03.03.2025, 13:01
Also ich habe mir jetzt mal diese Stellen angesehen. Die Stelle in dem fünften Buch von Moses im Zusammenhang lautet gemäß der Elberfelder Übersetzung (Ich hatte vorher gegoogelt, was die genaue Übersetzung ist oder was zumindest als eine, der genausten gilt.) „An seinem Tage sollst du ihm seinen Lohn geben, und die Sonne soll nicht darüber untergehen; denn er ist dürftig, und er sehnt sich danach: Damit er nicht über dich zu Jehova schreie, und Sünde an dir sei. Nicht sollen Väter getötet werden um der Kinder willen, und Kinder sollen nicht getötet werden um der Väter willen; sie sollen ein jeder für seine Sünde getötet werden. Du sollst das Recht eines Fremdlings und einer Waise nicht beugen; und das Kleid einer Witwe sollst du nicht pfänden. Und du sollst gedenken, daß du ein Knecht in Ägypten gewesen bist, und daß Jehova, dein Gott, dich von dannen erlöst hat; darum gebiete ich dir, solches zu tun.“
5. Mose 24:15-18 ELB
Zunächst einmal räume ich ein, dass ich nicht mit absoluter Gewissheit sagen kann, ob die betreffende Passage genau so gemeint ist. Doch schon nach kurzer Überlegung ergibt sich eine naheliegende Deutung: Die Formulierung erinnert strukturell an die Zehn Gebote, etwa „Du sollst nicht töten.“ Ein solches Gebot richtet sich klar an Menschen, während es nicht notwendigerweise eine Einschränkung für Gott selbst darstellt. Gott als Gesetzgeber wäre schließlich nicht an seine eigenen Gebote gebunden, sondern könnte autonom handeln. Somit ließe sich der vermeintliche Widerspruch auflösen, indem man erkennt, dass das eine ein moralisches Gebot für Menschen darstellt, während das andere eine spezifische Strafandrohung ist. Hinzu kommt, dass sich die betreffende Stelle offenbar auf eine einzelne Person bezieht – womit Gott hier schlicht eine Ausnahme von der Regel machen könnte. Daraus folgt, dass kein wirklicher Widerspruch vorliegt.
Ist das wirklich dein entscheidendes Argument gegen die Bibel und gegen die Existenz Gottes? Währenddessen übersiehst du einen weit fundamentaleren Widerspruch, den du bislang nicht auflösen konntest: Du behauptest, Gott sei gütig und wünsche sich, dass alle Menschen zu ihm kommen und das ewige Leben erlangen. Gleichzeitig kommuniziere er ausschließlich durch die Schöpfung. Doch diese Schöpfung weist eine eklatante Eigenschaft auf: Das Leben in ihr ist endlich, nicht unendlich. Hier liegt ein echter, unumstößlicher Widerspruch vor, weil es sich um eine absolute Aussage über Gott und die gesamte Menschheit handelt – und nicht bloß um eine Einzelvorschrift oder eine Strafmaßnahme.
Während du also in Nebensächlichkeiten suchst, übergehst du die entscheidenden Fragen. Und nun werfen wir einen Blick auf die historische Dimension: Die Bücher Mose wurden höchstwahrscheinlich spätestens im 10. Jahrhundert v. Chr. fertiggestellt. Das Buch Jesaja hingegen wird in seiner endgültigen Form auf das 5. Jahrhundert v. Chr. datiert. Dies ergibt eine Differenz von etwa 500 Jahren. Die eigentliche Frage, die du klären müsstest, lautet: Kann Gott in einem Zeitraum von 500 Jahren seine Meinung nicht ändern?
5. Mose 24:15-18 ELB
Zunächst einmal räume ich ein, dass ich nicht mit absoluter Gewissheit sagen kann, ob die betreffende Passage genau so gemeint ist. Doch schon nach kurzer Überlegung ergibt sich eine naheliegende Deutung: Die Formulierung erinnert strukturell an die Zehn Gebote, etwa „Du sollst nicht töten.“ Ein solches Gebot richtet sich klar an Menschen, während es nicht notwendigerweise eine Einschränkung für Gott selbst darstellt. Gott als Gesetzgeber wäre schließlich nicht an seine eigenen Gebote gebunden, sondern könnte autonom handeln. Somit ließe sich der vermeintliche Widerspruch auflösen, indem man erkennt, dass das eine ein moralisches Gebot für Menschen darstellt, während das andere eine spezifische Strafandrohung ist. Hinzu kommt, dass sich die betreffende Stelle offenbar auf eine einzelne Person bezieht – womit Gott hier schlicht eine Ausnahme von der Regel machen könnte. Daraus folgt, dass kein wirklicher Widerspruch vorliegt.
Ist das wirklich dein entscheidendes Argument gegen die Bibel und gegen die Existenz Gottes? Währenddessen übersiehst du einen weit fundamentaleren Widerspruch, den du bislang nicht auflösen konntest: Du behauptest, Gott sei gütig und wünsche sich, dass alle Menschen zu ihm kommen und das ewige Leben erlangen. Gleichzeitig kommuniziere er ausschließlich durch die Schöpfung. Doch diese Schöpfung weist eine eklatante Eigenschaft auf: Das Leben in ihr ist endlich, nicht unendlich. Hier liegt ein echter, unumstößlicher Widerspruch vor, weil es sich um eine absolute Aussage über Gott und die gesamte Menschheit handelt – und nicht bloß um eine Einzelvorschrift oder eine Strafmaßnahme.
Während du also in Nebensächlichkeiten suchst, übergehst du die entscheidenden Fragen. Und nun werfen wir einen Blick auf die historische Dimension: Die Bücher Mose wurden höchstwahrscheinlich spätestens im 10. Jahrhundert v. Chr. fertiggestellt. Das Buch Jesaja hingegen wird in seiner endgültigen Form auf das 5. Jahrhundert v. Chr. datiert. Dies ergibt eine Differenz von etwa 500 Jahren. Die eigentliche Frage, die du klären müsstest, lautet: Kann Gott in einem Zeitraum von 500 Jahren seine Meinung nicht ändern?
Visionen entwerfen, Realität erbauen.
