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Was mich eigentlich interessiert...
#37
Hallo Eik!

(21.06.2017, 07:41)Eik schrieb: Ja, die Geschichte der "Gnosis" 1 und 2 befassen sich auch weniger und wenn dann nur indirekt, mit der Seele, als denn mit der so weit es möglich ist, der authentischen Geschichte des frühen Christentums, den Chrästoi und alles um sie herum, inclusive der Wurzeln, dieser Denkweise, denn eine Art von Glaube oder Religion in unserem heutigen Sinne war es ja nicht.

Ja, das ist ja auch in Ordnung, wenn wir damit eine umfassende Betrachtung dieser Zusammenhänge haben.

Zitat:Magie kann man auf dem Wege der Erkenntnis ziemlich konsequent entmystifizieren, womit ich meine ihr den "Schleier" des Geheimnisvollen entreissen, allerdings lässt sich das nicht immer wirklich auch kommunizieren.

Und eben das wäre das, was mich hauptsächlich interessiert hat - und das ist ganz unabhängig von der Arbeit Kosacks, und ist sozusagen meine persönliche Agenda. Genaugenommen war das der eigentliche Grund, warum ich in den Jahren zwischen 1988 und '95 weitgehend von Marmeladenbroten gelebt hab und alles was ich konnte in den Aufbau des Internet in Europa gesteckt hab - weil ich ein Netzwerk wollte, in dem man ggfs. Gleichgesinnte finden dann um u.a. auch über diese Dinge zu reden. Nur bin ich dessen müde geworden, weil i.W. nichts dabei herausgekommen ist. Stattdessen hab ich zu hören bekommen, dass man über diese Dinge nicht reden kann sondern sie selbst herausfinden muss, durfte mir längliche Vorträge anhören über allerlei moralische Qualifikationen, die man angeblich aufweisen müsse um sich überhaupt mit derlei beschäftigen zu dürfen, bekam Ratschläge, mich doch irgendwelchen magischen Schulen anzuschließen und dort um Unterweisung zu bitten (die aber i.W. auf Lebenshilfe abzielen und Opfer als Klienten suchen), und derlei manches mehr, was insgesamt recht frustrierend war.
Wobei - im Prinzip hast Du schon recht, man kann das nicht so kommunizieren, wie wir über alltägliche Dinge reden oder auch über philosophische Erkenntnisse. Vielmehr müsste man sich richtig Arbeit machen, um Verständigungsmöglichkeiten zu entwickeln - und das geht nicht auf einer solchen beliebigen, unverbindlichen Ebene, wie sie in Internet-Diskussionen meistens vorherrscht, denn das geht ins Eingemachte.

Zitat:Im altägyptischen Denken wurden drei Aspekte dessen, was wir
Heute Seele nennen differenziert betrachtet:

der Ka, der Ba und der Ach.

Beim Ach handelt es sich um eine Existenzform unabhängig jeder
physischen Existenz, die bereits zu Lebzeiten, durch eine
entsprechende #sich seiner selbst Bewusstwerdung" erlangt wird, indem
der Tote sich seiner eigentlichen essentiellen Existenz bewusst wird
und dadurch selbst zum Ach wird.

Im Unterschied dazu sind Ba und Ka eine Art von Freiseelen, die den
Menschen auf seinem Lebensweg begleiten und vornehmlich durch diesen
geprägt sind.

Da Ka und Ba klar unterschieden werden und stets unabhängig
voneinander existieren, ist die mitunter vorkommende Bezeichnung
#Seelenteile" nicht hilfreich;

Richtig, die "Seelenteile" kommen aus einem anderen Kontext, und sind vor allem im Schamanismus verbreitet und geläufig - beschreiben aber etwas, was -in diesem schamanischen Kontext!- funktioniert und wirksam ist. Die Herausforderung wäre dann, beide Kontexte wirklich zu begreifen, denn erst dann könnte man sinnvoll "übersetzen", was jeweils gemeint ist.
Im Grunde haben ja nur verschiedene Kulturen versucht, das, was in der Schöpfung vorhanden ist, irgendwie zu strukturieren und in Begriffen zu fassen - die herausfordernde Aufgabe ist also nicht, eines dieser System zu übernehmen und damit zu leben, sondern idealerweise die Grundlagen auf unserem heutigen kulturellen Niveau neu zu erschliessen und so zu einem Menschenbild und zu einer Geisteswissenschaft zu kommen, die der Qalität unserer Naturwissenschaft in etwa entspräche. Wink
Das ist zugegeben äußerst herausfordernd, aber ich fände es weit schlüssiger als den heute in der Esoterik üblichen Spleen, sich auf irgendwelche Naturvölker zu stürzen, die ja ach so weise waren, und sich dort "Heilung" von den Defekten des Zivilisationsüberdrusses zu erhoffen.

