05.09.2019, 16:27
So richtig die Aussagen im Thomastext sind, fällt mir für alle, die diesen Weg gehen, doch ein gewaltiges Problem auf. Es ist nämlich eine ziemliche Einzelkämpfergeschichte. Zwar trifft man auf seiner Pilgerreise immer mal wieder auf Freunde, die meiste Zeit ist man aber allein unterwegs. Im alten Forum gab es ja immerhin noch ab und zu ein Forentreffen, aber damals habe ich es noch nicht geschafft, daran teilzunehmen. Eik und Juliane sind hier die einzigen, die ich persönlich kennen lernen durfte. Alle anderen kenne ich hier nur aus dem Forum, oder vom hören sagen. Ich bin auch gerne mal eine Zeitlang allein unterwegs, aber diese Reise war dann doch auch mir entschieden zu lang. Deshalb überlege ich hier in Baden eine neue Gemeinschaft zu gründen. Das wollte ich erst vermeiden, weil es schon so viele gibt, da ich dort aber nirgendwo mehr richtig rein passe, habe ich gar keine andere Wahl.
Diese Gedanken sind mir bei der Lektüre des Buches von Notker Wolf "Gönn dir Zeit. Es ist dein Leben" gekommen. Dieses Buch hat mich wirklich schwer beeindruckt. Alle die noch gegen die Katholische Kirche wettern, mag das jetzt vielleicht verwundern, aber abgesehen von den Lehrern der Erkenntnis, war die Katholische Kirche in Baden meine beste Schutzmacht. Das kann ich mal bei Gelegenheit genauer erklären, würde hier aber zu weit führen, denn dass ist eine ganz eigene, lange Geschichte. Nur so viel - als ich noch mit Begeisterung Asterix und Obelix gelesen habe, dachte ich auch: "Die spinnen die Römer" und habe mich immer gefragt, was die eigentlich noch bei uns zu suchen haben. Als Kind der Christengemeinschaft wird ja meine Taufe von den Katholiken auch nicht wirklich anerkannt, aber dieser Kirche fühle ich mich, nach dem die alten Priester gestorben sind, bzw. sich ins Altenteil zurückgezogen haben nicht mehr wirklich zugehörig. Etwas enttäuscht war ich auch, weil dort unsere Orgel, die meine Mutter nach dem Tod meines Vaters dieser Kirche gespendet hatte, dort vermutlich nie erklungen ist. Und das ist nun einmal in unserer Familie das zentrale Merkmal wahrer Religion, dass auch die alte Kirchenmusik weiter gepflegt wird.
Da nun jeder Hinz und Kunz sich mittlerweile erdreistet ein neues Institut oder Religionsgemeinschaft zu gründen, nehme ich mir nun auch das Recht heraus meiner freiberuflichen Tätigkeit ein neues Haus zu bauen. Der Mann von meiner Tante Heti, Thammo von Freden war in England erst Bauer und ist dann auch sehr plötzlich Priester der Christengemeinschaft geworden. Da habe ich mir gedacht, ich nenne mich in Zukunft einfach Priester der Freien Christen. Ich habe noch nicht recherchiert, ob es so etwas schon gibt, das ist für mich im Moment aber nebensächlich.
Die Alternative wäre ja, mich als Geisteswissenschaftler zu bezeichnen, aber dieses Gebiet kann ich mit gutem Gewissen dem Axel Burkardt überlassen. Der ist auch Mathematiker und hat die Anthroposophie schon viel länger als ich studiert. Und solange sich die Anthroposophen als die alleinigen Apostel der Gesiteswissenschaft bezeichnen, muss ich da sowieso eine kleine Grenze ziehen. Wobei ich allerdings zugeben muss, das Rudolph Steiner tatsächlich ein grandioses Genie seiner Zeit war. Hätte er länger überlebt, wäre er vielleicht auch noch ein guter Lehrer geworden.
Da mein Hauptinteresse nach wie vor der Russischen Kultur gilt und ich auch das orthodoxe Christentum dazu noch näher erforschen möchte, halte ich meine Entscheidung für eine sehr gute Idee. Die Geschichtswissenschaft interessiert mich zwar immer noch, aber hier ist es einfach unmöglich jeden Winkel abzulaufen. Das sagt ja schon das Sprichwort: "Der Teufel steckt hier im Detail". Also halte ich mich zukünftig nicht mehr mit Kleinkram auf und verzichte auch darauf, irgendwelche Fehler in der Geschichtsschreibung zu aufzudecken. Wie man Geschichte erforscht, habe ich in meinem Studium gelernt und ich muss sagen, dass ich ziemlich schockiert war, wie da aus wenigen Fakten, die Abenteuerlichsten Geschichten zusammengebastelt werden. Von daher gebe ich in Zukunft einfach allen Recht, jeder soll seine eigen Wahrheit behalten. Wenn sich die Menschheit am Ende auf eine universelle Wahrheit einigen kann, ist das natürlich um so schöner. Sich um historische Wahrheiten zu Streiten, halte ich aber für Spielerei und Kinderkram.
