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(30.09.2020, 23:29)Melvin schrieb: Zitat:Zitat:Ich hab in den frühen 2000ern einer Beschwörung beigewohnt
Ich beneide Dich.
Ich kanns mir zwar denken, aber dennoch: warum?
NA aus demselben grund, aus dem es Leute gibt die sowas machen. Die versprechen sich ja was davon, sonst täten sie es nicht. Und wenn ichs miterlebt/gespürt hätt, dann könnt ich vielleicht sagen was da passiert und was es bedeutet.
Zitat:Der Internet-Vergleich gefällt mir übrigens sehr gut, weil es das tatsächlich adäquat beschreibt.
Das hat mir meine Mutter mal erklärt: dass die Menschen nichts neues erfinden sondern nur das nachbauen was es in der Natur schon gibt. Und viele Künstler, eh Schriftsteller beschreiben in ihren Büchern magische Zusammenhänge, sind sich aber selber gar nicht dieser Zusammenhänge bewusst (sondern "channeln" sie sozusagen nur). Weitergeführt heisst das beides nun dass man mit dem Internet die transpersonale verbundenheit des Geistes nachgebaut hat, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Ganz amüsantes, groteskes Detail am Rande: es gibt das sog. OSI-7-Schichten Modell, das die Netzwerkprotokolle beschreibt, die schichtweise aufeinander aufbauend etabliert werden müssen, um einn Netzwerkverbindung herzustellen: Kupfer-Ethernet-IP-TCP-HTTP-Security-Anwendung. Und es gibt eine indische Idee von 7 aufeinander aufbauenden sog. 'Chakren', die nacheinander aktiviert werden, um Erleuchtung zu erfahren und die Verbundenheit mit der Schöpfung.
Sind schon bizarre Zufälle.
Zitat:Zitat:Ja und nein. Es wäre natürlich schön wenn man es mit Menschen zu tun hätte, die ein tief verinnerlichtes Bewusstsein davon haben, dass sie Teil eines Ganzen sind. Ansonsten sollte es gar nichts weiter brauchen, weil das alles eh da ist: Transpersonalität ist inhärente Eigenschaft der Schöpfung.
Du kannst Dich also ganz gestrost zurücklehnen und den Fakt akzepteren, dass du nicht weisst wo ich aufhöre und Du anfängst - weil dieser Punkt nicht klar definiert ist. Genieße es.
Alter... Bitte sei ehrlich: genießt du das? Mich verunsichert das eher. Und beim Zurücklehnen streikt und spannt mein Körper. Muss auch gerade an Heideggers "Ins Nichts hineinlehnen" denken, glaube im Sinne der Furcht.
Nunja, ehrlich: das braucht seine Zeit. (Dasselbe hat mir vor vielen Jahren mal ein Sufi-Lehrer gesagt, als ich gefragt hab wie man damit klarkommen soll.)
Und dann: ich hab diese Schöpfung nicht gebaut.
Aber ich stelle eben fest dass es so ist. Und da Du offenbar ähnliches feststellst, können wir auch beide feststellen, dass wir offenbar nicht verrückt sind (vulgo: spinnen, uns etwas nur einbilden), sondern die Angelegenheit richtig erkennen. Ändern können wir sie aber auch nicht.
Folglich haben wir nur die Wahl, zu entscheiden wie wir uns dabei fühlen wollen: ob wir drunter leiden oder darüber schmunzeln. Das freilich ist eine Wahl, die zu treffen wir frei sind, nämlich unsere eigenen Emotionen zu gestalten. So, also, was ist dann sinnvoll? Das musst Du natürlich ganz für Dich entscheiden.
Industrietrockner!? Ist das geil! Danke!!! You made my day!
Zitat:Juliane kann das auch und hat es mir ne Weile nach meiner Einweihung und dem exzessiven "Daikomyo"-Gechante angeraten, ganz nüchtern und frei von irgendwelchen Anrufungen anzuwenden.
Sehr vernünftig.
Zitat:Nur am Rande: Schon mal einen Shadowrun gemacht?
Klingt irgendwie nach Republic-of-Gamers? Keine Idee was das ist.
