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Melvin, ich habe 20 Jahre intensiv nach der Wahrheit über GOTT gesucht.
Da kam es auch zur Moral. Wo kommt die Moral her ?
Meine Antwort auf diese Frage : die kann uns nur der wirkliche GOTT mitgegeben haben.
Und Du hast recht : Ich halte mich an Verstand und Logik.
Dass GOTT in mir ist, ist NICHT erkennbar.
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Ah, 20 Jahre intensives Suchen nach der Wahrheit über GOTT. Das klingt natürlich beeindruckend, wenn auch ein bisschen wie die Geschichte eines Mannes, der in einem endlosen Labyrinth herumirrt und dabei glaubt, den Ausgang zu finden, ohne jemals den richtigen Weg zu betreten. Und dann kommt die Frage der Moral. Oh, wie praktisch, dass du die Antwort gleich parat hast: Die Moral kann uns nur der 'wirkliche GOTT' mitgegeben haben. Das ist natürlich eine wunderbare, aber sehr bequeme Erklärung – fast so, als ob du die Verantwortung für die Entstehung von Moral einfach an eine nicht greifbare, nicht fassbare, überirdische Instanz abschiebst. Aber lass uns das mal etwas hinterfragen:
Wenn also diese Moral von einem 'wirklichen GOTT' kommt – warum zum Teufel haben dann so viele verschiedene Kulturen und Gesellschaften ihre eigenen moralischen Codes entwickelt, die sich teilweise sogar widersprechen? Welche moralische Wahrheit ist jetzt die wahre? Dein 'wirklicher GOTT' hat uns die Moral gegeben, aber er hat sie so geschickt versteckt, dass niemand genau weiß, was sie ist – und das seit Jahrhunderten. Er schickt keine klaren Anweisungen, keine universelle Moral, sondern lässt uns im Dunkeln tappen und uns von einem Menschen zum nächsten winden, die alle ihren eigenen Interpretationen dieser 'wahren Moral' haben. Also wirklich, was für ein Meisterwerk von Klarheit und Einheit!
Aber hier kommt der Höhepunkt – der wahre Knaller: 'Dass GOTT in mir ist, ist NICHT erkennbar.' Wow. So eine schockierende Offenbarung! Es ist wirklich bemerkenswert, dass du diese Tatsache so in aller Ruhe zugibst. Ein Gott, der in uns lebt, aber für uns völlig unsichtbar bleibt? Was für ein unglaublicher Plan. Vielleicht ist der wahre Test des 'wirklichen GOTTES' ja, uns in einem Zustand der völligen Verwirrung und Sinnlosigkeit zu lassen und zu hoffen, dass wir irgendwann die richtige Antwort finden. Ein bisschen wie ein Kind, das in einem Raum voller Rätsel und Geheimnisse eingeschlossen wird, ohne irgendeine Ahnung, was als nächstes kommt. Aber hey, der 'wirkliche GOTT' scheint ein Meister der subtilen, schwer fassbaren Kommunikation zu sein – oder auch nicht.
Und ja, du hast recht – du hältst dich an Verstand und Logik. Sehr lobenswert, wenn man bedenkt, dass der Verstand in einer Welt, die von Widersprüchen und unlösbaren Fragen überflutet wird, oft ein ziemlich verlorenes Tier ist. Ein bisschen wie der Versuch, einen mathematischen Beweis für den Unsichtbaren Gott zu führen, der sich jeglicher Untersuchung entzieht. Du hast versucht, deine Antworten mit Logik und Verstand zu untermauern, aber die Ergebnisse sind mehr Rätsel als Klarheit. Wenn der 'wirkliche GOTT' tatsächlich ein unverkennbares Wesen in uns wäre, warum bleibt er dann so kryptisch und unzugänglich? Es scheint eher, als ob du einen Haufen lose zusammenhängender Ideen und Konzepte genommen hast, die mit einem mystischen Anstrich versehen wurden, um die grundlegenden Mängel zu kaschieren.
Und abschließend, falls du es noch nicht bemerkt hast: Deine Antwort zur Moral und dem 'wirklichen GOTT' ist so wahnsinnig abstrakt und vage, dass sie nichts anderes als ein gut getarnter Versuch ist, aus der Verantwortung zu entkommen, klare, nachvollziehbare Antworten zu geben. Du bittest uns, auf etwas zu vertrauen, das du selbst nicht einmal erkennbar findest. Wenn der 'wirkliche GOTT' in uns ist, wie du sagst, und wir ihn in uns nicht erkennen können, was spricht dann gegen die Möglichkeit, dass er einfach nicht existiert?
The whole man must move together.
