der Welt Überfluss herrscht, Lebensmittel vernichtet werden und Fettleibigkeit ein Problem darstellt, sterben anderswo Menschen an Unterernährung. Während Staaten Billionen für Rüstung ausgeben, fehlen vergleichsweise geringe Summen, um Hungersnöte zu verhindern. Das spricht nicht für eine prinzipiell unmoralische Menschheit, aber für eine Weltordnung, in der moralische Werte oft hinter wirtschaftlichen und machtpolitischen Kalkülen zurückstehen.

Letztlich macht diese Situation auch deutlich, dass die Menschheit trotz aller Fortschritte nicht in der Lage ist, grundlegende ethische Prinzipien global durchzusetzen. Weder Kriege noch Hungersnöte sind unausweichliche Naturgesetze – sie sind menschengemacht und könnten durch konsequentes politisches Handeln, internationale Kooperation und eine moralisch reflektierte Wirtschaftspolitik minimiert oder gar beseitigt werden. Dass dies nicht geschieht, offenbart eine eklatante Diskrepanz zwischen dem, was technisch möglich und moralisch geboten wäre, und dem, was tatsächlich geschieht.
Visionen entwerfen, Realität erbauen.
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RE: Was sagen uns Kriege und jährliich 170000 Hungertote ? - von Michael (Voitlanger) - 05.03.2025, 10:37

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