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Was mich eigentlich interessiert...
#35
Hallo lieber Eik,

so, zwischenzeitlich hab ich das Pfingst-Meeting überstanden, und es waren so ziemlich alle da - die Illuminaten, die Templer, die Assassinen...
Klar, Titel bedeuten nicht unbedingt was, aber es ist doch allemal amüsant...

(03.06.2017, 11:43)Eik schrieb: Es gibt über die "Gnosis" und das Urchristentum ja 2 Bücher:
[...]
Wobei im 2. Buch, das Urchristentum und die Geschichte des historische Jesus näher beleuchtet.

Zur Frage der "königlichen" Herkunft des historischen Jesus, hier mal zwei Quellen:


Ula (ein Rabbi, Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr.) erwiderte: "Glaubst du denn, dass man für ihn überhaupt eine Verteidigung zu suchen brauchte? Er war ja ein Verführer, und der Allbarmherzige sagt: Du sollst seiner nicht schonen noch seine Schuld verheimlichen." Vielmehr war es bei Jesus anders, da er der Regierung nahe stand.»

Traktat Sanhedrin 43a

Und da ist man sich sicher, dass diese -doch eher despektierlichen- Bemerkungen eben jenen Jesus meinen, den die Christenkirche verehrt?

Zitat:
Zitat:[size=medium][font=Arial]Und ja, Kosack hat sicherlich einen spirituellen Zugang - er ist ganz offensichtlich keiner von den Wissenschaftliern die nur Kopfmenschen sind, sondern kann auch mit dem Herzen sehen; und er erkennt Mystik, wo sie ihm vorliegt.

Kann ich nur bestätigen, nur hält er sich da in der Öffentlichkeit sehr bedeckt, bietet aber jedem Interessenten persönliche Gespräche an. Das hat etwas mit seinen Erfahrungen als Wissenschaftler zutun.

Das ist durchaus verständlich. Es bleiben dabei allerdings auch Dinge auf der Strecke. Eines, das mir aufgefallen ist -das vielleicht auch gar nicht so bedeutsam ist, aber mir eben doch aufgefallen-, ist, dass der Seelenbegriff als solcher im alten Ägypten viel differenzierter gewesen sein muss, als wir ihn heute verstehen. Denn für uns ist "Seele" eher ein Sammelbegriff für so ziemlich alles, was nicht naturwissenschaftlich-mechanistisch greifbar ist: alles irgendwie Religiöse oder Geistige ist Seelensache, alles was mit unserem Bewusstsein zu tun hat, gehört in die Zuständigkeit des "Seelendoktors" (Psychologe), alle unsere Gefühle oder Befindlichkeiten sind "Seelenregungen", usw.
Was dabei eigentlich mit "Seele" gemeint sei, bleibt dabei sehr unscharf - und wird dann womöglich noch wegbewiesen.

Dann bin ich mal, ganz und gar nicht wissenschaftlich, sondern in einem Fantasy-Roman, also Unterhaltungsliteratur, an eine Passage geraten, die da offensichtlich nicht ganz hinpasst und die ich bemerkenswert fand:
"Es gibt sieben, acht, neun Teile in einem Mann oder einer Frau. ... Es gibt den Körper und den Schatten. Dann das Herz, die Seele und den geistigen Körper, der zwar anders ist, aber während des Lebens eine Einheit mit dem Körper bildet. Es gibt den Namen und die Kraft. Dann gibt es das kha, das ist der Doppelgänger, ... Und dann gibt es das khu, das ist der Geist. Und kha und khu können auf Reisen gehen und eigenständig handeln, und das khu kann in andere Körper wandern..."

