Die Bibel - Gottes Wort ?

[Voitlanger]

Lieber Manden, der erste Satz lautet: “Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.” Doch die eigentliche Frage bleibt: Warum braucht es diesen Anfangssatz, um das Universum zu erklären, wenn wir noch immer keine klare Antwort darauf haben, wer oder was diesen Gott erschaffen hat?

[manden]

Der 1. Satz der Bibel ist nichts als eine Behauptung. Wo ist der Beweis ?

[Voitlanger]

Wenn ich das richtig sehe, hast du einen Thread mit dem Titel “Bibel, das Wort Gottes!” eröffnet und dabei darauf hingewiesen, dass man den ersten Satz besonders beachten soll. Ich habe daraufhin gefragt, was dieser erste Satz der Bibel für dich persönlich bedeutet. Könntest du mir das bitte beantworten? Ich würde gern verstehen, wie du ihn interpretierst und was er für dich aussagt.

[manden]

Der erste Satz der Bibel ist eine unbewiesene Behauptung. Kann man vergessen.

[Voitlanger]

Unbewiesene Behauptungen müssen nicht zwangsläufig falsch sein, da stimme ich nicht zu. Und ich würde sagen, dass von allem, was in der Bibel erwähnt wird, Himmel und Erde tatsächlich vor dem Rest kamen. Wenn es einen Gott gibt, dann hat er doch sicherlich Himmel und Erde erschaffen, oder etwa nicht? Oder ist dein Gott keiner, der Himmel und Erde gemacht hat?
Von wem ist denn dann der Himmel und die Erde gemacht worden? Gibt es noch einen anderen Gott?

[manden]

Der Gott der Bibel hat gar nichts erschaffen, weil er nicht existiert.

[Voitlanger]

Manden, die Bezeichnung “Gott der Bibel” ist aus einer philosophischen Perspektive durchaus problematisch und irreführend. Wenn wir von einem Gott sprechen, der allumfassend, transzendent und universell sein soll, dann kann keine Schrift – sei es die Bibel, der Koran oder deine eigenen Aussagen – ihn exklusiv beanspruchen.

Die Vorstellung eines Gottes, der über Raum und Zeit steht, schließt notwendigerweise eine kulturelle oder historische Exklusivität aus. Jede Offenbarung, sei sie schriftlich oder mündlich, wäre bestenfalls eine spezifische Interpretation oder ein symbolischer Zugang zu diesem transzendenten Wesen. Philosophisch gesprochen, könnte man sagen, dass jede Religion oder jede Schrift lediglich eine partikulare Repräsentation des Absoluten darstellt, niemals aber das Absolute selbst.

In der religiösen Epistemologie wird häufig zwischen dem Deus absconditus (verborgenen Gott) und dem Deus revelatus (offenbarten Gott) unterschieden. Die Bibel, der Koran oder deine Sätze mögen Versuche sein, den Deus revelatus zu beschreiben, aber sie können das Wesen des Deus absconditus niemals vollständig erfassen. Die Gefahr, die du hier übersiehst, ist der sogenannte religiöse Partikularismus, der einen universellen Gott auf eine kulturell spezifische Perspektive reduziert.

Begreifst du das? Wenn es einen Gott gibt, dann kann er genauso gut durch die Bibel, den Koran oder sogar durch deine Formulierungen “erkannt” werden – allerdings nur in einem begrenzten, interpretativen Sinne. Kein Text, keine Aussage kann das Wesen eines universellen Gottes vollständig und exklusiv beanspruchen, denn das würde ihn auf eine menschliche Konstruktion reduzieren.

[manden]

Der Gott der Bibel ist der Gott, der in der Bibel spricht und handelt.

[Voitlanger]

Das Problem deiner Argumentation liegt in einem klassischen Zirkelschluss, der weder erkenntnistheoretisch noch logisch haltbar ist. Du setzt a priori voraus, dass der Gott, der in der Bibel spricht, nicht identisch mit der unvorstellbar überlegenen Existenz sein kann, ohne diese Annahme zu validieren. Diese petitio principii, bei der die Schlussfolgerung bereits in der Prämisse enthalten ist, entzieht sich jeder Beweisführung. Gleiches gilt bei ungefähr sechs der acht Sätze, die du uns präsentiert hast.

[manden]

Dass der Gott der Bibel nicht identisch ist mit dem wirklichen GOTT, erkennt sogar ein Blinder !

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Ach ich vergass, Du bist auch solch ein Blinder .