[/quote]
Zitat:E8, bitte bitte bitte zeig mir, wie ich diesen Anker auswerfe. Ich bin ein Luftikuss und Bodennähe ist mir eher fremd. Und ich habe dieses "Ding" in mir. Seit 2013. Es ist mein Gott, denn ich kenne nichts mächtigeres.
Hmja, da war ich ein bischen zu schnell. Ich für meinen Teil hab irgendwann mal den Vorhang zerrissen - was nicht gerade nach Lehrbuch war, aber zuvor hatte ich mich an psychoaktiven drogen überfressen, was ganz und gar nicht nach Lehrbuch war. Aber im Langzeiteffekt hat sich das doch als das richtige erwiesen. Nur das kann niemand "nachmachen" und ist wahrscheinlich so auch nicht empfehlens wert.
Ansonsten aber, gibt es für "luftikus" und "bodennähe" auch eine ganz einfache Antwort: Erdung. Das ist, nach Ansicht der Lehrbuchschreiber, mit das Wichtigste wenn man anfängt mit dem Bewusstsein zu experimentieren.
Wie das geht - da gibts ganz viele Möglichkeiten, es kommt darauf an was dich persönlich anspricht und die gewünschte Wirkung hat. In den Lehrbüchern der Lehrbuchschreiber stehen viele Möglichkeiten. Erstbester Link:
https://www.taste-of-power.de/wege-dich-zu-erden/
90% davon ist typischerweise müll, aber das macht ja nichts, einfach das raussuchen was für Dich funzt (es gibt reichlich seiten dieser Art).
Cheerio!
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03.10.2020, 01:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.10.2020, 01:16 von Melvin.)
(01.10.2020, 02:55)Elevation Eight schrieb: Das hat mir meine Mutter mal erklärt: dass die Menschen nichts neues erfinden sondern nur das nachbauen was es in der Natur schon gibt. Und viele Künstler, eh Schriftsteller beschreiben in ihren Büchern magische Zusammenhänge, sind sich aber selber gar nicht dieser Zusammenhänge bewusst (sondern "channeln" sie sozusagen nur). Weitergeführt heisst das beides nun dass man mit dem Internet die transpersonale verbundenheit des Geistes nachgebaut hat, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Ganz amüsantes, groteskes Detail am Rande: es gibt das sog. OSI-7-Schichten Modell, das die Netzwerkprotokolle beschreibt, die schichtweise aufeinander aufbauend etabliert werden müssen, um einn Netzwerkverbindung herzustellen: Kupfer-Ethernet-IP-TCP-HTTP-Security-Anwendung. Und es gibt eine indische Idee von 7 aufeinander aufbauenden sog. 'Chakren', die nacheinander aktiviert werden, um Erleuchtung zu erfahren und die Verbundenheit mit der Schöpfung.
Sind schon bizarre Zufälle.
Auch das ist sehr richtig und vernünftig betrachtet. Mein Kollege, Informatiker, bedient sich ständig biologischer Systeme. Glaube er nennt das Bioinformatik. Bist du auch aus der Sparte?
Zitat:Ja und nein. Es wäre natürlich schön wenn man es mit Menschen zu tun hätte, die ein tief verinnerlichtes Bewusstsein davon haben, dass sie Teil eines Ganzen sind. Ansonsten sollte es gar nichts weiter brauchen, weil das alles eh da ist: Transpersonalität ist inhärente Eigenschaft der Schöpfung.
Du kannst Dich also ganz gestrost zurücklehnen und den Fakt akzepteren, dass du nicht weisst wo ich aufhöre und Du anfängst - weil dieser Punkt nicht klar definiert ist. Genieße es.
Zitat:Nunja, ehrlich: das braucht seine Zeit. (Dasselbe hat mir vor vielen Jahren mal ein Sufi-Lehrer gesagt, als ich gefragt hab wie man damit klarkommen soll.)
Und dann: ich hab diese Schöpfung nicht gebaut.