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(06.12.2024, 09:47)Melvin schrieb: Zum "Urtrauma", wie ich es sehe: Die Geburt markiert nicht nur einen biologischen Übergang, sondern symbolisiert den Beginn des sozialen Lebens. Der Eintritt in die Welt ist also gleichbedeutend mit der Trennung von einer ursprünglichen Einheit und der Konfrontation mit der sg. sozialen Ordnung, die uns prägt. Hat das für dich denn einen, wenn auch nicht-traumatischen Impact?
Das sehe ich mehrschichtiger. Die Geburt ändert erstmal gar nicht viel im sozialen Sinn - das Baby ist weiterhin völlig abhängig und für sich allein nicht lebensfähig.
Der viel interessantere Punkt scheint mir zu sein, wenn das Kind lernt "ich" zu sagen. Denn genau da begreift es sich selbst als eigenständiges (soziales) Wesen - und erst genau da wird die Zeit erschaffen. Vorher gibt es nämlich noch keine Zeit, sondern nur Gegenwart.
Indem das Kind "ich" sagt, versteht es sich selber als existierenden Punkt in der Raumzeit. Und diesen Punkt kann es nun räumlich und zeitlich als einen Hebel benutzen, um seine eigenen Interessen durchzusetzen - es kann nun, mit anderem Wort, erstmals taktieren.
Und soweit ich es verstehe, ist das auch genau das, was die Christen "Ursünde" nennen: an der Stelle entsteht eine eigene Identität, die eigene Interessen verfolgt, die nicht mehr eingebunden ist in die allumfassende Gegenwärtigkeit, sondern allein für sich steht - die also, bildlich gesprochen, "getrennt von Gott" ist.
Das ist natürlich unvermeidlich, weil es die einzige Möglichkeit ist, um ein Individuum zu werden. Das ist also so vorgesehen und ins System eingebaut: wir müssen diesen Abfall von Gott vollziehen, um danach selbstverantwortlich und aus eigenem freien Willen wieder zur All-Einheit zurückzufinden.
Zitat:Es ist jedenfalls kein Zufall, dass religiöse und spirituelle Traditionen stets solche Rückkehrmythen kultivieren. Sie sollen wohl dazu dienen, individuelle Erfahrungen in kollektive Bedeutungsrahmen einzubetten und so das "Chaos des Lebens" zu ordnen. Das bekommen sie natürlich nicht hin,
Das bekommen sie durchaus hin. Eine religiöse Tradition taugt recht gut dafür, um einem haufen Leute ein irgendwie geregeltes soziales Leben zu vermitteln. Das ist ihre erste und umfassendste Aufgabe. In einem zweiten Schritt vermittelt sie, wie Du sagst, Mythen. Diese Mythen liefern Antworten auf genuin unbeantwortbare Fragen, wie "Woher kommen wir", "Was ist der Sinn", usw.
Diese Mythen sind aber nicht einfach nur beliebige Märchen, sondern sie sind Chiffren. Und dann kommt die dritte Ebene, die für die Erkenntnissucher ist. Da schlüsseln diese Chiffren dann und machen Sinn, und zeigen einem den Weg zurück zur Einheit - den man dann freilich selber und für sich gehen muss.
Zitat:sondern gehen vielmehr ausbeuterisch vor; so wie der Bader im Mittelalter davon gelebt hat, jedes Leiden mit Aderlässen zu therapieren und in seiner Rolle überwiegend alternativlos war.
Das ist der Mediziner ja heute auch. Religiöse Mythen sind aber nicht alternativlos, im Gegenteil, die brauchen Dich überhaupt nicht zu kümmern. Ich an Deiner Stelle würde das grad umgekehrt angehen: ich würde das religiöse Geschwätz der Lächerlichkeit preisgeben - und erst dann, wenn Deine eigenen Erfahrungen etwas ergeben, und der religiöse Mythos dafür geeignet erscheint um eben dieses Etwas zu beschreiben, erst und genau dann hat er seine Nützlichkeit erwiesen. Solange dem nicht so ist, ist der Mythos irrelevant und nur für die Leichtgläubigen da.
Zitat:Der Markt für Therapien und spirituelle Angebote übernimmt genau jene Rolle, die früher den Religionen vorbehalten war: die Bearbeitung von Erfahrungen der Fragmentierung und Entfremdung. Die „Therapieindustrie“ folgt dabei den gleichen Prinzipien wie der Ritus: Sie strukturiert das Chaos und bietet symbolische Wege der Heilung an – allerdings auf eine individualisierte, kommerzialisierte Weise, die ihrer kollektiven Funktion beraubt scheint und nach meiner Erfahrung auf der ein oder anderen größeren Illusion aufbaut.
Dann ist das aber kaum mehr als ein selbststreichelndes "gut dass wir drüber geredet haben" oder "du bist nicht allein". Es hat kaum etwas zu tun mit wirklicher Erkenntnissuche - die funktioniert m.E. auch gar nicht im Therapie-Kontext.
