Ich habe hier unter Gottesfantasien - so nennt die Forenleitung die Wahrheit über den wirklichen GOTT - viel über den wirklichen GOTT geschrieben. Wenn bei den Gästen noch Fragen offen sind, so können sie sie hier stellen.
Wer sich nicht F Ü R den wirklichen GOTT entscheidet, muss möglicherweise die Konsequenzen tragen !
WER hier nicht schreiben möchte, kann mir eine Email an manden1804(at)gmail.com schicken.
Man stelle sich einen Softwareentwickler vor, der ein komplexes Simulationsspiel programmiert. Die KI seiner Avatare läuft stabil, die Welt folgt klaren Regeln – bis er eines Tages einen Debug-Modus einbaut, in dem sich die Parameter je nach Beobachtung ändern. Für den Außenstehenden sähe das nach Zauberei aus, für den Entwickler ist es schlicht ein Feature.
Genau diesen Eindruck bekommt man bisweilen, wenn man sich tiefer in die Quantenmechanik wagt. Da fliegt ein Elektron durch zwei Spalte – und wählt simultan beide Wege. Es zeigt uns eine Interferenz, als wäre es eine Welle. Doch kaum wagen wir es, hinzusehen, kollabiert die Wahrscheinlichkeit in einen einzigen messbaren Zustand. Beobachtung erzeugt Realität.
Das ist kein esoterischer Kitsch, sondern Stand der Physik. Und jeder, der schon einmal in einer Software ein Lazy Loading eingebaut hat, spürt, wie ihm dabei ein leicht diabolisches Grinsen übers Gesicht huscht. Wirklichkeit, die erst dann konkret berechnet wird, wenn jemand hinschaut – effizienter kann man Ressourcen nicht schonen.
Noch irritierender wird es bei der Quantenverschränkung. Zwei Teilchen, die einmal gemeinsam erzeugt wurden, verhalten sich fortan wie ein altes Ehepaar: egal, wie weit sie räumlich getrennt sind, was dem einen widerfährt, weiß das andere. Keine Signale, keine Boten, keine Zeitverzögerung. Instantane Abstimmung über Lichtjahre hinweg – als hätten beide ihre Variablen im selben globalen Speicher abgelegt.
Die Orthodoxie der Physik zuckt da mit den Schultern und flüstert etwas von Nicht-Lokalität. Aber jeder, der schon mal einen Programmierfehler mit globalen Variablen debuggen musste, weiß: Das riecht verdammt nach zentraler Instanz.
Und dann diese verdächtige Unschärfe, eingewoben in das Gewebe der Realität. Heisenberg sei Dank wissen wir nie genau, wo etwas ist und wohin es unterwegs sein könnte. Zufall, so sagt man. Doch wer sich mit Seed-Generatoren auskennt, der weiß: Auch Pseudozufall ist immer nur so zufällig, wie es der Algorithmus erlaubt.
Warum also dieses bizarre Regelwerk, in dem absolute Determiniertheit genauso wenig Platz hat wie echter Zufall? Hätte ein blindes, zufälliges Universum nicht eher klare Kausalitäten geschaffen – oder reinen Zufall? Stattdessen sehen wir ein System, das beides kann – je nachdem, wer hinschaut.
Einstein mochte den Gedanken nicht und weigerte sich standhaft zu glauben, dass das Universum würfelt. Doch vielleicht hat er die falsche Metapher gewählt. Vielleicht würfelt hier niemand. Vielleicht laufen wir in einer perfekt getimten Sandbox, deren Random-Events exakt dann ausgelöst werden, wenn die Beobachtung es erzwingt – nicht früher, nicht später.
Ein Konstrukt dieser Art setzt eines voraus: Jemand, der den Code geschrieben hat. Jemand, der die Welt nicht einfach ist, sondern berechnet. Und der verdammt gut in Speicher-Optimierung ist.
Denn was wäre effizienter als eine Realität, die nur dort konkret wird, wo einer hinschaut?
