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Was mich eigentlich interessiert...
#36
Guten Morgen Elevation Eight, 



Zitat:Das ist durchaus verständlich. Es bleiben dabei allerdings auch Dinge auf der Strecke. Eines, das mir aufgefallen ist -das vielleicht auch gar nicht so bedeutsam ist, aber mir eben doch aufgefallen-, ist, dass der Seelenbegriff als solcher im alten Ägypten viel differenzierter gewesen sein muss, als wir ihn heute verstehen. Denn für uns ist "Seele" eher ein Sammelbegriff für so ziemlich alles, was nicht naturwissenschaftlich-mechanistisch greifbar ist: alles irgendwie Religiöse oder Geistige ist Seelensache, alles was mit unserem Bewusstsein zu tun hat, gehört in die Zuständigkeit des "Seelendoktors" (Psychologe), alle unsere Gefühle oder Befindlichkeiten sind "Seelenregungen", usw.
Was dabei eigentlich mit "Seele" gemeint sei, bleibt dabei sehr unscharf - und wird dann womöglich noch wegbewiesen.

Ja, die Geschichte der "Gnosis" 1 und 2 befassen sich auch weniger und wenn dann nur indirekt, mit der Seele, als denn mit der so weit es möglich ist, der authentischen Geschichte des frühen Christentums, den Chrästoi und alles um sie herum, inclusive der Wurzeln, dieser Denkweise, denn eine Art von Glaube oder Religion in unserem heutigen Sinne war es ja nicht.


Zitat:Dann bin ich mal, ganz und gar nicht wissenschaftlich, sondern in einem Fantasy-Roman, also Unterhaltungsliteratur, an eine Passage geraten, die da offensichtlich nicht ganz hinpasst und die ich bemerkenswert fand:

"Es gibt sieben, acht, neun Teile in einem Mann oder einer Frau. ... Es gibt den Körper und den Schatten. Dann das Herz, die Seele und den geistigen Körper, der zwar anders ist, aber während des Lebens eine Einheit mit dem Körper bildet. Es gibt den Namen und die Kraft. Dann gibt es das kha, das ist der Doppelgänger, ... Und dann gibt es das khu, das ist der Geist. Und kha und khu können auf Reisen gehen und eigenständig handeln, und das khu kann in andere Körper wandern..."

Als sich die Gelegenheit bot, bin ich dem ein bischen nachgegangen, und es hat sich herausgestellt, dass diese Darstellung keineswegs frei erfunden ist, sondern sogar -soweit sich das überhaupt erforschen läßt- recht präzise die Dinge beschreibt, wie sie damals gesehen wurden.

Das aber muss doch bedeuten, dass man im alten Ägypten nicht nur eine "Gnosis" hatte, die über das gewöhnliche Verständnis des Daseins hinausgriff, sondern dass man auch (?sei es nun parallel dazu, schon vorher, oder überhaupt) ein strukturiertes Menschenbild hatte, das überhaupt nicht mit dem heutigen vergleichbar ist, und das insbesondere auch Aspekte mit einbezieht, die heutzutage bestenfalls als Magie oder Parapsychologie verstanden und/oder angezweifelt bzw. verneint werden
.
De Weltsicht der alten Ägypter war eh stets im Fluss, mit jeder Erkenntnis wandelte diese sich relativ unkompliziert, daher kann man auch nicht von "einer Gnosis" sprechen, eher von einer breit gefächerten Variantenvielfalt der selben.


Zitat:Nur ist das wieder eine ganz andere Baustelle, die nicht so sehr mit Erkenntnis (als weitgehend philosophische Disziplin) zu tun hat, und bei der ich mich schwer tue sie überhaupt zu verorten - am ehesten könnte man das mit Magie in Zusammenhang bringen - aber da kenne ich mich eben nicht wirklich aus. Von daher erklärt sich dann auch meine Bewertung der Dinge: dass ich das, was mit Erkenntnis und Bewusstheit zu tun hat, als zwar herausfordernd, aber doch erringbar ansehe, während die magischen Disziplinen noch darüber hinausreichen und -jedenfalls für mich- weitgehend unverständlich sind - aber doch eben die Bereiche, wo ganz praktische Wirkungen eintreten.


Magie kann man auf dem Wege der Erkenntnis ziemlich konsequent entmystifizieren, womit ich meine ihr den "Schleier" des Geheimnisvollen entreissen, allerdings lässt sich das nicht immer wirklich auch kommunizieren.