Zum Abschluss noch ein Hinweis für diejenigen, die Notker Wolf noch nicht kennen. Er ist Erzabt der Erzabtei St. Ottilien, einer der heiligsten Orte, ganz in der Nähe von Freiburg. Wir Läufer kommen da immer vorbei, wenn wir unsere beliebten Roßkopfläufe machen. Und wenn ich nochmal Hilfe von außen brauche, werde ich mich sicher nicht noch einmal an die Psychiater wenden, sondern werde eine Auszeit in einem Kloster nehmen. Die meisten meiner Freunde unter den Psychiatrieerfahrenen machen das schon lange so.
Herzliche Grüße Euer
Matthias
Diese Gedanken sind mir bei der Lektüre des Buches von Notker Wolf "Gönn dir Zeit. Es ist dein Leben" gekommen. Dieses Buch hat mich wirklich schwer beeindruckt. Alle die noch gegen die Katholische Kirche wettern, mag das jetzt vielleicht verwundern, aber abgesehen von den Lehrern der Erkenntnis, war die Katholische Kirche in Baden meine beste Schutzmacht. Das kann ich mal bei Gelegenheit genauer erklären, würde hier aber zu weit führen, denn dass ist eine ganz eigene, lange Geschichte. Nur so viel - als ich noch mit Begeisterung Asterix und Obelix gelesen habe, dachte ich auch: "Die spinnen die Römer" und habe mich immer gefragt, was die eigentlich noch bei uns zu suchen haben. Als Kind der Christengemeinschaft wird ja meine Taufe von den Katholiken auch nicht wirklich anerkannt, aber dieser Kirche fühle ich mich, nach dem die alten Priester gestorben sind, bzw. sich ins Altenteil zurückgezogen haben nicht mehr wirklich zugehörig. Etwas enttäuscht war ich auch, weil dort unsere Orgel, die meine Mutter nach dem Tod meines Vaters dieser Kirche gespendet hatte, dort vermutlich nie erklungen ist. Und das ist nun einmal in unserer Familie das zentrale Merkmal wahrer Religion, dass auch die alte Kirchenmusik weiter gepflegt wird.
Da nun jeder Hinz und Kunz sich mittlerweile erdreistet ein neues Institut oder Religionsgemeinschaft zu gründen, nehme ich mir nun auch das Recht heraus meiner freiberuflichen Tätigkeit ein neues Haus zu bauen. Der Mann von meiner Tante Heti, Thammo von Freden war in England erst Bauer und ist dann auch sehr plötzlich Priester der Christengemeinschaft geworden. Da habe ich mir gedacht, ich nenne mich in Zukunft einfach Priester der Freien Christen. Ich habe noch nicht recherchiert, ob es so etwas schon gibt, das ist für mich im Moment aber nebensächlich.
Die Alternative wäre ja, mich als Geisteswissenschaftler zu bezeichnen, aber dieses Gebiet kann ich mit gutem Gewissen dem Axel Burkardt überlassen. Der ist auch Mathematiker und hat die Anthroposophie schon viel länger als ich studiert. Und solange sich die Anthroposophen als die alleinigen Apostel der Gesiteswissenschaft bezeichnen, muss ich da sowieso eine kleine Grenze ziehen. Wobei ich allerdings zugeben muss, das Rudolph Steiner tatsächlich ein grandioses Genie seiner Zeit war. Hätte er länger überlebt, wäre er vielleicht auch noch ein guter Lehrer geworden.
Da mein Hauptinteresse nach wie vor der Russischen Kultur gilt und ich auch das orthodoxe Christentum dazu noch näher erforschen möchte, halte ich meine Entscheidung für eine sehr gute Idee. Die Geschichtswissenschaft interessiert mich zwar immer noch, aber hier ist es einfach unmöglich jeden Winkel abzulaufen. Das sagt ja schon das Sprichwort: "Der Teufel steckt hier im Detail". Also halte ich mich zukünftig nicht mehr mit Kleinkram auf und verzichte auch darauf, irgendwelche Fehler in der Geschichtsschreibung zu aufzudecken. Wie man Geschichte erforscht, habe ich in meinem Studium gelernt und ich muss sagen, dass ich ziemlich schockiert war, wie da aus wenigen Fakten, die Abenteuerlichsten Geschichten zusammengebastelt werden. Von daher gebe ich in Zukunft einfach allen Recht, jeder soll seine eigen Wahrheit behalten. Wenn sich die Menschheit am Ende auf eine universelle Wahrheit einigen kann, ist das natürlich um so schöner. Sich um historische Wahrheiten zu Streiten, halte ich aber für Spielerei und Kinderkram.
Zum Abschluss noch ein Hinweis für diejenigen, die Notker Wolf noch nicht kennen. Er ist Erzabt der Erzabtei St. Ottilien, einer der heiligsten Orte, ganz in der Nähe von Freiburg. Wir Läufer kommen da immer vorbei, wenn wir unsere beliebten Roßkopfläufe machen. Und wenn ich nochmal Hilfe von außen brauche, werde ich mich sicher nicht noch einmal an die Psychiater wenden, sondern werde eine Auszeit in einem Kloster nehmen. Die meisten meiner Freunde unter den Psychiatrieerfahrenen machen das schon lange so.
Herzliche Grüße Euer
Matthias