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Why so serious?
#11
(22.09.2019, 00:15)Elevation Eight schrieb:
(21.09.2019, 18:06)phaeton schrieb: Es war keine Heilung, sie hat eine Blockade (schweres Trauma) bei mir gelöst und über die Chakren ausgeleitet.

Zum besseren Verständnis, hab ich damals nicht gewusst,was sie genau macht,was auf mich zukommt.
Es war alles sehr neu für mich und ich musste selbst die Erkenntnis finden,wie das funktioniert.

Es war ja freiwillig,hatte ich einfach mal...ja gesagt...

Lag ich wirklich heulend da,während sie diese Blockade löste. Wenn da jemand ins Zimmer gekommen wäre,ich hätte es nicht mitbekommen.

Muss ich dazu sagen,bin ich sehr sensitiv und sie hatte es nicht schwer mit mir.

Es geschah,weil sie mir was Gutes tun wollte. Die Geschichte begann ja damit,dass jemand aus meiner Familie genau diese Frau "auf mich ansetzte",um zu prüfen,ob ich wirklich spirituell war.
Diese Person hat keinerlei Info von dieser Frau bekommen,was nun mit mir war oder nicht war..

Dieses "Heilen",was du da ansprichst,dass sind doch bestimmt sogenannte Reikimeister ect....?
Also,menschlich erlerntes Reiki....aus Kursen und Büchern.

Diese Frau meinte zu mir,sie benutze die kosmischen Kräfte,um energetisch stark genug zu sein...
Es muss da so ein Usai-Reiki geben...,mit Energien arbeiten...

Das,was du beschreibst,dass man sich mit jemand verabredet und man dann experementiert,sowas finde ich auch schön.
Eben die Begegnungen im Leben,aus denen man etwas lernen konnte...

Dein Beispiel mit dem Bücherregal,ich finde es grandios....,dir deine Lieblingszitate zitiert hat.
Ja und auch einen Gedanken weiterspinnen,bis man gemeinsam eine Antwort gefunden hat.

Also,mit Heilungen ect., eigentlich sollte es doch heißen....die Selbstheilungskräfte aktivieren...

Das mir zb. jemand das Knie heilt(wäre der Miniskus rausgeflogen),ähm,nein...bezweifle ich....

Ich verstehe dich immer besser...,schön,dass du so offen mitschreibst.

 

Oh jetzt muss ich ein bischen vorsichtig sein... die Beseitigung von Blockaden, die von eime Trauma herrühren.. das würde ich ganz zweifelsohne Heilung nennen. Ja, ich gebs zu, ich hab mir gelegentlich auch den Spass gemacht, wenn ich mir den Fuß abgeknickt hatte und nicht ordentlich laufen konnte, und mir ist dann irgendwann einer dieser allzu vollmundigen Schamanen oder esoterischer Heiler über den Weg gelaufen, dass er doch da bitteschön gleich mal anfangen kann mit dem Heilen. Woraufhin der dann meinte, ich soll doch zum Sportmediziner gehen.
Aber ja, ich weiss nicht wie Du das siehst, aber ich denke, dass ein geistiger oder seelischer Knacks auch geheilt werden kann, und das genauso dramatisch oder undramatisch ist wie ein körperlicher Knacks  - und auch da gibt es Selbstheilungskräfte, die aktiviert werden können, und das ist alles gar nicht so verschieden - wie überhaupt das geistige und das körperliche in gewisser Weise Spiegel von einander sind.

Aus eigener Erfahrung: den Ellenbogen hat man mir mal tatsächlich per Geistheilung geheilt! Die Ärzte wollten schon wegschneiden, aber das wollte ich wiederum gar nicht. Diese Heilung ist dann auch mehr zufällig bei einem Schwätzchen am Telefon passiert. Diese Frau ist in allerlei Heilkünsten ausgebildet, folgt der heidnischen Religion und nimmt das alles sehr ernst, und sie hat dann irgendwie angefangen im Gespräch zu erspüren, wo ich im Geiste bestimmte Dinge verdränge, und mich da draufzustupsen. Und eines dieser Dinge (das auch Bedeutung hat und auf meine Eltern zurückgeht), hat beim Hingucken dann einen Impuls ausgelöst, der etwas in meinem Geist-Körper System verändert hat - und nach nichtmal 24 Stunden war der Ellbogen wieder ganz so wie er sein soll.


