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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
#7
(17.10.2018, 16:07)Melvin schrieb:
(17.10.2018, 09:40)phaeton schrieb:
(16.10.2018, 14:37)Melvin schrieb: Ich wünsche mir von ganzem Herzen (wieder) mehr Vertrauen. Nicht oft hatte ich dieses Gefühl von Versorgt- und Behütetsein - ein warmes Nest, in das ich mich hineinfallen lassen und ganz los lassen konnte. Als mir von meiner ehemaligen Therapeutin und einigen anderen Experten erklärt wurde, ich sei hochsensibel, habe ich das als Ehrung empfunden. Heute weiß ich, dass wir Hochsensiblen wichtige Lebensschritte übersprungen haben und unsere Kanäle, die nach der Geburt noch ganz offen waren, nicht notwendigerweise weitestgehend verschlossen wurden. Immer alles mitzubekommen, dazu ständig auf der Hut zu sein, ist überanstrengend. Wenn ein Kind aber kein Vertrauen zur Familie, zu sich, zur Welt entwickelt, braucht es diesen Selbstschutz. Auch wenn der einmal ganz und gar dysfunktional sein wird.
Das kann ich nur unterschreiben..,man sagt auch anstatt hochsensibel...EMPATHIE,hier ist es doch erkennbar,was damit gemeint ist. Schreibst du von Kanälen,die nie geschlossen wurden,dass sind sehr sensitive Sinne.
Und wenn du gleichgesinnte Menschen suchst,die leben alle mitten unter uns.
Geh mal durch eine Menschenmenge von 100 Leuten,du wirst den Einen,der ist wie du,aus dieser Menge
heraus finden.
Es ist diese Wärme,das Vertraute,was wir dann wahrnehmen.
"Immer alles mitzukriegen ist in der Tat mehr als Hochanstregend." Sich davon abzugrenzen ist unmöglich und eigentlich können wir eine Menge von 100 Menschen gar nicht ertragen.

Jetzt verstehst du es vielleicht besser,wieso ich soviel Probleme mit Ärzten habe....,ich weiß,was sie tatsächlich denken,dass ist nicht das,was sie einem ins Gesicht sagen....
Sitzt dir ein Therapeut gegenüber,der nur gelangweilt in die Luft guckt,ständig auf die Uhr schaut und schon fließen seine Gedanken in deinen offenen Kanal...
Später kommt dann der Arztbrief, also da hats mich so oft umgehauen,dass war nichtmal annähernd das,was tatsächlich gescchehen ist.

So und das ist nur ein Lebensbereich...von Vielen.

Murmeltiere haben auch hochsensible Rudelmitglieder. Die warnen die anderen vor Greifvögeln oder ähnlichen Gefahren durch einen hellen Pfiff. Es ist den Forscher ein Rätsel, mit welchen Sinnen sie einen kilometer entfernten Bussard registrieren. Auf jeden Fall werden sie im Tierreich gebraucht. Und vielleicht brauchen auch die Menschen hochsensible, warnende, aufmerksame Mitmenschen.
Der Bussard imponiert mit seinem extrem ausgeprägten Federkleid hinten...es funktioniert wie ein Echolot
Er fliegt mitten durch den Wald,ohne einmal gegen einen Baum zu knallen,mit einem Tempo....unglaublich
Alles gesteuert durch o.g..., dieser Pfiff kommt auch,wenn sie nach unten "stürzen",um sich ihre Beute zu holen...

Matthias: "in wieweit muss ich meine eigene Freiheit opfern, damit die Kontrollfreaks mir nicht mehr die Hölle heiß machen?" - Opfere ich nicht eher meine Freiheit, indem ich die Kontrollfreaks an mich heran lasse? Oder missverstehe ich deine Aussage?
Du musst doch nicht deine Freiheit opfern,deinen höchstpersönlichen Lebensraum geht diesen Kontrollfreaks gar nichts an....,jeder Mensch hat das Recht auf seine individuelle ,geistige Freiheit.

Nur,wer sich kontrollieren,steuern lässt,verliert dadurch seinen privaten Raum..,es liegt ganz an dir,was du
ihnen mitteilst,wenn du das "musst".
Abgrenzung hier schaffen zwischen muss und kann....deine Seele,dein Geist,deine Gedanken ist dein geistiges Eigentum
Obliegt es dir, ob du dich da kontrollieren lässt...

