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Also, wenn ich dich richtig verstehe, schlägst du tatsächlich vor, die Ukraine solle sich nicht verteidigen, um Putin weniger Widerstand zu bieten. Aber was bedeutet das philosophisch betrachtet? Würde das nicht bedeuten, dass dem Bösen mehr Raum eingeräumt wird, dass Aggression und Unrecht ohne Konsequenzen triumphieren? Ist es wirklich im Einklang mit deinem Gott, dass das Böse dadurch wächst und an Macht gewinnt?
Hier drängt sich unweigerlich das Toleranzparadoxon von Karl Popper auf: Eine grenzenlose Toleranz gegenüber Intoleranz führt letztlich dazu, dass die Intoleranten die Toleranten zerstören und die Freiheit selbst abschaffen.
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Nein. Das Massenmorden findet nicht statt.
Und später kann man einen diplomatischen Weg finden.
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Dein Argument, dass kein Widerstand der Ukraine Massenmord verhindern könnte, klingt gut, doch die Geschichte zeigt das Gegenteil. Denk an den Zweiten Weltkrieg: In besetzten Gebieten wie Polen oder Frankreich kam es trotz fehlender Gegenwehr oft zu massiven Gräueltaten – Massenhinrichtungen, Vergewaltigungen und systematischer Unterdrückung. Ähnlich verhielt es sich in Tschetschenien, wo russische Truppen trotz schwachem Widerstand der Bevölkerung grausam vorgingen.
Wenn die Ukraine aufgibt, könnte genau das passieren: Verbrechen in großem Stil, ohne dass die Menschen eine Möglichkeit zur Verteidigung hätten. Würde ein Gott, der moralisch Gutes fordert, wirklich wollen, dass solche Gräueltaten geschehen, weil sich die Opfer nicht wehren dürfen? Ist es vertretbar, auf eine vage Hoffnung auf Diplomatie zu setzen, während in der Zwischenzeit Unschuldige leiden? Die Verteidigung gegen solches Unrecht scheint mir moralisch geboten – und ein Gott der Gerechtigkeit würde das sicher ebenso sehen.
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Das ist nicht einleuchted
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Was leuchtet dir daran nicht ein?
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dass Gewalt der bessere Weg sein soll
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Ich weiß nicht, ob du Kinder hast, aber bitte stell dir das mal kurz vor: Dein Kind ist in Gefahr. Ein deutlich stärkerer Mensch sitzt auf ihm oder ihr und schlägt immer wieder ins Gesicht. Du weißt, dass dein Kind sterben wird, wenn du nicht eingreifst. Würdest du nicht wenigstens versuchen, den Angreifer auszuschalten? Oder würdest du deinem Kind zurufen: „Wehre dich nicht“?
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natürlich würde ich meinem Kind helfen
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Manfred, du hast eingeräumt, dass du deinem Kind helfen würdest, wenn es in einer extremen Gefahr wäre – etwa kurz vor dem Tod durch Gewalt oder Vergewaltigung. Das zeigt, dass Gewalt zwar grundsätzlich nicht gut ist, aber es Situationen gibt, in denen sie als Antwort auf noch größeres Unrecht unvermeidbar erscheint.
Nun übertrage dieses Prinzip auf größere Zusammenhänge: Ein Angreifer, der bereits in die Ukraine eingefallen ist, hat sich – wie du vielleicht sagen würdest – schon gegen den Willen Gottes gestellt. In solchen Fällen könnte man argumentieren, dass Gegenwehr, auch in Form von Gewalt, nicht nur gerechtfertigt, sondern notwendig ist, um das Unrecht einzudämmen.
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