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Mein Weg zur Selbsterkenntnis
Johannes 3,3-6:
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.
Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?
Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.
Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.


Wünsche allen einen schönen 4. Advent
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Wünsch ich Dir und allen anderen auch, Bruder Matthäus... äh ... User Matthias  Tongue
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Die Botschaft von Weihnachten:
Es gibt keine größere Kraft
als die Liebe.
Sie überwindet den Hass
wie das Licht die Finsternis.
(Martin Luther King)
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Moin,

Selbsterkenntnis halte ich im Ansatz für paradox!

Wer seinen Blick auf sich selbst richtet, kann sich nicht erkennen. Er wird immer ein subjektives Spiegel- und Zerrbild sehen.

Noch schlimmer ist der Versuch, sich selbst dadurch zu erkennen, dass man andere fragt, wie man auf die wirkt. Denn dann hat man plötzlich auch noch mit deren Verzerrungen zu tun.

Wozu also das Ganze?

Selbsterkenntnis ist m.E. nur für "Psychos" wichtig. Also Leute, die sich selbst nicht richtig unter Kontrolle haben.

Dann ist Selbsterkenntnis nichts anderes als eine Modellerstellung. Ich mach mir also von mir selbst ein Modell. Und mit diesem Modell mache ich Gedankenexperimente: "Wie reagiert mein Modell auf dies oder jenes?"

Und dann versuche ich durch Psycho-Feedback mich selbst so zu optimieren, dass ich nicht dauernd mit Autos durch Weihnachtsmärkte fahren will.

Aber diese Prozesse sind derart komplex, dass damit schon ein Nicht-Psycho an seine Grenzen käme. Insofern halte ich die Chance, durch Selbsterkenntnis irgendwas optimieren zu können, für sehr gering.

Für empfehlenswert halte ich dagegen folgenden Versuch: Nehmt Euch nicht ernst. Lacht über Euch selbst. Helft anderen. Den anderen über mich selbst zu stellen, ist mein Lebensmotto und auch mein Motto hier im Forum.

Initial interessiert mich das Eso-Psycho-Gnostik-Magie-Zeugs hier nicht die Bohne! Aber ich zähle nicht. Ich nehme mich gar nicht wahr. Ich bin ausschließlich Euch zugewandt. Weil es Euch interessiert, interessiert es auch mich. Diese Denkweise macht manche Leute misstrauisch. Heutzutage setzt man sich einen Kopfhörer auf und guckt aufs Smartphone. So entstehen Blasenmenschen. Die würden es nicht mal mitbekommen, wenn direkt neben ihnen einer abgestochen wird.

Der einzige, der mich sofort richtig begriffen hat, ist Matthias. Gut.. ok.. am Anfang noch ziemlich mit seinen Höflichkeiten verschwurbelt. Ich kam mir wie in einem Honigtopf vor. Aber mittlerweile funktioniert unsere Kommunikation schon fast "hamburgisch". Das meiste muss gar nicht mehr extra kommuniziert werden.

Ich kann also nur dafür werben, sich selbst nicht mehr erkennen zu wollen. Und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, andere zu erkennen. Also "Nächstenliebe" in ihrer reinsten und natürlichsten Form. Schmeißt die Smartphones und Kopfhörer in die Ecke und wendet Euch anderen zu. Und mit einem Schlag lichten sich alle Nebel und Ihr werdet Euch wundern, wie kraftvoll Ihr auf einmal das Leben meistern könnt.

Ich hoffe, dass meine unbeholfene Art, solche Inhalte rüberzubringen. halbwegs klar geht. Das alles meine ich auch nicht schulmeisterlich. Ich finde es nur so schade, dass Leute sich jahrelang selbst suchen und stattdessen nur einfach mal den Blick vom eigenen Bauchnabel ab- und dem Nächsten zuwenden müssten. Eine Sekundensache.

LG

Wolfgang
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Matthias ein Schwurbler? Da muss ich ja schon früh am Morgen eine ziemlich harte Kritik einstecken. ?

Solange die Klarheit der Aussage dabei nicht verloren geht, finde ich ein gewisses Maß an Höflichkeit aber nach wie vor in Ordnung.

Zum Inhalt: Ich sehe das Ganze nicht als ein Entweder-oder, sondern als ein Sowohl-als-auch.