Aber ich stelle eben fest dass es so ist. Und da Du offenbar ähnliches feststellst, können wir auch beide feststellen, dass wir offenbar nicht verrückt sind (vulgo: spinnen, uns etwas nur einbilden), sondern die Angelegenheit richtig erkennen. Ändern können wir sie aber auch nicht.
Folglich haben wir nur die Wahl, zu entscheiden wie wir uns dabei fühlen wollen: ob wir drunter leiden oder darüber schmunzeln. Das freilich ist eine Wahl, die zu treffen wir frei sind, nämlich unsere eigenen Emotionen zu gestalten. So, also, was ist dann sinnvoll? Das musst Du natürlich ganz für Dich entscheiden.
Hm. Wie treffe ich diese Wahl, wenn schon alles in mir emotional ausgerichtet ist? Oder meinst du, dass wir uns selbst die richtigen Triggerreize suchen solltern? Ich hab zumindest verstanden, dass ich (zunächst) nicht Herr im eigenen Haus bin und ja - das geht an Herrn Freud - das war sehr demütigend.
Zitat:Nur am Rande: Schon mal einen Shadowrun gemacht?
Zitat:Klingt irgendwie nach Republic-of-Gamers? Keine Idee was das ist.
Ich meine Schattenarbeit im Sinne C. G. Jungs.
Zitat:Hmja, da war ich ein bischen zu schnell. Ich für meinen Teil hab irgendwann mal den Vorhang zerrissen - was nicht gerade nach Lehrbuch war, aber zuvor hatte ich mich an psychoaktiven drogen überfressen, was ganz und gar nicht nach Lehrbuch war. Aber im Langzeiteffekt hat sich das doch als das richtige erwiesen. Nur das kann niemand "nachmachen" und ist wahrscheinlich so auch nicht empfehlens wert.
Ansonsten aber, gibt es für "luftikus" und "bodennähe" auch eine ganz einfache Antwort: Erdung. Das ist, nach Ansicht der Lehrbuchschreiber, mit das Wichtigste wenn man anfängt mit dem Bewusstsein zu experimentieren.
Wie das geht - da gibts ganz viele Möglichkeiten, es kommt darauf an was dich persönlich anspricht und die gewünschte Wirkung hat. In den Lehrbüchern der Lehrbuchschreiber stehen viele Möglichkeiten. Erstbester Link:
https://www.taste-of-power.de/wege-dich-zu-erden/
90% davon ist typischerweise müll, aber das macht ja nichts, einfach das raussuchen was für Dich funzt (es gibt reichlich seiten dieser Art).
Cheerio!
Auf Psylo oder sonstigen Stimulanzien hatte ich leider nie die Erfahrungstiefe wie durch wochenlanges Schweigen und Konzentriertsein. Da blieben doch viele Kanäle verschlossen und Vorhänge hängen. Aber ich kann mir denken, was du meinst.
Danke für den Tipp mit dem Grounding - werde ich beherzigen.
Bis die Tage!
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(03.10.2020, 01:14)Melvin schrieb: Auch das ist sehr richtig und vernünftig betrachtet. Mein Kollege, Informatiker, bedient sich ständig biologischer Systeme. Glaube er nennt das Bioinformatik. Bist du auch aus der Sparte?
Ja, schon.
Zitat:Hm. Wie treffe ich diese Wahl, wenn schon alles in mir emotional ausgerichtet ist? Oder meinst du, dass wir uns selbst die richtigen Triggerreize suchen solltern? Ich hab zumindest verstanden, dass ich (zunächst) nicht Herr im eigenen Haus bin und ja - das geht an Herrn Freud - das war sehr demütigend.
Aber wieso denn? Es geht doch den anderen nicht anders! Nur dass viele sich gar nicht der Mühe unterziehen, überhaupt mal nachzuschauen, und lieber in der Illusion leben sie wären Herr ihrer selbst (und entsprechend manipulierbar sind).
Also das könnten wir jetzt in die Tiefe führen, aber dann würden wir anfangen hier Psychoanalyse zu betreiben, und dafür bin ich nicht qualifiziert, vor allem aber: das geht online schlichtweg nicht und wäre verantwortungslos.