Nun möchte ich einmal auf die differenzierte Anschauung dessen was wir als Seele bezeichnen im alten Ägypten eingehen:

Im altägyptischen Denken wurden drei Aspekte dessen, was wir Heute Seele nennen differenziert betrachtet:

der Ka, der Ba und der Ach.

Beim Ach handelt es sich um eine Existenzform unabhängig jeder physischen Existenz, die bereits zu Lebzeiten, durch eine entsprechende „sich seiner selbst Bewusstwerdung“ erlangt wird, indem der Tote sich seiner eigentlichen essentiellen Existenz bewusst wird und dadurch selbst zum Ach wird.

Im Unterschied dazu sind Ba und Ka eine Art von Freiseelen, die den Menschen auf seinem Lebensweg begleiten und vornehmlich durch diesen geprägt sind.

Da Ka und Ba klar unterschieden werden und stets unabhängig voneinander existieren, ist die mitunter vorkommende Bezeichnung „Seelenteile“ nicht hilfreich; von einer aus Ka und Ba zusammengesetzten Gesamtseele ist nämlich nicht die Rede. Eher kann man Ka und Ba unter Einbeziehung des lebenden Körpers als unterschiedliche Aspekte der Person bezeichnen.

In der Epoche des Alten Reichs, als der Ba mehr oder weniger noch den „Schauenden“ (eine Entsprechung zum Begriff Schamane), vorbehalten war, konzentrierte sich die Verstorbenenfürsorge der Privatleute auf den Ka. Der Ka war somit die älteste mythologische Vorstellung der Ägypter von dem, was man gemeinhin Heute als Seele bezeichnet.



Zitat:Zitat: Eik

Ich glaube (erfahrungsgemäß), das die mit den "Titeln" nicht wirklich die sind, welche die Welt "bewegen", wenn auch die Idee dazu aus grade diesen "Ecken" ursprünglich kommt.



Zitat:Zitat: Elevation Eight

Jein. Es gibt schon welche, die die Welt bewegen - auch wenn man das oft nicht so leicht sieht.

Wenn Dir ein längerer englischer Text erträglich ist, dann lohnt es sich, die Wikipedia-Seite über Jack Whiteside Parsons zu lesen. Wernher von Braun soll selber gesagt haben, dass eigentlich ihm der Titel "Vater der Raumfahrt" gebührt - sicher ist, dass er jene Organisationen mitgegründet hat, die später zur NASA wurden. Und offensichtlich ist auch, dass er einer der ersten war, die in Kalifornien jenen "verrückten" Lebensstil etablierten, der dann später bekannt wurde als das, was man Hippie-Kultur nennt. Und nebenbei hat er noch einige andere bizarre Experimente veranstaltet (von denen eines als Kollateralschaden die Scientology-Church hat entstehen lassen). Also, "die Welt bewegen" (soweit das ein Individuum überhaupt vermag) trifft da ganz sicher zu.



Ich meinte das in einem etwas umfassenderen Rahmen, nicht auf konkrete Projekte, die für die Geschichte wichtig waren und sind bezogen, denn mehr auf diese Aspekte bezogen:


Zitat:Zitat: Elevation Eight 

Darüberhinaus halte ich es mit zwei Grundideen: die eine, dass die angeblich "objektive" Aussenwelt im Grunde Maya, also Illusion ist - oder anders gesagt: eine Spielwiese, die der Geist frei gestalten kann. Und die andere: "was der Mensch erdenken kann, das kann er auch erschaffen".

Ich gehe da noch weiter und denke, das der "Geist" überhaupt erst Formen und materielle Welten hervorbringt, ein Akt der kollektiven stetigen "Selbstschöpfung" und je bewusster man sich seiner wirklichen Natur wird/ist, desto gezielter und umfassender kann man auf das Beobachtete einwirken und Dinge verändern.

Zum Anderen gilt:

Würde die gesamte Menschheit einig und im Kollektiv wollen, das sich ein Stein, entgegen der Schwerkraft in die Luft bewegen soll, bliebe dem Stein nichts anderes über, als dies zu tun. Smile


LG

Eik
Lautlos ist die Wahrheit, wie der Staub in einem tönernen Gefäß, das Gefäß kann brechen, was bleibt ist die Wahrheit.....
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RE: Was mich eigentlich interessiert... - von Eik - 21.06.2017, 07:41

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