Das also vielleicht zur Heilung - es ist m.M.n. völlig wurscht ob das ein Reikimeister oder sonstwas ist, es kommt nur darauf an, ob dieser Mensch das Geschick und die Intuition und das Gespür hat, das Richtige in Bewegung zu setzen, und ob der Patient dann imstande ist sich drauf einzulassen.

Zum Reiki, naja, ich hab da keine eigenen Erfahrungen, aber ich kenne die Geschichte und kann sie erzählen. Da war also dieser Herr Usui, in Japan, und der ist auf einen Berg gegangen um da zu beten oder zu meditieren oder wie auch immer man das in Japan nennt. Er war wohl ein sehr spirituell engagierter Mensch. Und dabei ist ihm eine transzendente Erfahrung zuteil geworden, eine Erleuchtung sozusagen, eine heftige Bewusstseinsveränderung. Und da hat er gemerkt, dass da eine Kraft in ihm ist, und wie er wieder von dem Berg herunterkommt, da ist ihm aufgefallen, dass er mit dieser Kraft heilen kann.
Und dann hat er begonnen, eben das anderen zu lehren. Und die haben es wieder anderen gelehrt, und so ist Reiki in die Welt gekommen.

Und das ist ja auch nichts einmaliges, denn es ist im Grunde Heilen durch Handauflegen - und das haben auch schon andere Leute in anderen Kulturen entdeckt. Nur hat Reiki sich aus irgendeinem Grund in der Esoterik ausgebreitet, um die ganze Welt, und wurde vermischt mit anderen Dingen. Ein "Fern-Reiki" gibt es in der ursprünglichen Idee wohl nicht, und auch "Chakren" kommen da nicht vor, denn die gehören in die indische Yoga-Lehre. Freilich, wenn man weiss was man tut, kann man da vieles miteinander verbinden. Und ich denke, ob jemand die Fähigkeit zum Heilen hat, das hängt sehr stark vom Einzelnen ab, und weniger davon, zu welcher Tradition er sich bekennt und wie er an diese gelangt ist.

Und dann auch - ich versuche ja zu trennen zwischen einerseits der Esoterik (wo man ulkige Messen veranstaltet, sehr teure Wochenendkurse veranstaltet, und ich mich oft frage, ob das nun eigentlich Spiritualität ist oder doch eher ein Lifestyle mit dem man sich von anderen abheben kann) und andererseits spirituelle Schulen und Zirkel, also die typischen magischen Orden, Heiden, Druiden, Hexenzirkel etc., wo das ganze i.d.R. sehr ernsthaft betrieben wird und wo man auch nichts zu verkaufen hat (und es entsprechend schwierig ist, überhaupt Zugang zu finden).  Und da habe ich Reiki auch in diesem zweiteren Kontext ganz ernsthaft empfohlen erlebt.

Guten Morgen E8,

dass hast du sehr schön erklärt,wie das Usai Reiki zustande kam...

Es ist leider so,dass sich das alles mit dem Esoterischen vermischt.

Da einen klaren Strich zu ziehen,nun mir ist es möglich,dir auch,aber viele arbeiten nur unter diesen Aspekt.

Ja sicher,es war eine Heilung der Psyche,wobei Psyche ,Körper und Geist eine Einheit bilden..

Diese Frau war als Kind schon auffallend spirituell,sodass sie auf viele Schulen geschickt wurde,die sich nur mit dem Spirituellen beschäftigte.
Sie benennt auch nicht nur eine Religion,sondern fügt alles zusammen,ob das der Buddhismus,Hinduismus usw. ist.

Hab ich noch eine Kleinigkeit weggelassen,damit traue ich mich nicht so frei raus.....sie sagte vorher,dass sich noch Geistwesen dazufügen könnten,sie wüsste vorher aber nicht,wer noch dazu kommt.
Ja, es kamen wirklich noch 2 ......so hörte ich sie zu dritt mit mir sprechen.

Bin ich auch schon einem Geisterheiler begegnet,hab ich hier schon irgendwo aufgeschrieben.
Er kam immer vom Bodensee einmal im Jahr hier rauf in die Wälder.
Unter Zeugen "zog" er mit seiner Hand eine Entzündung aus der Wange meiner Begleitung...