Also, demütigend, ja vielleicht insofern als das Selbstbild dabei in Eimer geht - ist nicht schlimm, das war ja von anfang an nur ein Konstrukt und das kann man sich wieder bauen (dauert halt ein weilchen).
Ansonsten stehen wir halt vor der Situation, dass wir offenbar ein Problem haben. Das ist nicht schlimm, Probleme sind Herausforderungen. Wenn wir erstmal da sind dass wir uns eingestehen dass wir ein Problem haben, ist das schlimmste geschafft.
Ich weiss nicht recht, was ich mir unter "emotional ausgerichtet" vorstellen soll - wie gesagt, das geht online nicht so wirklich. Und ja, natürlich kannst Du Dir passende Impulse suchen. Lila - die Götter sehen dieses ganze Ding als Spiel. Du bist also ein Programm in einem Spiel (und das ganze ist selbstreferentiell, es gibt keine Autorität die es kontrolliert), und du kannst damit spielen und ausprobieren und rausfinden was du alles machen kannst. Und da es komplett selbstreferentiell ist, es gibt also keine Admins, keine Spielleiter, keine Regeln (außer grundlegenden Naturgesetzen) kannst du auch mit Deinem Bewusstsein auf alles zugreifen was es überhaupt gibt. Es gibt jedenfalls keine andere Autorität die das für Dich tun könnte.
Wenn Du also etwas nicht kannst oder nicht funktioniert, dann finde heraus wie sich das ändern läßt. Wenn Dir Dinge versperrt sind, dann knacke die Sperre. Vielleicht muss einer dazu erst ein paar Jahrzehnte als Safeknacker leben, und dann ist das eben sein Weg. Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.
Zitat:Ich meine Schattenarbeit im Sinne C. G. Jungs.
Keine Ahnung. Frag mich nicht nach offiziellen Wegen. Ich hab keine Ahnung was all die Gurus und Weisen meinen mit dem was sie verkünden. Ich bin Gnostiker, d.h. mein Deal ist nur direkt mit der Schüpfung selber, und dem was die mir zu offenbaren beliebt.
Ich mag den C.G.Jung, aber ich halte es auch mit der APPD: "Arbeit ist Scheiße"
Zitat:Auf Psylo oder sonstigen Stimulanzien hatte ich leider nie die Erfahrungstiefe wie durch wochenlanges Schweigen und Konzentriertsein.
Nun, jeder tickt ein bischen anders, und zu "wochenlangem schweigen" wäre ich viel zu faul und undiszipliniert. Mir haben die Türöffner (es sind eigentlich keine Stimulantien) überhaupt erst gezeigt, dass es mehr gibt als ich ahnte, und als ich dann nicht wusste was damit zu tun wäre, haben sie mich zerbrochen.
Viele halten diese Substanzen für ein Patentrezept - das sind sie auch nicht. Übrigens empfinde ich das "leider nicht" als irgendwie falsch - es hat dann schon seinen Grund warum nicht. Und dann ist die Frage: was willst Du erreichen? Willst Du mehr Erfahrungstiefe, oder willst Du bessere Erfahrungen? Um mehr Erfahrungstiefe zu ertragen, brauchst du auch entsprechende Belastbarkeit und Stabilität (das "mit beiden beinen im leben stehen" und das übliche halt) - das ist also immer eine zweigleisige Sache, so ähnlich wie Extrembergsteigen: einerseits gibt es die faszinierenden Expeditionen, aber es gibt auch erstmal die Erfordernis, die eigene Kondition entsprechend zu pflegen und aufzubauen. (Deswegen sagen alle regulären magischen Schulen, das eine geregelte bürgerliche Existenz Prerequisite ist.)
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Na ja, „Freud“ mit einem philosophischen Lächeln wegzustecken will mir nicht gelingen, zu sehr missfällt mir sein gnostisch-atheistisch nicht im geringsten philosophisch angehauchter Geist und sein platter ideologischer Konstrukt, die Seele als gottlosen Apparat zu veranschaulichen.