Zitat:Deine eigene Erfahrung, die plötzliche Erkenntnis der Einheit allen Seins, verstehe ich durchaus als Offenbarung. Doch sie unterscheidet sich grundlegend von den Erfahrungen derer, die du als „Therapiesuchende“ beschreibst: Deine Erkenntnis ist isoliert, nicht geteilt, und dadurch sozial folgenlos. Denn es ist ja die Gemeinschaft, die solche Erfahrungen verankert, sie heilig macht und ihre transformative Kraft entfaltet. Ohne die Einbindung in ein kollektives Ritual wird eine individuelle Epiphanie zu einer persönlichen Herausforderung – weniger ein Fundament für sozialen Zusammenhalt als eine Quelle der Vereinzelung. Vielleicht macht gerade das so einsam.
Ich sehe nicht wie das anders ginge. Erkenntnis muss man ja für sich selber finden, die ist genuin nicht teilbar. Informationen kann man teilen, Erkenntnis nicht.
Und dann ist es ja so: das Individuum lernt im laufe seines Heranwachsens, sich als ein "ich" in dieser Welt irgendwie durchzuschlagen. Wenn man dann zu der Erkenntnis findet, dass das All-eins sehr wohl wirklich existiert und auch erfahrbar ist, und eben nicht nur ein Mythos ist - dann hat man erstmal immer noch das Problem, wie man damit zurechtkommt. Dann muss eine Balance gefunden werden zwischen dem "ich" (das es nach wie vor noch braucht um in dieser Welt irgendwie zurechtzukommen) und dem All. Und auch diese Balance kann man nur für sich selber entwickeln.
Zitat:Die Geschichte mit der Architektin oder des jungen Mannes, die durch "Selbstoptimierung" eine Art Erlösung suchen, spiegelt diesen Zustand wider. Die modernen „Heilungsrituale“ verlagern das Heilige vom Transzendenten ins Psychologische, doch sie perpetuieren das Trauma, indem sie das Ziel immer unerreichbar lassen. Statt kollektive Versöhnung zu schaffen, drängen sie den Einzelnen in einen unendlichen Prozess der Selbstverbesserung, was ich ganz und gar ekelhaft finde.
Die suchten ja keine "Erlösung", sondern Beziehungsfähigkeit. Und wenn man sich die Werbung dieser "Heiler" anguckt, dann sind da oft Bildchen von Paaren, die sehr glücklich miteinander aussehen.
Die zielen also nicht auf Erkenntnis, oder Erleuchtung, sondern auf eine erfüllte Beziehung.
Zitat:Vielleicht liegt in deiner Erfahrung der Einheit ein Schlüssel: die Möglichkeit, eine neue, gemeinschaftliche Vorstellung des Heiligen zu stiften – jenseits des Konsums und jenseits der Isolation. Schade, dass du es nicht genauer in Worte fassen, gar eine Anleitung formulieren kannst...
Das ist nicht neu. Das gab es schon immer. Und ich kann das genauer fassen, aber das nützt nix, weil im Grunde alles das, was man sich im Laufe des Lebens als "ich" konstruiert hat, dafür zerstört werden muss. Für das Bewusstsein, das sich (irrigerweise, aber das hilft uns nicht viel) mti dem "ich" identifiziert, ist das gleichbedeutend mit sterben.
Das ist im grunde die Idee der Göttin Kali, und der Hinduismus kennt ein paar Ansätze, damit umzugehen.
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Elevation Eight,
Dir fehlt die Erkenntnis des wirklichen GOTTES.
Aber wem fehlt die nicht ?
Wir haben es mit einer gottlosen Menschheit zu tun, die nur noch Reste der echten Moral hat.
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(06.12.2024, 17:11)manden schrieb: Elevation Eight,
Dir fehlt die Erkenntnis des wirklichen GOTTES.
Genau. Interessiert mich auch nicht.
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Elevation Eight,
interessiert dich der Sinn deines Lebens nicht ?
Na ja, Du hast noch ein paar Jahre, um es herauszufinden.
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(06.12.2024, 18:21)manden schrieb: Elevation Eight,
interessiert dich der Sinn deines Lebens nicht ?
Kenne ich schon.
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Elevation Eight,
das glaube ich nicht !
Was ist denn der Sinn des Lebens ?
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(06.12.2024, 19:14)manden schrieb: Elevation Eight,
das glaube ich nicht !
Tja, dann bist Du wohl schwach im Glauben.
Zitat:Was ist denn der Sinn des Lebens ?
Musst Du schon selber herausfinden.
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Ich weiss es.
Aber Du nicht !
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