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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
#8
(18.10.2018, 13:37)phaeton schrieb:
(17.10.2018, 16:07)Melvin schrieb:
(17.10.2018, 09:40)phaeton schrieb: Liebe Grüsse,phaeton

Liebe Phaeton,

ich lese viel Liebe, Wohlklang und Zuversicht, aber auch Traurigkeit, Schmerz und Nächstenzweifel aus deinen Worten. Dein Sehnen nach Harmonie, Ganzheit, Heilsein teile ich. Es ist für solche wie uns schwer, in einer industriellen Gesellschaft in Würde und Freude zu koexistieren. Die übliche Erfolgs- und Inszenierungsgier ist uns fremd und so werden wir von den Teilnehmern gestoßen und verdrängt. In manchen berühren wir was und das hallt nach. Sie gehen damit ein paar Meter und bleiben abermals am klebrigen Schleim der Begierde hängen. Manches Mal war ich einer von ihnen und klebte auch fest. Als ich mich dann endgültig abtrennte, verlor ich den Bodenkontakt und irre nunmehr durch den Nebel.

Du sagst, unter 100en sei immer Der Eine. Ich ertrage Menschenformationen solcher Größe kaum, da meine Muskulatur verpanzert und mich ganz trüb macht. Aber ich kenne EmpathikerInnen und ihnen begegne ich auch. Leider heilt mich das nicht. Ich weiß auch nicht, was mich heilen kann. Und ob es Heilung gibt. Oder Krankheit. Ich weiß nur, dass ich nichts weiß.

Lieber Melvin,

dass hast du sehr schön erkannt alles,doch egal,was man tut ,ein Scheitern ist vorraussehbar....

Kann das kein hochsensibler,emphatischer Mensch,sich unter einer so grossen Menschenmenge aufzuhalten...zähle ich mich selbst auch dazu.
Kam es in den letzten drei Jahren sogar vor,dass ich einfach aufgestanden bin und sofort raus,einfach nur noch raus...
All diese Menschen,ich sah sie,als eine leere Hülle...so kalt,das Lachen nur künstlich aufgesetzt und innerlich
wohl an der eigenen Kälte erfroren sind.
Du hast beschrieben,wie die Kanäle offen bleiben,genau dass ist der Grund....für all das nicht Heilbare,welches wir fühlen.
Irgendjemand sendet ständig Informationen und man weiss schon vorher,was passieren wird...
Du kannst es nicht erwähnen
Oder du erkennst sofort die Lüge....und erwähnst sie nicht,weil sie nicht wissen können,dass du eben
diese so ausgeprägten Sinne hast.
Das ewige Schweigen müssen wird dann auch zum Problem. Dieses Abgrenzen von all denen,die kleben bleiben,wie du es so schön ausdrückst.

Bin ich sicher,dass du es bald schaffst aus dieser Umklammerung deiner eigenen Muskeln heraus kommst.
Sie sind nur ein Werkzeug deiner Seele und verkrampfen sich dermassen,dass dein Körper zum Gefängnis deiner wird.
Vielleicht solltest du öfter solche Unternehmungen wie auf Mennorca machen,nur für dich alleine und such dir ein Ziel aus,welches dich unglaublich anzieht,dir keinen Druck macht.
Vielleicht ein Kloster,buddhister,tibetanischer oder anderer Brüder...,so kannst du dir dieses schöne Gefühl
selbst wieder erschaffen...du wirst laufen können,frei und glücklich.

Ich wünsche es dir von ganzen Herzen,Melvin....

bin ich da

lg.phaton
Heart

Danke Tash, du bist lieb... Das Aufgesetzte bei Mitmenschen nehme ich auch stark wahr, manchmal stoße ich mich dran. Manchmal sehe ich aber auch die Angst, die sie dahinbewegt - also jemand Unechtes zu sein, um das Echte unnötigerweise zu schützen. Ich finde, unser System - postindustriell, kommunikationsgesellschaftlich un neoliberal - trägt starz zu solchen Maskierungen bei. Es wird ja nicht nach Echtheit verlangt, sondern nach Funktionalität. Und diese beißt sich in der Regel mit dem Eigentlichen...

Wenn ich mich dazu in der Lage fühle, mache ich wieder eine Reise wie nach Menorca. Momentan helfen mir Tagesausflüge in die Natur, zum Beispiel den Rheinsteig entlang (Richtung Bingener Wald) oder Wanderungen durch den Taunus.

Ich wünsche dir auch, dass alles in dir gerne lebt und sich wohl dabei fühlt!
Melvin
The whole man must move together. 
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RE: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser - von Melvin - 19.10.2018, 13:47

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