Als ich im Sommer 2012 eine Radtour mit dem Lebensgefährten meiner Mutter machte und bei sattem Sonnenlicht in einem Biergarten neben einer malerischen Windmühle rastete, da wurde mir so wohl ums Herz wie kaum je zuvor. Ich war erst kürzlich von einer Reise aus Menorca zurückgekehrt. Dort hatte ich alleine die Insel umwandert und bei einer spirituellen Künstlerin gelebt. Ich meditierte jeden Tag zwei Stunden und die Sitzungen wurden immer tiefer und zeitloser. Während der Rast dachte ich daran, dass ich in wenigen Tagen das Baltikum mit einem Rucksack durchqueren würde. Ich spürte wie tief ich in mir selbst verankert war und wie einverstanden ich mit allem sein konnte. Während ich auf den Lebensgefährten meiner Mutter blickte, den ich sehr lieb habe, fühlte ich mich behütet. Die Dinge waren im Lot. Ja, ich vertraute.
Na schau doch, dass ist es was ich meinte...,genau wie du es hier gefühlt ,gelebt hast, all das ist doch DEINES
Kannst du dir diesen Zustand des Vertrauens egal wo,selbst schaffen...
Wenn es um die Landschaft geht,es gibt hier soviele Orte,die vollkommene Natur geblieben sind...(ich weiß,wo du wohnst,also welches Bundesland)
Kann ich zb. aus der Tür gehen und steh sofort mitten im Wald,dieses zeitlose Wandern mit meinem vierbeinigen Freund eröffnet mir auch diese Welt,die du oben beschrieben hast.
Es gibt so unglaublich schöne Kraftorte in der Natur und mir ist es völlig egal,wenn die Menschen lachen oder Ironie kundtun, wenn ich in die Bäume reinhorche (Beispiel).
Niemand kann mich dort kontrollieren,oder gar geistig erreichen...es ist immer wieder ein neues Paradies,welches man sich jeden Tag selbst schaffen kann...
Naturwesen überall du findest...

Vertrauen zu können ist Harmonie pur....bedingungslose Liebe zu allem was lebt...Frieden im Herzen,der in die Welt strahlt


Diesen Zustand vermisse ich sehr. So sehr, dass es kaum auszuhalten ist. Ich hoffe, es geht euch anders.

Melvin
Liebe Grüsse,phaeton

Liebe Phaeton,

ich lese viel Liebe, Wohlklang und Zuversicht, aber auch Traurigkeit, Schmerz und Nächstenzweifel aus deinen Worten. Dein Sehnen nach Harmonie, Ganzheit, Heilsein teile ich. Es ist für solche wie uns schwer, in einer industriellen Gesellschaft in Würde und Freude zu koexistieren. Die übliche Erfolgs- und Inszenierungsgier ist uns fremd und so werden wir von den Teilnehmern gestoßen und verdrängt. In manchen berühren wir was und das hallt nach. Sie gehen damit ein paar Meter und bleiben abermals am klebrigen Schleim der Begierde hängen. Manches Mal war ich einer von ihnen und klebte auch fest. Als ich mich dann endgültig abtrennte, verlor ich den Bodenkontakt und irre nunmehr durch den Nebel.

Du sagst, unter 100en sei immer Der Eine. Ich ertrage Menschenformationen solcher Größe kaum, da meine Muskulatur verpanzert und mich ganz trüb macht. Aber ich kenne EmpathikerInnen und ihnen begegne ich auch. Leider heilt mich das nicht. Ich weiß auch nicht, was mich heilen kann. Und ob es Heilung gibt. Oder Krankheit. Ich weiß nur, dass ich nichts weiß.

Lieber Melvin,

dass hast du sehr schön erkannt alles,doch egal,was man tut ,ein Scheitern ist vorraussehbar....

Kann das kein hochsensibler,emphatischer Mensch,sich unter einer so grossen Menschenmenge aufzuhalten...zähle ich mich selbst auch dazu.
Kam es in den letzten drei Jahren sogar vor,dass ich einfach aufgestanden bin und sofort raus,einfach nur noch raus...
All diese Menschen,ich sah sie,als eine leere Hülle...so kalt,das Lachen nur künstlich aufgesetzt und innerlich
wohl an der eigenen Kälte erfroren sind.
Du hast beschrieben,wie die Kanäle offen bleiben,genau dass ist der Grund....für all das nicht Heilbare,welches wir fühlen.
Irgendjemand sendet ständig Informationen und man weiss schon vorher,was passieren wird...
Du kannst es nicht erwähnen
Oder du erkennst sofort die Lüge....und erwähnst sie nicht,weil sie nicht wissen können,dass du eben
diese so ausgeprägten Sinne hast.
Das ewige Schweigen müssen wird dann auch zum Problem. Dieses Abgrenzen von all denen,die kleben bleiben,wie du es so schön ausdrückst.

Bin ich sicher,dass du es bald schaffst aus dieser Umklammerung deiner eigenen Muskeln heraus kommst.
Sie sind nur ein Werkzeug deiner Seele und verkrampfen sich dermassen,dass dein Körper zum Gefängnis deiner wird.
Vielleicht solltest du öfter solche Unternehmungen wie auf Mennorca machen,nur für dich alleine und such dir ein Ziel aus,welches dich unglaublich anzieht,dir keinen Druck macht.
Vielleicht ein Kloster,buddhister,tibetanischer oder anderer Brüder...,so kannst du dir dieses schöne Gefühl
selbst wieder erschaffen...du wirst laufen können,frei und glücklich.

Ich wünsche es dir von ganzen Herzen,Melvin....

bin ich da

lg.phaton
Heart
Die Augen eines Wolfes öffen dir das Tor zum Ursprung,so öffne dein Herz und du wirst wissen...Erkenntnisse sind der Weg zur Weisheit...
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RE: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser - von phaeton - 18.10.2018, 13:37

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