Was ich nur anzweifle,einen Bruch,oder wenn der Miniskus rausfliegt,dass kann man höchstens vom Schmerz her lindern....

Hab ich das auch schon selbst ausprobiert nach Usai...,meine Hand war kochendheiß usw.usw.

Das es dennoch aus der Ferne geht,nun,da könnte ich dir noch mehr Beispiele nennen.
Hab es auch schon selbst ausprobiert....lange,nach dieser Begegnung,noch viele andere Begegnungen folgten und ja man
tauschte sich u.a. über E-mail auch aus.

Zur Zeit,als ich in diesem Esoforum war,spielte sich alles nur über den privaten Weg ab,es war ja unmöglich dort unbehelligt zu schreiben.
Ausser dort,wo die Magiere ihren Bereich hatten,sie waren dem Ganzen viel offener und ohne kommerzielle Gedanken,gegenüberstehend.

Es ist interessant,wie du auch Selbsterfahrungen gemacht hast.

Das steht in keinem Buch, es passiert einfach.....

Bin dem Reik in manchem nicht wohlgesonnen.Lernte ich Menschen kennen,die schnappten sich Reiki-Kurs 1 und meinten dann als Heiler durch die Welt gehen zu können.
Dabei funktionierte gar nichts ,bis dann die Aussage kam,man müsste den 12.Kurs absolviert haben,um mit Reiki zu arbeiten.
Soweit kam es gar nicht mehr,weil das Interesse längst versiegt war.

Man kann zb. in einen Druidenorden eintreten,dass sind bestimmte Geschäftsstellen,die sich auch GmbH nennen...am nächsten Türschild steht dann...Orden der Freimaurer....

Ähm,mit Verlaub,dass hat für mich nichts mehr mit dem einzigsten Druidenorden zu tun,der vor sehr vielen tausend Jahren entstanden ist.
Dieser hat ja auch immer Nachkommen und nur diese dürfen in diesen Orden.
Es sind bis heute einige Keltenstämme mit dem Geheimsten vertraut,sowas wird nur mündlich weitergegeben.
Die geheimen Schriften werden wir nie finden....
Die Augen eines Wolfes öffen dir das Tor zum Ursprung,so öffne dein Herz und du wirst wissen...Erkenntnisse sind der Weg zur Weisheit...
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#12
Tja, liebe Phaeton,

es ist eine menge Bizarres unterwegs, das ist wohl überall so, und solange wir wissen was wir wollen, ist das doch nicht schlimm, oder?
Das Druidenhäuflein, das mir mal begegnet ist, war ein fall für sich - die sind als Piratenschiff mit Anhang in ein spirituelles Forum eingefallen und wollten es kapern. Ernstnehmen braucht man das ja nicht, aber es war eine köstliche Unterhaltung. Smile
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#13
(22.09.2019, 12:53)Elevation Eight schrieb: Tja, liebe Phaeton,

es ist eine menge Bizarres unterwegs, das ist wohl überall so, und solange wir wissen was wir wollen, ist das doch nicht schlimm, oder?
Das Druidenhäuflein, das mir mal begegnet ist, war ein fall für sich - die sind als Piratenschiff mit Anhang in ein spirituelles Forum eingefallen und wollten es kapern. Ernstnehmen braucht man das ja nicht, aber es war eine köstliche Unterhaltung. Smile

Lieber E8,

nein,dass braucht man nicht ernstnehmen. Mir hat eine Dame aus einem Esoforum erzählt,dass sie der erste weibliche Druide in der Ausbildung sei....,mehr könnte sie nicht sagen,da sie eine 10 jährige Schweigepflicht einhalten müsse...

Du hast gesagt,du könntest ein Buch über Religionen schreiben.....gehe ich mal davon aus,hast du das Ganze sehr gut studiert.

Das nenne ich aber auch Freiheit,mich für eine Religion und ihres Ursprunges zu interessieren und evntl. auch etwas davon anzunehmen.
Ohne deshalb gleich zu konvertieren.

Am Ende haben wir doch alle nur eine Erde und einen Himmel,nur alles wird irgendwie anderst benannt....
Damit möchte ich ausdrücken,dass die Freiheit des Geistes in allem zu finden ist.....und das ewige Leben auf Erden ist eben auch noch nicht möglich.