Und seine „terra incognita“ (das Unbewusste) eine Art Freud’sche Dunkelkammer in der er bei „Rotlicht“ und im Kokainrausch seine eigenen sexuellen Phantasien entwickelt, interpretiert und auf Ratsuchende projiziert, dabei aber analytisch letztlich dort nichts findet als seine eigenen Komplexe?
Wo Psychoanalyse die Psyche zu einem Schauplatz macht auf dem nichts als darwinistische Ur-Triebe miteinander ringen, ist schlicht eine Art Dämonologie, - und letztlich Teufelsaustreibung.
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(17.10.2020, 18:23)Waggis schrieb: Na ja, „Freud“ mit einem philosophischen Lächeln wegzustecken will mir nicht gelingen, zu sehr missfällt mir sein gnostisch-atheistisch nicht im geringsten philosophisch angehauchter Geist und sein platter ideologischer Konstrukt, die Seele als gottlosen Apparat zu veranschaulichen.
Und seine „terra incognita“ (das Unbewusste) eine Art Freud’sche Dunkelkammer in der er bei „Rotlicht“ und im Kokainrausch seine eigenen sexuellen Phantasien entwickelt, interpretiert und auf Ratsuchende projiziert, dabei aber analytisch letztlich dort nichts findet als seine eigenen Komplexe?
Wo Psychoanalyse die Psyche zu einem Schauplatz macht auf dem nichts als darwinistische Ur-Triebe miteinander ringen, ist schlicht eine Art Dämonologie, - und letztlich Teufelsaustreibung.
Tja mein Lieber, was schlägst Du denn stattdessen vor?
Einmal, den historischen Tatbestand von Freuds Wirken müssen wir ja so hinnehmen. Und an Kritik und Bewertung dessen sind schon Bibliotheken vollgeschrieben worden. Aber egal.
Über die Art und Weise von Freud's Arbeit kann man geteilter Meinung sein, viel bedeutsamer finde ich die Tatsache, dass sie getan worden ist. Denn -soweit ich es blicke- 1700 Jahre lang hat man überhaupt keinen Gedanken darauf verschwendet, was es mit dem menschlichen Bewusstsein auf sich haben mag. Und das ist das eigentlich verwunderliche, denn bei aller Wissenschaft und aller Neugier hat man doch das Naheliegendste, nänlich das instrument, welches all dies wahrnimmt, eben das Bewusstsein, als Forschungsobjekt offenbar komplett übersehen!
Gewiss, es wurde Philosophie betrieben - aber Philosophie hat, historisch besehen, nicht die Aufgabe, die Funktionsweise des Bewusstseins wissenschaftlich zu begründen, sondern vielmehr, angemessene Ethik für das menschliche Verhalten zu beschreiben.
Das sind zwei sehr verschiedene Dinge: Wissenschaft -und zwar die ideale, freie Wissenschaft- beschreibt, wie etwas funktioniert - und zwar unter sämtlichen denkbaren Bedingungen, unabhängig von Rahmenbedingungen wie Ethik etc.
Philosophie dagegen will einem sagen, was man tun und lassen soll.
Als ein Freund der Anschauung von Thelema ("tu was du willst soll sein das ganze Gesetz") billige ich niemand anderem zu, mir zu sagen was ich tun und lassen soll. Ich bin aber auf Erkenntnisse angewiesen dahingehend, wie Dinge funktionieren und zusammenhängen (denn allein kann ich nicht die ganze Welt erforschen), um dann auf dieser Basis selber zu entscheiden was ich tun will.
Von da aus sehe ich eben die Gnosis als eine Wissenschaft des Bewusstseins. Und ich meine nicht den Gnostizismus mit seinen Demiurgen und all dem, sondern das was etwa aus dem Thomasev. hervorscheint: das sind Formulierungen von Naturgesetzen dahingehend, wie das Bewusstsein arbeitet. Und zwar auf einem hohen, zeitlos immergültigen Niveau.
