10.01.2025, 13:55
Manfred, es gibt viele Denker, die sich intensiv mit den Problemen deiner Argumentation auseinandergesetzt haben, und ihre Überlegungen sind für diese Diskussion durchaus relevant.
Das von mir genannte Problem der Allmacht in Verbindung mit dem Leid stammt aus der klassischen Theodizee-Debatte. Einer der einflussreichsten Philosophen, der dieses Problem formulierte, war Gottfried Wilhelm Leibniz. Er prägte den Begriff der Theodizee und stellte die berühmte Frage: Wenn Gott allmächtig, allwissend und allgütig ist, warum gibt es dann Leid? Variationen dieser Frage finden sich aber auch bei älteren Denkern wie Augustinus, der das Böse durch die freie Entscheidung des Menschen erklärte, und bei moderneren Philosophen wie David Hume, der skeptisch fragte, ob die Welt, wie wir sie vorfinden, wirklich das Werk eines gütigen und mächtigen Gottes sein kann.
Das Argument, dass wir bei einem nicht allmächtigen Gott nichts Sicheres über seine Intentionen oder Eigenschaften aus der Schöpfung ableiten können, ist eine Variation des Skeptischen Theismus. Diese Denkrichtung, die etwa von William Rowe oder Stephen Wykstra vertreten wird, hinterfragt unsere Fähigkeit, göttliche Handlungsweisen und Motive zu beurteilen, wenn wir davon ausgehen, dass Gott nicht allmächtig oder unendlich gütig ist.
Deine Annahme, dass Gott die Evolution benutzt habe, lässt sich im Kontext der Philosophie ebenfalls kritisch beleuchten. Denker wie Immanuel Kant argumentierten, dass wir aus der Natur nur schwer auf die moralischen oder teleologischen Absichten eines Schöpfers schließen können, da die Natur sowohl Schönheit und Ordnung als auch Chaos und Zerstörung in sich vereint. Kants Kritik am traditionellen Gottesbeweis zeigt, dass jede Ableitung von Eigenschaften Gottes aus der Natur spekulativ bleibt.
Wenn du also sagst, dass Gott sowohl das Universum als auch das Leben erschaffen hat, und du das allein aus der Schöpfung ableitest, dann solltest du dich diesen Herausforderungen stellen. Warum gibt es Leid? Warum ist die Schöpfung nicht vollkommen? Und warum bist du sicher, dass wir aus der Schöpfung auf den Willen Gottes schließen können? Denker wie Leibniz, Kant, Hume und viele andere hätten dir gezeigt, wie komplex diese Fragen sind – und dass deine Antworten viele Lücken aufweisen.
PS, du hast mir in Nachrichten vorgeworfen, dass ich dich an irgendjemand erinnere, den du irgendwoher kennst. Ich möchte dir mal folgende Erklärung geben. All diese Gedanken, die Menschen dir entgegenbringen, sind ja Gedanken, die schon längst gedacht wurden. Vielleicht wird der eine oder andere davon einfach nicht die Quelle nennen, und das für seine eigenen Gedanken ausgeben, während ich so fair bin, zu sagen, wie ich auf diese Gedanken komme. Also nicht jeder, der dir jemals mit Theodizee Problem kam, war ich :-)
Das von mir genannte Problem der Allmacht in Verbindung mit dem Leid stammt aus der klassischen Theodizee-Debatte. Einer der einflussreichsten Philosophen, der dieses Problem formulierte, war Gottfried Wilhelm Leibniz. Er prägte den Begriff der Theodizee und stellte die berühmte Frage: Wenn Gott allmächtig, allwissend und allgütig ist, warum gibt es dann Leid? Variationen dieser Frage finden sich aber auch bei älteren Denkern wie Augustinus, der das Böse durch die freie Entscheidung des Menschen erklärte, und bei moderneren Philosophen wie David Hume, der skeptisch fragte, ob die Welt, wie wir sie vorfinden, wirklich das Werk eines gütigen und mächtigen Gottes sein kann.
Das Argument, dass wir bei einem nicht allmächtigen Gott nichts Sicheres über seine Intentionen oder Eigenschaften aus der Schöpfung ableiten können, ist eine Variation des Skeptischen Theismus. Diese Denkrichtung, die etwa von William Rowe oder Stephen Wykstra vertreten wird, hinterfragt unsere Fähigkeit, göttliche Handlungsweisen und Motive zu beurteilen, wenn wir davon ausgehen, dass Gott nicht allmächtig oder unendlich gütig ist.
Deine Annahme, dass Gott die Evolution benutzt habe, lässt sich im Kontext der Philosophie ebenfalls kritisch beleuchten. Denker wie Immanuel Kant argumentierten, dass wir aus der Natur nur schwer auf die moralischen oder teleologischen Absichten eines Schöpfers schließen können, da die Natur sowohl Schönheit und Ordnung als auch Chaos und Zerstörung in sich vereint. Kants Kritik am traditionellen Gottesbeweis zeigt, dass jede Ableitung von Eigenschaften Gottes aus der Natur spekulativ bleibt.
Wenn du also sagst, dass Gott sowohl das Universum als auch das Leben erschaffen hat, und du das allein aus der Schöpfung ableitest, dann solltest du dich diesen Herausforderungen stellen. Warum gibt es Leid? Warum ist die Schöpfung nicht vollkommen? Und warum bist du sicher, dass wir aus der Schöpfung auf den Willen Gottes schließen können? Denker wie Leibniz, Kant, Hume und viele andere hätten dir gezeigt, wie komplex diese Fragen sind – und dass deine Antworten viele Lücken aufweisen.
PS, du hast mir in Nachrichten vorgeworfen, dass ich dich an irgendjemand erinnere, den du irgendwoher kennst. Ich möchte dir mal folgende Erklärung geben. All diese Gedanken, die Menschen dir entgegenbringen, sind ja Gedanken, die schon längst gedacht wurden. Vielleicht wird der eine oder andere davon einfach nicht die Quelle nennen, und das für seine eigenen Gedanken ausgeben, während ich so fair bin, zu sagen, wie ich auf diese Gedanken komme. Also nicht jeder, der dir jemals mit Theodizee Problem kam, war ich :-)
Visionen entwerfen, Realität erbauen.