Als sich die Gelegenheit bot, bin ich dem ein bischen nachgegangen, und es hat sich herausgestellt, dass diese Darstellung keineswegs frei erfunden ist, sondern sogar -soweit sich das überhaupt erforschen läßt- recht präzise die Dinge beschreibt, wie sie damals gesehen wurden.
Das aber muss doch bedeuten, dass man im alten Ägypten nicht nur eine "Gnosis" hatte, die über das gewöhnliche Verständnis des Daseins hinausgriff, sondern dass man auch (?sei es nun parallel dazu, schon vorher, oder überhaupt) ein strukturiertes Menschenbild hatte, das überhaupt nicht mit dem heutigen vergleichbar ist, und das insbesondere auch Aspekte mit einbezieht, die heutzutage bestenfalls als Magie oder Parapsychologie verstanden und/oder angezweifelt bzw. verneint werden.

Nur ist das wieder eine ganz andere Baustelle, die nicht so sehr mit Erkenntnis (als weitgehend philosophische Disziplin) zu tun hat, und bei der ich mich schwer tue sie überhaupt zu verorten - am ehesten könnte man das mit Magie in Zusammenhang bringen - aber da kenne ich mich eben nicht wirklich aus. Von daher erklärt sich dann auch meine Bewertung der Dinge: dass ich das, was mit Erkenntnis und Bewusstheit zu tun hat, als zwar herausfordernd, aber doch erringbar ansehe, während die magischen Disziplinen noch darüber hinausreichen und -jedenfalls für mich- weitgehend unverständlich sind - aber doch eben die Bereiche, wo ganz praktische Wirkungen eintreten.

Zitat:
Zitat:[size=medium][font=Arial]Es geht dann aber noch weiter, und das ist der Punkt, der mir Schwierigkeiten macht (denn das, worüber wir hier reden, sind*WERTE*: hab ich meine eigenen Werte oder bete ich nur das nach was vorgebetet wird? Kann ich Verantwortung für mich übernehmen? usw):
Wenn man tiefer in die Mystik vordringt, dann kommt man in einen Bereich, wo diese sorgfältig entwickelten Werte wieder zerfallen, ihre Bedeutung nicht mehr recht greifbar ist, weil das Bewusstsein selber (also das, worin man diese Werte entwickelt hat) instabil wird. Und dann stellt sich heraus, dass auch das, was Gilmour hier beschreibt, eigentlich nur Konstrukte waren. Da sind wir dann freilich schon in einem Bereich, den ich gern mit dem Hochalpinismus vergleiche, wo eine heile Rückkehr auch bei gesunder Konstitution nicht immer gegeben ist - d.h. in der Magie (und damit meine ich *nicht* die Totenbeschwörer und Kartenleger, sondern eher Hochgradmaurer und Drakoniker).


Ich glaube (erfahrungsgemäß), das die mit den "Titeln" nicht wirklich die sind, welche die Welt "bewegen", wenn auch die Idee dazu aus grade diesen "Ecken" ursprünglich kommt.

Jein. Es gibt schon welche, die die Welt bewegen - auch wenn man das oft nicht so leicht sieht.

Wenn Dir ein längerer englischer Text erträglich ist, dann lohnt es sich, die Wikipedia-Seite über Jack Whiteside Parsons zu lesen. Wernher von Braun soll selber gesagt haben, dass eigentlich ihm der Titel "Vater der Raumfahrt" gebührt - sicher ist, dass er jene Organisationen mitgegründet hat, die später zur NASA wurden. Und offensichtlich ist auch, dass er einer der ersten war, die in Kalifornien jenen "verrückten" Lebensstil etablierten, der dann später bekannt wurde als das, was man Hippie-Kultur nennt. Und nebenbei hat er noch einige andere bizarre Experimente veranstaltet (von denen eines als Kollateralschaden die Scientology-Church hat entstehen lassen). Also, "die Welt bewegen" (soweit das ein Individuum überhaupt vermag) trifft da ganz sicher zu.

Zitat:[size=medium][font=Arial]Eik:

>Ich kenne leider Thunder Perfect Mind nicht, außer durch die kurze
>Erwähnung, aber es gibt mit Sicherheit mehr als nur diese 2 Texte.

Das hier war gemeint:
http://ich-glaub-es.net/showthread.php?tid=30
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RE: Was mich eigentlich interessiert... - von Elevation Eight - 21.06.2017, 01:35

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