Dann gab es noch die Neuplatoniker, die sich diesen Dingen gewidmet haben - und dann ist 1700 Jahre lang nichts mehr passiert - ausser wahrscheinlich in geschlossenen Zirkeln und Geheimgesellschaften. Und dann war Freud derjenige, der überhaupt wieder dieses Ding, das Bewusstsein, als einen Forschungsgegenstand angesehen hat - nun freilich aus einem neuzeitlich-modernen, rationalen Blickwinkel, und vermutlich ohne den Hintergrund einer spirituellen Ausbildung (wo hätte er die auch hernehmen sollen?) Dementsprechend ist das ganze dann eben nicht zeitlis-immergültig ausgefallen, sondern sehr beschränkt auf die Sorgen und Nöte der neuzeitlichen Bourgeoise.
Ds war aber ja nicht der Endpunkt der Geschichte, sondern schlicht ein Akt der Befreiung. Denn da hat man erstmal angefangen, mit alternativen Lebensentwürfen zu experimentieren! Man hat eben überhaupt mal erkannt, dass diese gestaltbar sind, dass man sich also aussuchen kann, wie man leben und was man sein will - und nicht etwa, wenn der Vater Zimmermann war, dann war man verurteilt sein Leben eben als Zimmermann zuzubringen, so wie es bis dato war. Und dann tauchten diese Dinge auf, wie die Lebensreform, die Nudistenbewegung, Monte Verita, Hermann Hesse, usw.
Später dann in einer zweiten Phase, ab etwa 1960, und jetzt überwiegend an der us-am. Westküste, wurde das ganze wieder aufgegriffen und nun verknüpft und weitergeführt in ungemein brilliante Bereiche. Daraus entstand dann eine Massenbewegung der Selbstverwirklichung, die schließlich unsere Gesellschaft komplett verändert hat. Aber dabei muss etwas schiefgegangen sein - Massenbewegungen sind immer problematisch, aber mein Verdacht ist, dass die Sozialisten diese Bewegung infiltriert und für sich vereinnahmt haben, ohne irgendein Verständnis der spirituellen Dimension, und sie dann verzweckt haben im Sinne ihrer eigene politischen Agenda einer totalitären geistverachtenden Diktatur des Pöbels, wie wir sie heute haben.
Seitdem ist nun wiederum nichts mehr passiert. Die brillianten, wegweisenden Ideen der 60er Jahre sind komplett vergessen, das was es in den Mainstream geschafft hat, ist zu leeren Hülsen und unverstandenen Floskeln verkommen, der Rest als Verirrung belächelt.
Anstatt also Freud zu verurteilen, wäre doch eher da anzuknüpfen, bei dem immensen Fundus an (zugegeben weitgehend unausgegorenen, aber desungeachtet brillianten) Ideen aus der frühen zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts - von dem ich einst geglaubt hatte, dass diese Ideen, verbunden mit den modernen Technologien, den Weg bahnen würde hin zu einer weltweiten, aufgeklärten und nach Höherem strebenden Menschheit, und nicht etwa, wie geschehen, eine Rückentwicklung zu einer Gesellschaft, die man als feudalsozialistisch bezeichnen muss: in der weltumspannden Großkonzere (FAANG) alles beherrschen und umfassende Rechte haben, während die Bürger als Konsumzombies bloßes Nutzvieh im Regierungsbesiz sind, das zum maximalen Profit der Konzerne als Arbeiter und Konsumenten gehalten und daher, zwecks seiner optimalen Verwertung, in sozialistischer Manier zum immergleichen Stumpfsinn gleichgeschaltet wird.
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18.10.2020, 18:33
Wenn nebst Crowley's "Tu was du willst..." [nur wisse was du willst] und Jung's Idee vom "unbewussten Willen" und deiner Meinung was Sinn, Zweck resp. Aufgabe der Philosophie sei nun auch einiges schräg vor mir hängt, so hast du doch ein flottes Statement abgegeben
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Tja mein Lieber, danke für das Feedback - das hat sich einfach aufgedrängt zu schreiben, das wollte und musste raus. Das fresse ich seit Jahrzehnten in mich hinein, weil es scheinbar niemand gibt, mit dem man derlei Dinge in solchem Zusammenhang betrachten könnte und schauen wieviel davon valide ist, und von daher hängt es freilich schief gegenüber dem ansonsten Gewohnten.