Zitat:von einer aus Ka und Ba zusammengesetzten Gesamtseele ist
nämlich nicht die Rede. Eher kann man Ka und Ba unter Einbeziehung
des lebenden Körpers als unterschiedliche Aspekte der Person
bezeichnen.

Ja, aber die können auch etwas "tun". "kha und khu können auf Reisen gehen und eigenständig handeln, und das khu kann in andere Körper wandern..."
("khu" meint hier wahrscheinlich das Ach - alternative Schreibweise?)

Ansonsten verstehe ich "Ba" als die individuelle Qualität, also Persönlichkeit. Und "Ka" als das was uns leben macht, sozusagen der von Gott eingehauchte Odem des Lebens, der uns von dem stück Lehm unterscheidet. (Das ist schonmal eine sehr sinnvolle Differenzierung.)

Interessant sind aber auch die übrigen fünf Komponenten aus dem Zitat. Allerdings hab ich genau diese Gliederung in acht Komponenten (plus den vergänglichen Körper) genau so bislang nur in einer Quelle wiedergefunden, und die ist überraschend bizarr, aber scheinbar nicht anschreibbar.

Zitat:Ich gehe da noch weiter und denke, das der "Geist" überhaupt erst
Formen und materielle Welten hervorbringt, ein Akt der kollektiven
stetigen "Selbstschöpfung" und je bewusster man sich seiner
wirklichen Natur wird/ist, desto gezielter und umfassender kann man
auf das Beobachtete einwirken und Dinge verändern.

Zum Anderen gilt:

Würde die gesamte Menschheit einig und im Kollektiv wollen, das sich
ein Stein, entgegen der Schwerkraft in die Luft bewegen soll, bliebe
dem Stein nichts anderes über, als dies zu tun. Smile

Ganz genau so ist es! Man kann das auch bemerken in den Bereichen, wo die Naturgesetze noch nicht ganz erforscht und festgelegt sind - zB in der subatomaren Teilchenphysik: dort ist die Schöpfung gewissermaßen noch "weich", und was die Forscher mittels ihrer geistigen Arbeit dort tun, ist nicht etwa dass sie die Zusammenhänge erforschen, sondern vielmehr sie erschaffen.

Deine Überlegung, dass die Menschheit sich in solchen Dingen einig sein könne, scheint mir jedoch, auch wenn sie im Grundsatz ganz richtig ist, doch eher Wunschdenken. Denn dadurch, dass wir Naturgesetze erkennen und formulieren, passiert ja etwas: in einer kollektiven "Sphäre der Ideen" wird dabei Struktur hervorgebracht - in dieser Sphäre haben die Ideen als solche eine Form und Gestalt, und damit passiert eine Art Verhärtung, ein Auskristallisieren, das kaum mehr rückgängig zu machen ist. Im Individuum reflektiert sich das in der Schwierigkeit, etwas zu "entlernen": die ursprüngliche unbefangene Naivität ist kaum mehr wiederherstellbar.
Und um vieviel schwerer wäre das dann erst als kollektiver Akt?

Ich sehe darin aber kein großes Problem - denn auch wenn du nur als einzelner einen klar bewussten Willen hast, wird das Universum sich bemühen, den besten Kompromiß zwischen deiner Absicht und den verfestigten Gesetzmäßigkeiten zu finden. Smile
Was dann passiert, wenn man als Gruppe, als eine handvoll Menschen, zu wirklich homogenen geistigen Zielen gelänge, das wäre spannend herauszufinden. Nur ist das offenbar extrem schwierig - es ist ja schon schwierig, eine ganz normale Zweierbeziehung zu führen, obwohl die in den meisten Fällen auf Kodependenz beruht. (Es gab auch schon Denker, die die Frage gestellt haben, warum wir, wo wir heute eigentlich sehr liberal in Beziehungsdingen eingstellt sind, die partnerschaftliche Beziehung doch fast immer auf genau zwei Menschen beschränken. Einen zwingenden Grund dafür gibt es m.E. nicht. Aber Projekte, die etwas anderes versuchen wollten, sind m.W. gescheitert.)

LG
E8
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RE: Was mich eigentlich interessiert... - von Elevation Eight - 22.06.2017, 17:23

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