Den Buddhismus zb. hab ich mir sehr lange verinnerlicht,aber auch die Tora,den Hinduismus...den Koran...

Glaubensrichtungen halten in der Tat sehr viele Menschen zusammen,bishin zur Faszination....

Werten bzw.verurteilen tue ich keinen,jedem das Seine....

Vor 2 Jahren bin ich jemanden begegnet,der hat in über 40 Jahren,die Schriften von Platon,Sokrates,Aristoteles u.a. studiert und in Worte gefasst,sodass ein Jeder diese versteht.

Für mich auch wieder eine ganz neue Erkenntnis,die dennoch sich wie ein Puzzleteil zum dem bereits Erkannten einfügte....

Liebe Grüße,phaeton   Smile 

Wikende028 Heart Heart Heart
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#14
Na denn, liebe Phaeton, dann können wir damit ja mal eins-zwei-drei spielen ... Wink

Übung eins:
Es kann nur eine Schöpfung geben.



Es gibt eine vielzahl Religionen, die von unterschiedlichen Leuten geglaubt werden. Und da Religionen uns sagen sollen wo wir letztlich herkommen und hingehen, erzählen viele eine Geschichte von der Schöpfung.

Bei den Wikingern war der Riese Ymir das erste Wesen und ernährt sich von der Milch der Urkuh Audhumbla. Als er eingeschlafen war, haben die Götter ihn getötet  aus seinem Körper die Welt geschaffen.


Im Zweistromland war Tiamat, ein weiblicher Meeresdrache, verheiratet mit Abzu, der das Süßwasser verkörpert, und sie existierten lange vor der Schöpfung. Im Enuma Elis wird dann berichtet, dass es zu einem Krieg mit jüngeren Göttern kam, in dessen Verlauf Abzu getötet wird. Schließlick bekämpft Marduk Tiamat und spaltet sie entzwei und bildet aus den Hälften Himmel und Erde.

Im Christentum haben wir die Schöpfungsgeschichte in sieben Tagen.

Wenn diese Geschichten alle richtig sind, dann müsste für jede der Volksgruppen eine eigene Welt geschaffen worden sein, in der die jeweiligen Götter herrschen. Wir müssten also ziemlich viele Welten und ziemlich viele Erden haben - es heißt aber immer, wir haben nur die eine.

Dann kann es aber auch nur eine Schöpfung geben, und all die verschiedenen Geschichten sind unterschiedliche Blickwinkel, unterschliedliche Betrachtungsweisen für dasselbe.

Damit werden nun etliche Dinge sehr viel einfacher. Wenn nämlich irgendeine Religion behauptet, ihre Götter wären die einzig wahren Götter, und alle anderen nur Ungläubige und Heiden - dann können wir das gleich abhaken und als Unsinn beiseitelegen.


Und wir können noch weitergehen und feststellen dass diese Religion an der Stelle offenbar einen Bug, einen Defekt hat. Und dann können wir genauer forschen und schauen wie es zu diesem Bug kommt und wo da der Konstruktionsfehler ist, bzw. was dahintersteckt.

Übung zwei:
Unser Hirn hat nur zwei Aufgaben

Wenn wir uns vorstellen, wir müßten den Menschen (oder sonst eine Tierart) bauen und das Hirn programmieren, was sind dann die wichtigsten Programme, die vor allem anderen Vorrang haben müssen?

Man kann das zusammenfassen auf zwei Aufgaben, denen sich alles andere unterordnen muss: den Selbsterhalt und den Arterhalt. Denn wenn diese Aufgaben nicht erfüllt würden, gäbe es uns schlichtweg nicht.


Das mit dem Selbsterhalt läßt sich leicht erkennen: wir müssen dafür sorgen, dass wir zu trinken haben, dass wir zu essen haben, dass wir nicht erfrieren und nicht gefressen werden. Alles andere ist schlicht unwichtig - und das merkt man auch sehr schnell, sobald einer dieser Punkte in Gefahr ist, nicht erfüllt zu werden.