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(17.10.2020, 18:23)Waggis schrieb: Na ja, „Freud“ mit einem philosophischen Lächeln wegzustecken will mir nicht gelingen, zu sehr missfällt mir sein gnostisch-atheistisch nicht im geringsten philosophisch angehauchter Geist und sein platter ideologischer Konstrukt, die Seele als gottlosen Apparat zu veranschaulichen.
Und seine „terra incognita“ (das Unbewusste) eine Art Freud’sche Dunkelkammer in der er bei „Rotlicht“ und im Kokainrausch seine eigenen sexuellen Phantasien entwickelt, interpretiert und auf Ratsuchende projiziert, dabei aber analytisch letztlich dort nichts findet als seine eigenen Komplexe?
Wo Psychoanalyse die Psyche zu einem Schauplatz macht auf dem nichts als darwinistische Ur-Triebe miteinander ringen, ist schlicht eine Art Dämonologie, - und letztlich Teufelsaustreibung.
Seine Leistung bestand wohl mehr darin, den Menschen mit "Ihr seid nicht Herr im eigenen Haus" zu demütigen. Und für seine Zuhörerschaft muss es gerade zu dieser Zeit eine große Erleichterung gewesen sein, die von Hof und Kirche verekelte Sexualität als Kernenergie erklärt zu bekommen.
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Waggis hat mir übrigens vor Jahren den Egregor-Begriff geliefert, keine Ahnung, ob er sich noch daran erinnert. Ich bin ihm jedenfalls dankbar dafür.
Also Momentan komm ich meinen Nacken- und Gesichtsspastiken bei, indem ich die Muskulatur bis zum Erschlaffen anspanne. Dadurch wird mir klar, wie wichtig mein Körper als Gefäß emotionaler Spannung ist und wie toxisch die Ausklammerung desselben in sämtlichen Therapieverfahren.
Zitat:Elevation Eight: was willst Du erreichen?
Ich denke, ja, da bin ich auch ganz ehrlich, den Egotod.
Seid ihr überhaupt noch da?
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(11.11.2020, 12:29)Melvin schrieb: Waggis hat mir übrigens vor Jahren den Egregor-Begriff geliefert, keine Ahnung, ob er sich noch daran erinnert. Ich bin ihm jedenfalls dankbar dafür.
Also Momentan komm ich meinen Nacken- und Gesichtsspastiken bei, indem ich die Muskulatur bis zum Erschlaffen anspanne. Dadurch wird mir klar, wie wichtig mein Körper als Gefäß emotionaler Spannung ist und wie toxisch die Ausklammerung desselben in sämtlichen Therapieverfahren.
Zitat:Elevation Eight: was willst Du erreichen?
Ich denke, ja, da bin ich auch ganz ehrlich, den Egotod.
Seid ihr überhaupt noch da?
Ja, Melvin, ich zb. bin immer mal da und lese eure Beiträge.
Mir hat Waagis übrigens auchmal Gutes getan. Hab viel von ihm lernen dürfen,dafür bin ich auch dankbar.
Bishin zum Egotod? Du willlst dein Selbst verlieren,dich selbst....ohne Ego,oder vielleicht ein angepasstes Ego?
Angepasst an deine bisherige oder neuerlernte Weltanschauung?
Es heißt ja ,dass zb. budhistische Mönche ohne jegliches Ego leben...,oder anderst ausgedrückt,dies ihr Ziel bis zur vollendenten Weisheit sei....,was ja über Jahrzehnte des Lernens,bishin zur Selbstaufgabe praktiziert wird...
Wobei das Wort "Selbstaufgabe" nichts anderes bedeutet,sein eigenes Ich vollkommen "hinten anzustellen"...
Lächelnderweise selbst in jeder Demütigung eine Weisheit erkennen und auch aussprechen...
Nur so ein paar Gedanken dazu, wie stellst du dir das denn vor....deinen Egotod?
Liebe Grüße,phaeton
Die Augen eines Wolfes öffen dir das Tor zum Ursprung,so öffne dein Herz und du wirst wissen...Erkenntnisse sind der Weg zur Weisheit...
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