Nicht umsonst lautet das Gebot der Nächstenliebe: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Mit „Selbst“ ist hier bewusst weder ein Modell noch die Persönlichkeit gemeint, sondern ein tiefes, ganzheitliches Verständnis unseres Wesenskerns.

Nächstenliebe kann man jedoch nicht einfach einfordern – sie entsteht nur in Freiheit und auf der Basis von gegenseitigem Vertrauen.

Je besser ich mich selbst und auch mein Gegenüber erkenne, desto leichter kann echte Nächstenliebe gelingen.

Dein pragmatischer Vorschlag, das eigene Leben durch Humor, Offenheit und Zuwendung zu anderen zu erleichtern, anstatt sich in endlosen Selbstanalysen zu verlieren, ist aber ein Punkt, an dem wir uns alle orientieren können.
Danke für diesen Denkanstoß!
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Hi Matthias,

"Schwurbler" war aber lieb gemeint. Du bist eben extrem höflich. Das wirkt auf mich irgendwie einlullend.

P.S. Ich hab gerade eben nachgeschlagen. Ja. Hat demnach eine negative Bedeutung. Hier im Norden aber keineswegs. Hier wird das eher im Sinne von liebenswürdiger Schwerenöter verwendet.

Sorry für den sprachlichen Regionalunfall.

LG

Wolfgang

...auch noch ein Nachtrag zur Nächstenliebe.

Das Wort ist irgendwie falsch. Ich sollte es eher "Nächstenhinwendung" nennen, denn mit "Liebe" hat das ja gar nichts zu tun. Und mit Selbstverleugnung eben auch nicht.

"Liebe Deinen nächsten wie Dich selbst" lehne ich in jeder Hinsicht ab. Ich liebe mich selbst nicht (nicht im Sinne von Selbstverliebtheit) und den anderen wahrzunehmen kann ja auch in negativen Gefühlen enden.

Ne.. so ganz hab ich meine Message noch nicht auf den Punkt gebracht. Da sind also mehrere Verbalunfälle passiert. War vielleicht noch zu früh am Morgen.
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Hi Wolfgang,

Ich bin zwar sehr sensibel, aber äußerst hart im Nehmen – also kein Problem. Im Gegenteil, ich finde diese Sprachverwirrung eher amüsant. ?

Der Begriff „Liebe“ ist für viele Menschen allerdings eine ziemlich harte Nummer und wird oft mit Verliebtheit, Liebesbedürftigkeit oder Ähnlichem verwechselt.

Im Thomasevangelium steht dazu jedoch:

Spruch Fünfundzwanzig:
Jesus sagt: Liebe deinen Bruder wie deine Seele, hege ihn wie die Pupille deines Auges!

Das scheint doch wohl eher im Sinne von Unterstützung und Hilfsbereitschaft gemeint zu sein.

Liebe Grüße
Matthias
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Hi Matthias,

das Wort Liebe im Zusammenhang mit fremden Menschen ist irgendwie aus der Zeit gefallen.

Es geht mir ganz konkret um das Aufschauen. Weg mit den Augen vom Smartphone. Kopfhörer runter. Die Umwelt wahrnehmen.

Es geht mir nicht um irgendwelche "gutmenschlichen" Aktionen. Zum Beispiel lehne ich die Bettelei in U- und S-Bahnen strikt ab. Ich bin kein Gutmensch.

Aber ich bin Mensch. Und ich habe Sinne bekommen. In Kombination sehe ich, wenn andere Leute Stress haben. Ich alter Knacker bin mir nicht zu schade, selbst überforderten 25-jährigen Jungs beim Koffertragen zu helfen.

Danach kommt dann dieses angenehme Gefühl, dass man was richtiges gemacht hat. 

Außerdem gibts ja nicht nur Menschen in Not. Wer aufschaut, sieht auch ab und zu Tiere in Not. Oder drohende Gefahr. 

Typisch ist: Mutter daddelt auf dem Smartphone. Kinderwagen rollt langsam auf die Bahngleise zu. Die Neigung muss so sein, damit Wasser ablaufen kann. Ich hab dann immer Lust, den Weibern das Smartphone in die Fresse zu schieben. Quer.

Ich kann nicht nachvollziehen, warum Menschen sich im öffentlichen Bereich in eine Blase zurückziehen. Das hat für alle Seiten nur Nachteile. Vor allen Dingen für einen selbst.

LG

Wolfgang
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