Im Thomasevangelium, Spruch 70, heißt es kryptisch: "Wenn ihr es aus euch hervorbringt, wird euch das, was ihr hervorbringt, retten. Wenn ihr es nicht aus euch hervorbringt, wird euch das, was ihr nicht hervorgebracht habt, vernichten." Ein Spruch, der vielen verschlossen bleibt. Doch die Mystiker aller Zeiten – ob westlich oder östlich – deuten ihn ähnlich: Es gibt ein Wissen, das nicht von außen kommt. Kein Buch, keine Predigt, keine Lehre bringt es dir. Es ist das, was du längst in dir trägst. Tief vergraben, vergessen, überlagert von Lärm und Meinungen anderer. Und doch – manchmal regt es sich. Leise. Unüberhörbar. Dieses innere Wissen war es, das mich irgendwann zwang, die Frage nach dem, was man gemeinhin „Gott“ nennt, neu zu stellen. Denn machen wir uns nichts vor: Das Bild, das die meisten Menschen von Gott haben, ist erbärmlich. Ein strafender Buchhalter, ein willkürlicher Weltenlenker, der liebt und hasst nach Laune, der sich in Kleinkriege einmischt und Beweise fordert, als wäre er ein eitler Gockel. Genau hier setzte mein eigenes Suchen an. Und ich muss gestehen – so widersprüchlich es klingt – ich bin heute dankbar für die Diskussionen mit Manfred. (und bitte, dies soll jetzt erst mal keine Diskussion sein. Wie Gott ist. Einigen wir uns darauf, dass es irgendeinen höheren Geist gibt, eine Intelligenz hinter der Sichtbaren Welt) Aber kurz, weil es wichtig ist, für die Entwicklung: Seine grotesk falsche Vorstellung von Gott hat mir etwas gezeigt, das ich vorher nie so klar gespürt habe: Einen inneren Widerstand. Einen Aufschrei meiner Vernunft. Jedes Mal, wenn er redete, regte sich in mir etwas, das flüsterte: „Nein. So kann Gott nicht sein.“ Aber warum eigentlich? Wenn alles nur Zufall, Aberglaube oder Einbildung ist – warum regte sich dann überhaupt etwas in mir? Warum ließ mich sein Gerede nicht einfach kalt, so wie mich die Behauptung kalt lässt, irgendwo würde ein rosa Elefant regieren? Woher kam diese Stimme in mir, die wusste: Das ist nicht die Wahrheit? Wäre alles nur ein Spiel aus Meinungen, dann wäre Manfreds Bild von Gott so gut oder schlecht wie jedes andere. Aber genau das war es nicht. Seine Vorstellung von Gott war falsch. Spürbar falsch. Offenkundig falsch. Und da begann ich zu begreifen: Vielleicht ist diese innere Stimme genau das, was die alten Mystiker meinten. Vielleicht ist sie das „Hervorgebrachte“ aus Spruch 70. Vielleicht ist sie die Verbindung zu dem, was wahr ist – jenseits aller Religionen, aller Bücher, aller Dogmen. Und so kam ich zu einer Überlegung, die ich heute für zwingend halte: Wenn es Gott gibt – dann muss er anders sein. Radikal anders. Denn ein Gott, der Menschen in die Irre führt, sie für Unwissen bestraft oder Beweise fordert, die er zugleich verweigert – ein solcher Gott wäre kein Gott, sondern ein Art Dämon. Ein wahrer Gott – so sagte es die Vernunft in mir – braucht keinen Beweis, weil er in der Gerechtigkeit selbst wohnt. Er wäre so beschaffen, dass ihn jeder Mensch erkennen könnte – durch die Liebe, die Gerechtigkeit, den Sinn für das Wahre. Er müsste wissen, dass nicht alle Menschen Philosophen sind, nicht alle Theologen, nicht alle Glückspilze im Spiel des Lebens. Also müsste er die Wahrheit so anlegen, dass sie unausweichlich ist – nicht durch Schriften, sondern durch das, was in uns schlummert. Und so muss ich heute sagen – paradox, aber ehrlich: Gerade der Widerstand gegen Manfreds lächerliches Gottesbild hat mich der Wahrheit nähergebracht. Denn hätte es gar keinen Gott gegeben – warum hätte ich dann gespürt, dass Manfreds Bild niemals stimmen kann? Warum sollte mein innerstes Wesen rebellieren gegen bloße Fantasie? Vielleicht…
… weil es da draußen – oder besser: in uns – doch etwas gibt, das von ganz anderer Natur ist, als es uns die Religionen je verkauft haben.
Zum mitdenken: Aber was, wenn genau deshalb so viele Religionen scheitern – weil sie versuchen, das Unaussprechliche in Regeln und Bilder zu pressen? Was, wenn Gott sich nur dem zeigt, der es wagt, alles Bekannte hinter sich zu lassen…?