Mit dem Arterhalt verhält es sich etwas komplizierter, denn das einzelne Individuum ist nur ein Teil davon und kann aus sich selbst heraus nichts zum Arterhalt beitragen. Dennoch gibt es im Bewusstsein subtile Programme, die i.d.R. unbewusst sind und die dafür sorgen - und die ihre Aufgabe unter normalen Bedingungen auch erfüllen - jedenfalls haben sie das über Jahrmillionen getan.

Wenn man also irgendetwas hat was einen beschäftigt und worüber man meditiert, dann kann man mal schauen, in welcher Beziehung das zu diesen beiden Grundfunktionen steht - denn irgendwo im Hintergrund sind die, und sie haben immer Priorität - allerdings kann das recht verwinkelt und verbogen aussehen, weil man zB manche Motive moralisch nicht eingestehen kann und dann andere vorschieben muss, usw.usf.

Und da ist es ja so, dass die allerwenigsten Menschen überhaupt in ihrem Selbsterhalt gefährdet sind - kaum jemand läuft im Alltag noch akute Gefahr zu verhungern oder gefressen zu werden. Daher sind die eigentlich wichtigen und bedeutsamen Dinge heute sehr weit weg, und wir leben sogesehen in purem Luxus und zerbrechen uns den Kopf über allerlei Dinge, die mit unserem konkreten Leben kaum etwas zu tun haben.
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#15
Und Übung 3:
Grübeln oder Ausprobieren

Wenn man ein neues Programm (oder neudeutsch: App) auf dem Computer installiert und dann wissen will was man damit machen kann, dann kann man sich vor den Computer setzen und überlegen wie das funktionieren könnte. Oder man fängt an es auszuprobieren, drückt auf die verschiedenen Knöpfchen und schaut was da passiert.

Normalerweise kommt man mit der zweiten Strategie sehr viel schneller weiter, oder auch überhaupt nur so.

Wenn man nun wissen will, wie unser Bewusstsein funktioniert und was man damit machen kann, dann kann man sich da auch hinsetzen und überlegen, und sich allerlei Gedanken machen - das nennt man Philosophie, und darüber sind viele dicke Bücher geschrieben worden. Mit dem praktischen Nutzen scheint es dabei aber nicht so sehr weit her zu sein, sonst gäbe es nicht trotz all dieser dicken Bücher immer noch oder gerade heute ein solch hohes Interesse an "Lebenshilfe" und dergleichen.

Oder aber man könnte versuchen, mal Knöpfchen zu drücken und schauen was passiert. Das ist freilich nicht ungefährlich: wir wissen, wenn man am Computer einfach so knöpfchen drückt ohne zu wissen was man tut, dann können sich Dinge dauerhaft verändern oder das Programm kann auch ganz abstürzen.

Auf das Bewusstsein übertragen: die "Knöpfchen" sind die Dinge, die -bekanntermaßen- das Bewusstsein verändern. Und das sind vor allem drei Dinge: Rituale, Sex, und Drogen. Und das weiss man auch schon sehr lange, denn in fast allen Religionen gibt es ganz viele Regeln, die genau diese drei Dinge betreffen, und da sind ganz viele Tabus.

Wenn man sich also schon immer mal gefragt hat, was es denn eigentlich die Kirche angeht, wer wann mit wem vögelt - ich meine, man kann ja ohne weiteres an Gott glauben und Beten und den Gottesdienst pflegen, aber wieso soll man deswegen nicht im Schlafzimmer eben das machen wozu man, eben, Lust hat - und wieso wollen Priester sich da einmischen? Hier ist die Erklärung:

Alles was das Bewusstsein verändert, könnte auch die bestehende Ordnung verändern. Was das Bewusstsein verändert, könnte dazu führen, dass Leute rausfinden, was man mit dem Bewusstsein so alles machen kann. Es muss freilich auch gesagt werden: alles was das Bewusstsein verändert, ist durchaus nicht ungefährlich. Es können sich Veränderungen einstellen, die man so gar nicht wollte, und mit denen klarzukommen dann ziemlich schwierig wird.

Deswegen greift da auch immer das Argument: diese Dinge sind Tabu, nur zu unserem Schutz. Also: um uns vor uns selbst zu schützen. Dann muss man freilich auch weiterfragen: wer gibt diesen Schützern eigentlich die Autorität, uns vor uns selbst zu schützen? Und - meinen die es wirklich gut mit uns?

Zusammenfassung:
Was sind das für Übungen?


Ganz einfach: das sind Übungen in Systemtheorie. Die Systemtheorie ist eine recht junge Wissenschaft, sie ist erst entstanden im Zusammenhang mit dem Aufkommen der Computerei, denn da wurde es plötzlich nötig, sich mit Systemen zu beschäftigen.

Was ist denn ein System? Ein System ist ein Ding, das irgendwie organisiert ist, das irgendwie von Umständen beeinflußt wird und irgendwie auf diese reagiert. Ein Computer ist nun eben ein System, aber auch ein Auto ist ein System. Ebenso ist eine Gesellschaft ein System, und auch eine Bakterienkultur. Und von daher ist auch die Schhöpfung ein System, und man kann sie systemtheoretisch betrachten.

Das schöne daran ist, dass man dabei sehr einfache und pragmatische Betrachtungen vornehmen kann, die leicht zu verstehen sind, und damit zu grundlegenden Folgerungen kommen kann, die eigentlich auch ganz naheliegend erscheinen - die aber offenbar kein Allgemeingut sind.

Wenn man etwa einen gläubigen Katholiken hat, dann glaubt der an die Unfehlbarkeit des Papstes. Wenn man den jetzt fragt, ob denn dann der Voodoo-König in Afrika gleichermaßen unfehlbar ist, weil der ja eine entsprechend gleichwertige Rolle hat, dann scheitert das i.d.R. daran, dass das dem Christen das Vorstellungsvermögen sprengt. Der ist schlicht nicht in der Lage, seine Religion systemisch anzuschauen, ist nicht in der Lage, aus der Box, in der er denkt, herauszukommen.

Also, die Systemtheorie ist etwas völlig harmloses und einfach nur vernünftige Überlegung, aber man kann damit reihenweise Denkverbote und Blockaden aufspüren, und so eine Idee davon kriegen, in welchem Ausmaß unsere Diskurse auf eigentlich unsinnigen Paradigmen aufbauen.
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#16
Lieber E8,

kann ich irgendwie nicht zwischen deinen Zeilen schreiben,dass wäre einfacher für mich...nennt sich wohl zitieren...

Aber im Großen und Ganzen kann ich dir zustimmen,nur ich bin noch viel tiefer und weiter zurück gegangen in der Zeit.

Hast du es ganz gut zusammengefasst.

Das Ganze geht ja noch viel tiefer,was man aber zwischen deinen Zeilen auch erkennen kann.

Muss man jetzt nicht alles noch zerkleinern,filtern ,um wieder am Anfang anzukommen...

Schön gesagt,der Status des Papstes,derselbige ein Vodoo-Priester...,dass war ein super Vergleich.


Bin ich ehrlich...mit der Entstehung des Christentums kann ich mich nicht anfreunden...
Lange Zeit vorher gab es längst Glaubensrichtungen,Religionen,aber auch eine freie Schöpfergeschichte...

Für mich ist das Christentum eine "Kriegsbeute",ein Machtgefüge,welches immer mehr wuchs,spätestens
als Alexander der Große zum Selbigen konvertierte.

Das erstmal von mir,vielen Dank für deine Erklärungen


liebe Grüße,phaeton

Heart Heart Heart
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#17
Hei Phaeton, danke! Schön das es Dir gefällt! Smile

Das sind in der tat nur ganz kurz angerissene Skizzen, und man kann da ungemein viel weiter gehen und tiefer hinein.
Und da sich das grad so schön in meinem Kopf angeordnet hatte - eine Schöpfung, zwei Aufgaben, drei Knöpfchen - und da Du selber schon erwähnt hast, dass es wohl nur einen Himmel und eine Erde gibt, hab ichs mal kurz zusammengeschrieben, als Anregung, was man so machen kann.
Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss, aber es kann helfen, ein bischen Klarheit im Kopf zu kriegen. Und, man kann diese "systemische" Betrachtungsweise auch auf andere Dinge anwenden, so ziemlich überall wo man mit potentiellen Konflikten oder festgefahrenen Denkmustern zu tun hat. ZB in der Soziologie, aber auch im Management. Ich hab da halt nen Faible für und find das ne spannende Sache.
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